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Interview

Interview mit Scott Macwilliam, Director of Global Sales and Marketing von BionX

Lesezeit etwa 5 Minuten

[at] Auf Eurobike 2017 sprach ich mit Scott Macwilliam, Director of Global Sales and Marketing bei BionX

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Scott MacWilliam, Director of Global Sales and Marketing bei Bionx

Nachdem es lange Zeit etwas stiller um Bionx war, nutze das Unternehmen aus Kanada die Eurobike 2017 zur Vorstellung der Nachrüstvariante des D-Series-Antriebs für Fatbikes-, Beach- und Liegeräder. 

Außerdem erfolgte auf der Messe in Friedrichshafen mit der Vorstellung des Modells „Cruiser“ der offizielle Launch der Pedelec Marke Elby, einer Tochter von BionX.

Seit Beginn des Jahres leitet Scott MacWilliam als Director of Global Sales and Marketing das international agierende Vertriebs- und Markeingteam. Der sympathische Kanadier war zuvor 15 Jahre in verschiedenen Führungspositionen in der Automobil- und Freizeitindustrie tätig.

Alexander Theis: Scott, wo sehen Sie die größen Herausforderungen für BionX auf dem europäischen und deutschen Markt?

Scott MacWilliam: Das wichtigste ist für uns, das Vertrauen in die Produkte von BionX wiederherszustellen. In der Vergangenheit gab es zuletzt einige Qualitätsprobleme, die dem bis zu dem Zeitpunkt hervorragdenden Ruf von BionX geschadet haben. Mit einem komplett neuen Team und neu entwickelten Produkten wollen wir zeigen, dass wir nach wie vor ein global Player und in der Lage sind, unseren Kunden erstklassige Premiumprodukte anzubieten.

Alexander Theis: In der Vergangenheit wurden BionX-Antriebe auch an Endkunden zur Nachrüstung der eigenen Räder verkauft. Wird dies mit dem neuen D-Series-Antrieb ebenfalls der Fall sein?

Scott MacWilliam: Die Sicherheit unserer Kunden steht für uns an erster Stelle. Die Antriebe sind heute sehr viel leistungsstärker geworden, als das noch vor einigen Jahren der Fall war. Deshalb werden wir unsere Produkte vornehmlich an OEM [Original Equipment Manufacturer, A.d.R.] vertreiben. Jedoch haben wir auch ein Konzept vorgesehen, bei dem der Endkunde sein Fahrrad zu einem qualifizierten Binox-Fachhändler zur Nachrüstung vorbeibringen kann. Der Fachhändler beurteilt dann, ob das Rad für eine Nachrüstung geeignet ist und führt diese dann auch fachgerecht durch.

Alexander Theis: In welchem Preisrahmen wird sich ein nachrüstbares BionX-System bewegen?

Scott MacWilliam: Wir sind uns bewusst, dass eine Nachrüstlösung preislich einen gewissen Abstand zu einem neuen Pedelec halten muss. Deshalb streben wir eine attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis an, dass sich um 1.300€ bewegen wird.

Alexander Theis: Lassen Sie uns über Elby reden. Auf der der Eurobike haben Sie dem bisherigen Modell „City“ den „Cruiser“ zur Seite gestellt. Welche Stellung nimmt Elby bei Bion ein?

i_am_elbyScott MacWilliam: Gut, dass Sie das ansprechen. Elby ist eine 100%ige Tochter von BionX, agiert aber rechtlich selbstständig am Markt. Mit Elby wollen wir zeigen, wie wir uns ein moderes E-Bike vorstellen. Durch die enge Bindung profitiert sowol Elby als auch BionX von technischen Entwicklungen des jeweils anderen Partners.

Alexander Theis: Gibt es einen typischen „Elby-Kunden“?

Scott MacWilliam: Ich denke, den typischen Elby-Kunden gibt es nicht. Wir haben Elby so konstruiert, das es für eine Vielzahl von Menschen interessant ist. Dazu zählen junge, style-orientierte Großstädter ebenso wie ältere Menschen, die aber trotzdem nicht auf ein cooles Pedelec verzichten wollen. Bei Konstruktion und Ausstattung von Elby haben wir darüberhinaus auch die Belange von Fahrradverleihsystemen berücksichtigt.

Alexander Theis: Bisher ist Elby in Deutschland kaum in Erscheinung getreten, auch wenn die Pedelecs auf verschiedenen Messen schon gefahren werden konnten. Wie sieht das Vertriebskonzept von Elby aus?

Scott MacWilliam: In den USA wird Elby in der Regel online bestellt. Für die Vermittlung von Probefahrten oder die  Auslieferung nutzen wir den mobilen Service von VeloFix, der Elby zum vereinbarten Termin zum Kunden liefert, das Rad ist dann komplett montiert.

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Elby-Parade auf der Eurobike 2017 (Klicken zum Vergrößern)

In Deutschland haben wir auf kleineren Messen bisher eine Art „Pre-Launch“ durchgeführt. Zur Eurobike starten wir ganz offiziell den Markteintritt in Deutschland. Dazu nutzen wir ein hybrides Vertriebssystem.

Der Kunde kann Elby online kaufen und erhält es zu 95% fertig montiert nach Hause geliefert. Er muss nur noch die Pedale anschrauben und den Lenker geradestellen und kann schon losfahren.

Als zweite Möglichkeit kann der Kunde sein Elby online bestellen und lässt es zu einem Händler seiner Wahl liefern. Der macht Elby dann fahrbereit; der Kunde braucht Elby nur noch abzuholen und kann direkt starten.

Bei der dritten Möglichkeit ist die klassische Variante: Der Kunde kommt bei einem unserer Händler vorbei, erhält eine ausführliche Beratung, kann Elby probefahren und selbstverständlich auch beim Händler kaufen.

Alexander Theis: Was kann der Kunde im Servicefall tun?

Scott MacWilliam: Wir haben sehr viel Vertrauen in die Zuverlässigkeit unseres Antriebs und die Qualität von Elby. Trotzdem kann man natürlich ein Problem nie zu 100% verhindern.

Sollte dieser Fall einmal eintreten, kann der Kunde in das auch online verfügbare Benutzerhandbuch oder die FAQ schauen.

Hilft beides nicht weiter steht Montags bis Freitags in der Zeit vom 8:00 bis 18:00 Uhr unseren telefonischen Service zur Verfügung. Die Mitarbeiter am Service-Telefon sind hervorragend geschult und kennen sowohl Elby als auch den BionX-Antrieb bis ins kleinste Detail. Selbstverständlich kann der Kunde aber auch einen unserer Händler kontaktieren.

Alexander Theis: Scott, vielen Dank für das Gespräch!

Weitere Informationen zu BionX sind unter ridebionx.com, zu Elby unter www.elbybike.eu zu finden.

[Fotos: BionX (1), VeloStrom (1)]

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Alexander Theis

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