Das Projekt sicherheitsorientierte Fahrerassistenzsysteme für Elektrofahrräder (SIFAFE) des Lehrgebietes Elektromobilität (JEM), geleitet von Juniorprofessor Daniel Görges, und des Instituts für Mobilität und Verkehr (imove) unter Leitung von Vertretungsprofessor Jürgen Brunsing, wurde in der letzten Woche von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt mit einer Fördersumme von knapp 400.000 Euro für den Zeitraum von drei Jahren ausgezeichnet.
Daniel Görges und Johannes Roos, wissenschaftlicher Mitarbeiter von imove, haben den Förderbescheid persönlich in Berlin in Empfang genommen. Das Bundesverkehrsministerium fördert mit dem Nationalen Radverkehrsplan bundesweit Projekte, die das Ziel verfolgen, den Radverkehr auszubauen, nachhaltiger und sicherer zu machen.
Elektrofahrräder, insbesondere Pedelec und S-Pedelec, sind ein wesentlicher Baustein für nachhaltige Mobilitätskonzepte. Neue Nutzergruppen, zum Beispiel Wiedereinsteiger und ältere Menschen, neue Nutzungsprofile wie Überlandstrecken und Lastenverkehr sowie erhöhte Geschwindigkeiten machen jedoch grundlegend neue Sicherheitskonzepte für Elektrofahrräder erforderlich. Passive Sicherheitseinrichtungen wie Helme wurden in vergangenen Jahren umfassend untersucht und sind weit verbreitet. Aktive Sicherheitseinrichtungen wie Fahrerassistenzsysteme wurden dagegen bislang kaum erforscht und sind nur vereinzelt verfügbar. Hier setzt das Projekt von Görges und Brunsing an: Ziel des Projekts ist unter anderem die exemplarische Realisierung und Evaluation von sicherheitsorientierten Fahrerassistenzsystemen (FAS) für Elektrofahrräder. Als Basis sollen FAS für PKW, LKW und Krafträder herangezogen werden. Für den Einsatz in Elektrofahrrädern müssen diese FAS jedoch hinsichtlich der Eignung evaluiert, adaptiert und weiterentwickelt werden.
Beispielsweise sind besondere Anforderungen von Elektrofahrrädern (zum Beispiel Anzeige- und Bedienelemente, Raum- und Energiebedarf, Gewicht, Witterungseinflüsse) sowie spezifische Unfallarten gezielt zu berücksichtigen. Auf Basis der Anforderungen werden ganzheitliche Konzepte für sicherheitsorientierte FAS entwickelt. Hierbei werden sowohl fahrzeugtechnische als auch verkehrswissenschaftliche Aspekte einbezogen. Mittels Nutzerbefragungen sollen die Konzepte hinsichtlich der typischen Unfallarten, des Nutzerbedarfs und der Nutzerakzeptanz komplementiert und validiert werden. Anhand exemplarischer Versuchsaufbauten sollen schließlich die Sicherheit – insbesondere hinsichtlich der Ablenkung, die Wirksamkeit und der Nutzen von sicherheitsorientierten FAS im Fahrversuch evaluiert werden.
[Text & Foto: TU Technische Universität Kaiserslautern]
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