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AG Fahrradwirtschaft: Maßnahmen gegen Manipulation und Tuning von Pedelecs

Lesezeit etwa 2 Minuten

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Fahrradwirtschaft (AGF) sprechen sich strikt gegen jede Art der Manipulation an E-Bikes und E-Bike Antriebssystemen der deutschen und internationalen Fahrradindustrie aus, die z.B. der Steigerung der Leistung oder der maximalen Unterstützungsgeschwindigkeit dienen sollen.

Die AG Fahrradwirtschaft (AGF) ist eine Plattform bestehend aus diversen Verbänden und Organisationen der Fahrradbranche, die sich bei regelmäßigen Treffen zu aktuellen Themen austauschen. Die Ziele der AGF sind die Bearbeitung gemeinsamer, übergreifender Themen, um Strategien und Lösungen zu finden.

Die AGF besteht aus folgenden Mitgliedern:

  • Zweirad-Industrie-Verband (ZIV)
  • Verband des Deutschen Zweiradhandels (VDZ)
  • Verbund Service und Fahrrad (VSF)
  • BICO Zweirad Marketing GmbH
  • Bundesinnungsverband für das Deutsche Zweiradmechaniker-Handwerk (BIV).

Die AGF weist ausdrücklich darauf hin, dass Manipulationen am Antriebssystem des Pedelecs oder E-Bikes schwerwiegende negative Folgen sowohl technischer als auch haftungsrechtlicher Natur haben können.

Folgende Maßnahmen werden ergriffen, um Manipulation und Tuning zu verhindern:

  • Die E-Bike-Industrie, organisiert im ZIV, stellt sicher, dass alle Anforderungen an die Manipulations-Sicherheit, die in dem Entwurf der EN 15194 / 2017 enthalten sind, erfüllt werden.
  • Es wird seitens der Industrie kontinuierlich an der Verbesserung der Antriebs-Systeme gearbeitet, um Manipulationen zu erschweren.
  • In allen Veröffentlichungen der Industrie, des Handels und des Zweiradhandwerks zu diesem Thema sprechen sich die Akteure gegen Tuning von E-Bikes aus und weisen auf die rechtlichen Konsequenzen hin.
  • Es werden Maßnahmen ergriffen, um das Bewusstsein für die Risiken und Gefahren von Manipulationen bei allen Beteiligten zu schaffen. Dies gilt z.B. für Händler und Endverbraucher.
  • Die AGF wird jeden in der Vertriebskette der Produkte aktiv ermutigen, über die rechtlichen Konsequenzen von Manipulation zu informieren.
  • Bei der Durchführung von Schulungen und Veröffentlichungen werden die Mitglieder der AGF über die Folgen der Verletzung dieses Verhaltenskodex informieren.
  • Die AGF wird bei gemeinsamen Veranstaltungen mit anderen Verbänden der Fahrrad-/E-Bike-Branche regelmäßig über das Thema informieren.
  • Die AGF wird Händlern und Endverbrauchern Informationen über die vorgeschriebene Kennzeichnung von schnellen E-​​Bikes (45 km/h) (Versicherungskennzeichen, Hersteller Typenschild) zur Verfügung stellen, um diese Fahrzeuge zu identifizieren.
  • Die AGF wird bezüglich Tuning von E-Bikes die Vernetzung von Industrie, Händlerverbänden, Verbraucherorganisationen, Polizei, Unfallforschungseinrichtungen, Gutachtern, Prüfinstituten und Fachmedien organisieren.

[Text: AG Fahrradwirtschaft, Grafik: VeloStrom]

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Alexander Theis
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3 Kommentare

  1. Die Verblödung in Bezug auf eBikes (Pedelecs) wird ja immer besser…. hat der AGF keine anderen Sorgen.
    Vielleicht kommt mal jemand drauf, diese nach meiner bescheidenen Meinung sinnlosen 25er Beschränkung aufzuheben, dann würde kaum jemand die eBikes manipulieren. Für eine angemessene Haftpflichtversicherung bin ich auch…. 😉

  2. Während der ADFC weiterhin vornehmlich als Tourismusverband wahrgenommen wird, beschäftigt sich dieser Fahrradverband auch nur mit einem Nebenschauplatz. Anstatt die Mobilitätswende voran zu treiben durch die Forderung nach sicheren Radfahrwegen, Abstellmöglichkeiten, Verbreitung von einheitlicher Ladetechnik (Rosenbergersystem) und Mindestanforderungen von Beleuchtungs- und Bremstechnik (keine V-Brakes, Rollerbrakes) wird ein riesen Aufwand gegen Manipulation und Tuning betrieben. Gibt es überhaupt Auffälligkeiten diesbezüglich? Und wenn ja, wäre es am besten einen Haftplichtversicherungszwang für alle durchzusetzen, damit den Geschädigten geholfen werden kann. Die Versicherung kann sich dann bei Vorsatz ihre Auslagen beim Verursacher wiederholen.

    1. 123binsofrei meint:
      Gebe Velovariants vollkommen recht, vor allem der Punkt mit dem Haftpflichtversicherungszwang.
      Und es regt mich die zunehmende Bevormundung von sogenannten Fachleuten auf, welche meinen, mit immer unsinnigen Vorgaben und Vorschriften den Bürger im Zaum halten zu müssen.
      Bin froh, noch ein altes Flyer mit 26 Volt Panasonic Antrieb zu besitzen. Das fährt ohne (unerlaubten) Eingriff ca. 32 Km/h. Und seit über 10000 Kilometer unfallfrei. Aber ich bestimme, ob ich gemütlich normal mit 16-20 Km/h in der Gegend rumfahre, oder aber vor einem drohenden Gewitter oder so etwas flotter Richtung Unterstand o.ä. sause, ohne daß mich irgendeine „Fachinstitution“ aus- bzw. abbremst.
      In Holland fahren auf viel, viel besseren Radwegen Mofafahrer (ohne Helmpflicht bis ca.50 Km/h) , Rad- und Pedelecfahrer schiedlich friedlich miteinander. Aber in D muß man sich an einen runden Tisch setzen und das Thema lautet : „Wie gängelt man am besten seine Mitmenschen“.
      Tut mir leid, aber in meinem Alter von fast 60 Jahren gehöre ich nicht zur neueren, wilden Generation.
      Und trotzdem geht mir die zunehmende Bevormundung und der Wust an Vorschriften, Prüfungen, Modulen, Zertifikaten usw. tierisch auf den Nerv, mal freundlich ausgedrückt.
      Und so interessiert mich das ganze Getue und Gehabe dieser runden Tische mit ihren Ergüssen nicht mehr geringsten.

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