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Neue Pedelecs und E-Bikes

Neuer Trend E-Rennräder?

Lesezeit etwa 3 Minuten

[at] Wird das E-Rennrad der nächste Trend nach dem E-MTB?

Vor einem Jahr noch war es fast undenkbar und viele wandten sich mit Grausen ab: Ein Rennrad als Pedelec? Unmöglich, zu schwer, zu unsportlich.

Bisherige Versuche, wie beispielsweise von Haibike mit dem Xduro Race S Pro, schienen vor allem den Puristen unter den Rennradfahrern Recht zu geben. Doch nachdem das Pedelec bisher schon fast alle Nischen besetzt hat, will die Branche auch die letzte Bastion noch knacken: Das E-Rennrad könnte nach dem E-MTB der nächste Trend werden.

So bringt beispielsweise KTM mit dem „Macina Flite“  mit Bosch-Performance-CX-Antrieb und integriertem Akku zum Preis von rund 3.500 Euro auf den Markt. Das Flite ist ein ansprechend gestyltes Rennrad, das aber trotz der sportiven Geometrie eher den gemäßigten Sportler oder Gravel-Biker anspricht. 

Auch aus Spanien kommt ein E-Rennrad: Das „Gain“ von Orbea wird über einen sehr schlanken Nabenmotor und einem integrierten Akku verfügen. Die Reichweite soll bis 75 km, das Drehmoment des von „X35“-Antriebs von ebikemotion 40 Nm betragen. Der Vorteil dieses Antriebskonzepts: Die Kraft wird direkt auf das Hinterrad übertragen, was den Verschleiß von Kettenrad und Ritzel niedrig hält und die Verwendung einer herkömmlichen, schmalen und leichten Rennradkette möglich macht.

Beide Räder bieten interessante Konzepte, doch die spannenderen Perspektiven dürften durch einen Antrieb aus München möglich werden.

Neue Impulse durch neuen Antrieb

Der im letzten Jahr gestartete evation-Antrieb des Münchner Herstellers Fazua scheint der Idee „E-Rennrad“ neue, wichtige Impulse zu geben. Denn zu den entscheidenden Vorteilen des neuen Antriebs zählen zum einen das geringe Gewicht: Ein 3,3 kg leichtes Drivepack, integriert Motor, Elektronik und Akku.

Zum anderen und viel wichtiger: Bei Erreichen der Unterstützungsgrenze von 25 km/h wird der Antrieb so entkoppelt, das er beim Pedalieren in höheren Geschwindigkeitsregionen nicht mehr stört. Erste Fahrten auf der Eurobike und bei der Derby Cycle-Hausmesse bestätigten diesen Charakter.

Erreicht wird das geringe Gewicht unter anderem durch den mit 252-Wh recht kleinen Akku, dessen Kapazität jedoch für 1.400 Höhenmeter reichen soll. Das zeigt auch deutlich die Richtung, in die Fazua zeigt: Die Unterstützung ist nur für lange, schwere Steigungen gedacht, weniger zur dauerhaften Unterstützung bei „normalem“ Fahren. 

Diese Vorteile scheinen besonders Performance-orientierte Hersteller zu schätzen.

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Das Pinarello Nytro (Klicken zum Vergrößern)

Cube stellt mit dem „Agree Hybrid SLT“ einen komfortablen Renner mit Carbongabel, -Cockpitkomponenten mit 12,8 kg für rund 8.000€ auf den Carbon-Laufradsatz. Für preisbewusstere Kunden steht das „Agree Hybrid SL“ für etwa 5.000€ zur  Wahl, das mit 13,8 kg etwas schwerer ausfällt.

Pinarello, traditionsreicher Rennradbauer aus Italien stellt in diesem Jahr das rassige „Nytro“ für etwa 6.000€ in die Läden. Dank Fazua-Antrieb und Carbon-Rahmen wiegt es ebenfalls nur rund 13 kg.

Auch Bianchi ist offensichtlich von den Vorteilen des evation-Antriebs überzeugt und präsentiert das „E-Dorado“ mit dem neuen Antrieb aus München. Außerdem bieten die Italiner noch das „Impulso E-Road“, das mit einem Mittelmotor von Polini eher den gemäßigten Sportler oder Gravel-Biker adressiert. 

Was meint Ihr:

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[Foto: fazua.com]

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Alexander Theis

3 Kommentare

  1. Moin.

    Wenn ich mir das Nytro so ansehe, yeah, das wird was. Vielleicht noch in einen Hollywood Block Buster mit eingebaut, da steht glaube ich nix mehr im wege…

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