Foto Specialized Turbo FLR mit orangenen Applikationen
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Vorstellung: Specialized Turbo FLR

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Foto des Specialized Turbo FLR mit orangenen Applikationen
Eine elegante Erscheinung: Das Specialized Turbo FLR mit orangenen Applikationen (Klicken zum Vergrößern)

[at] Auf der Berliner Fahrradschau präsentierte Specialized das brandneue Pedelec „Turbo FLR“. Ich habe mir das Bike für euch angeschaut.

Fast wäre es im berechtigten Trubel um den sagenhaften 24-Stunden-Straßenweltrekord von Christoph Strasser etwas untergegangen: Mit seinem elegant geschwungenen und anodisierten Rahmen in zurückhaltendem grau zelebriert das Turbo FLR Understatement pur. Dabei hat es die Neuschöpfung von Specialized faustdick im Rahmen: Die gelungene Integration des Akkus im Unterrohr ist nur eines von vielen durchdachten Details. Wenn Produktmanager Dominik Geyer auf die vielen Finessen des Turbo FLR eingeht, merkt man ihm den Stolz auf das neue Bike deutlich an.

Der Akku ist, wie bereits gesagt, diebstahlsicher im Rahmen integriert. Dennoch kann er mit zwei einfachen Handgriffen entfernt werden und sowohl im als auch ausserhalb des Pedelecs geladen werden. Wird der Akku im eingebauten Zustand geladen, kann der Stopfen, der sonst den Anschluß für das Ladegerät schützt, mit einem Handgriff entfernt und an einer eigens magnetisierten Stelle des Rahmens „angedockt“ werden. Das vermindert die Gefahr des Verlierens signifikant.

Direktläufer im Hinterrad

Der Akku versorgt mit seinen 486 Wattstunden eine kräftigen Direktantrieb im Hinterrad. Ein besonderes Augenmerkt wurde bei der Entwicklung des Antriebs auf das harmonische „Ausgleiten“ der Unterstützung bei Erreichen der gesetzlich vorgeschriebenen Unterstützungsgeschwindigkeit gelegt, berichtet Dominik Geyer. Dadurch wird beim Turbo FLR das von vielen Pedelec-Fahrern als störendes „gegen-Gummi- fahren“-Gefühl bei Ende der Unterstützung durch den Motor vermieden. Durch die Auslegung als Direktläufer sei er auch besonders leise und während der Fahrt kaum wahrnehmbar. Der Motor ist mit einer 12mm Steckachse im Hinterbau verankert, was zum einen die Steifigkeit verbessert als auch den Aus- und Einbau des Hinterrades vereinfacht.

Ebenfalls speziell designt wurde der Gepäckträger des Turbo FLR: Mit seinem filigranen Design und der integrierten Rückleuchte scheint er fast über dem Heck des Pedelecs zu schweben, darf aber dank der Versteifung unter dem eleganten Schutzblech trotzdem 25kg tragen.

Deore-Antrieb und aufgeräumtes Cockpit

Für die Kraftübertragung zum Motor ist eine Shimano 10-Gang-Kassette mit 11-36 Zähnen zuständig, die Gangwechsel werden von Shimanos Deore RD-M610 Shadow-Schaltwerk durchgeführt. Initiiert wird der Wechsel der Übersetzung von Shimanos Deore i-spec-Schalthebeln, das sorgt für ein aufgeräumtes Cockpit.

Foto des Bediendisplays des Specialized Turbo FLR
Das Bediendisplay des Turbo FLR. Der Blitz hebt den Joystick besonders hervor, tatsächlich ist er erheblich unauffälliger.

Im Cockpit sitzt ein weiteres Schmuckstück: Domink Geyer spricht vom „Turbo Clean Cockpit“ und meint die sehr elegante Display- und Bedieneinheit des Pedelecs. Diese sorgt mit ihrer Joysticksteuerung für eine inutitive Bedienung des Pedelec-Antriebs und bietet trotz ihrer kompakten Bauform alle sinnvollen Anzeigen und darüber hinaus noch einige Finessen: So zeigt sie auf Wunsch die Akku-Temperatur an und es ist möglich, die Unterstützungsleistung des ECO-Modus in 10er-Schritten zwischen 10% und 70% einzustellen, ohne das dazu eine spezielle Software oder gar einen Specialized-Händler bemüht werden müsste.

Der Pedelec-Antrieb des Turbo FLR verfügt über vier Grundstufen: Keine Unterstützung, Eco-Unterstützung, Turbo-Mode und ein sogenannter „Regen-Mode“. Diese Bezeichnung hat aber nichts mit Niederschlag zu tun sondern meint wohl „Regeneration“, gemeinhin auch als „Rekuperation“ bezeichnet:  Über die Joysticksteuerung kann so bei langen Abfahrten der Motor auf Generator-Modus umgestellt werden. Der Vorteil: Man gewinnt Energie für den Akku (Specialized spricht im Handbuch von einer besonders großen Effizienz der Rekuperation) und die Bremsen (Shimano BR-M506, mit je 180mm Durchmesser) werden geschont.

„It’s you, only faster“

Das Turbo FLR ist komplett ungefedert, das passt aber auch zu seinem sportlichen Erscheinungsbild; die speziell montierten Specialized Borough Sport-Reifen in der Größe 700x45c sollen herausragenden Grip und lange Laufleistungen verbinden.

Foto der Gewindeösen auf dem Akku des Specialized Turbo FLR
Die Gewindeösen auf dem Akku, auch gut zu sehen: Der Schlüssel zum Sichern des Akkus
Foto der reflektierenden Applikationen des Specialized Turbo FLR
Reflektierenden Applikationen (auch auf der Innenseite der Gabel!) sorgen für Sicherheit. Auch gut zu sehen: Der magnetische runde Stopfen über dem Anschluß für das Ladegerät

Wer lange unterwegs ist, muss auch Flüssigkeit zuführen. „Auch daran haben wird gedacht“ betont Domin Geyer  und weist auf die, in der Oberseite des Akkus eingelassenen, Gewindeösen für einen Getränkehalter hin. „Und da das Pedelec so viel Spaß macht, dass man gerne etwas länger unterwegs ist, haben wir eine leistungsfähigen Beleuchtung verbaut und die Designapplikationen reflektierend ausgeführt“ ergänzt der Produktmanager. Und da ist er wieder zu spüren, der Stolz auf das Turbo FLR. Und wer kann es ihm ernsthaft verdenken?

Das Specialized Turbo FLR wird Anfang April 2015 zum Preis von 2.999 € in Deutschland erhältlich sein.

Weitere Informationen zum Pedelec sind auf der Website www.specialized.com zu finden.

 

 

 

Alexander Theis
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