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E-Bike & Wohnmobil: Akku laden mit Power-Station?

Lesezeit etwa 7 Minuten

Autark stehen mit dem Wohnmobil: Kann man das E-Bike mit einem tragbaren Kraftwerk laden? Und was sollte das Kraftwerk können?

VanLife und Wohnmobil-Urlaub: Nicht erst seit Corona boomen diese beiden Lifestyles. Für viele beginnt die echte Freiheit dabei erst, wenn man möglichst autark steht – also im Wesentlichen ohne Anbindung an das Stromnetz.

Mit E-Bikes, eigentlich ideale Begleiter bei Wohnmobil-Urlauben, stellt sich da eine besondere Herausforderung: Wie kann man den Akku des E-Bikes aufladen, wenn man keinen „Landstrom“ zur Verfügung hat?

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Fotomontage: Könnte das tatsächlich so funktionieren?

E-Bike-Akku laden

Seit einiger Zeit begegne ich dieser Herausforderung mit der Kombination aus Solarzellen auf dem Wohnmobil-Dach, Efoy Brennstoffzelle und Powerbutler.

Die Brennstoffzelle liefert auch Strom, wenn die Solarzelle ausfällt, beispielsweise nachts. Der Powerbutler ermöglicht es, den 36 Volt E-Bike-Akku mit 12 Volt aus der Bordbatterie des Wohnmobils zu laden. Das funktioniert gut.

Doch die Sache mit der Brennstoffzelle hat drei Haken:

  1. Der Preis: Eine Efoy-Brennstoffzelle ist mit Preisen zwischen 4.000€ und 8.000€ teuer in der Anschaffung.
  2. Der Brennstoff: Die Efoy-Brennstoffzelle erzeugt den Strom aus Methanol. Der muss in einem Kanister mitgeführt und ggf. auch nachgekauft werden – und ist auch nicht gerade preiswert.
  3. Der Bauraum: Nicht jedes Wohnmobil bietet Platz und Möglichkeit, um eine Brennstoffzelle mit dem Methanol-Kanister mitzuführen.

Mobiles Kraftwerk

Ein Ausweg könnte ein tragbares Kraftwerk sein. Darunter versteht man einen Akku mit hoher Kapazität, der über mehrere Anschlüsse zum Laden und verschiedene Steckdosen für Verbraucher verfügt. Im Prinzip eine gigantische Powerbank.

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Kompaktes portables Kraftwerk mit 40x21x29 Zentimetern

Die aktuellen Fortschritte bei Akkutechnik und Energiewende haben zu einer großen Anzahl von Anbietern und Geräten geführt. Dabei werden die Kapazitäten der mobilen Kraftwerke immer höher und die Bauform immer kleiner.

Deshalb könnte ein mobiles Kraftwerk eine günstige und praktikable Lösung für die Herausforderung sein, einen E-Bike-Akku „off grid“ zu laden: Man steckt einfach das serienmäßige Ladegerät des E-Bikes ein und lädt den Akku. Einfacher gehts kaum.

Im Wohnmobil

Für die Nutzung im Wohnmobil muss das mobile Kraftwerk dazu meiner Meinung nach folgende Voraussetzungen erfüllen:

  1. Es sollten LiFePo-Akkus genutzt werden: Diese können nahezu zu 100% entladen werden. Dadurch kann das Maximum an Energie aus dem mobilen Kraftwerk entnommen werden. Dazu sind die Lithium Eisenphosphat-Akkus deutlich leichter als AGM bzw. Blei Akkus. Gerade bei Wohnmobilen und Vans mit oft begrenzter Zuladung ein wichtiger Faktor.
  2. Es muss eine reine Sinus-Spannung abgegeben werden: Nur mit einer reinen Sinus-Spannung, wie sie auch das normale Stromnetz zur Verfügung stellt, funktionieren Ladegeräte für E-Bike-Akkus zuverlässig. Nebenbei: Damit könnte man vielleicht sogar auch Schlaf-Apnoe-Geräte betreiben.
  3. Kompakte Bauform: Das mobile Kraftwerk sollte möglichst kompakt, handlich und nicht zu schwer (siehe Punkt 1) sein, damit es auch gut im Wohnmobil oder Van untergebracht werden kann.
  4. Hohe Kapazität: Die Kapazität des mobilen Kraftwerks sollte hoch genug sein, um neben dem E-Bike-Akku auch noch andere Geräte laden oder betreiben zu können. Ich habe dafür für mich definiert, dass sie deutlich über der Akku-Kapazität [-> Wie berechnet man die Kapaziät eines Akkus?] von 625 Wh des Dauertest-E-Bikes Charger 3 GT liegt. Hier gilt es einen Kompromiss zu finden, denn eine höhere Kapazität bedeutet mehr Gewicht und größere Ausmaße beim mobilen Kraftwerk.
  5. Viele Lademöglichkeiten: Der Strom, der aus dem mobilen Kraftwerk entnommen wird, muss ja wieder aufgefüllt werden. Deshalb lege ich Wert darauf, dass das über möglichst viele Anschlüsse möglich ist. Idealerweise also über Solar (ggf. zusammen mit portablen Solarpanel), über die 12 Volt Steckdose (zum Laden während der Fahrt mit dem Wohnmobil oder im Stand zur Nutzung überschüssiger Energie aus der Solarzelle auf dem Dach) und per 230 Volt-Anschluss (z.B. zum Laden zu Hause bevor es losgeht).
  6. Gutes Preis-Leistungsverhältnis

CTECHi GT1500

Bei meinen Recherchen bin ich im Online-Shop von Gearberry auf das mobile Kraftwerk GT1500 von CTECHi * gestoßen. Diese Portable Power Station erfüllt nach den technischen Angaben alle meine Bedingungen auf ideale Weise:

  1. Es werden LiFePo-Akkus genutzt, der Hersteller verspricht für das CTECHi GT1500 mehr als 3.500 Ladezyklen und eine Garantie von 5 Jahren.
  2. Der im Gehäuse des CTECHi GT1500 eingebaute Wechselrichter gibt eine reine Sinuswelle an die Schuko-Steckdosen aus.
  3. Die Bauform des CTECHi GT1500 ist mit 40x21x29 Zentimetern kompakt genug, um in der Garage des Wohnmobils oder einer Sitztruhe Platz zu finden. Mit 16,2 kg ist das Gewicht dazu nicht zu hoch und am Gehäuse sind handliche, ausgeformte Griffe vorhanden.
  4. Die Kapazität des CTECHi GT1500 beträgt satte 1.210 Wh – und damit nahezu doppelt so viel wie die Akkukapazität des E-Bikes Charger 3GT.
  5. Das CTECHi GT1500 kann über 230 Volt, 12 Volt Autostecker oder Solar geladen werden. Das eingebaute Solar-Ladegerät verfügt sogar über die MPPT-Technologie, [Maximum Power Point Tracking
    -> Wikipedia
    ] die eine besonders effiziente Ladung ermöglicht.

    Bei 200 Watt Solarleistung soll das mobile Kraftwerk in ca. 7 Stunden, am 12 Volt-Anschluss in etwa 12 Stunden und an 230 Volt in etwa 6,5 Stunden geladen sein. In der Praxis wird wohl eine Kombination aus Solar- und 12-Volt-Ladung am häufigsten vorkommen. Beim Laden soll es zudem kein Lüftergeräusch geben. Ausserdem es soll möglich sein, die Power Station zu laden, während sie selbst einen Verbraucher lädt. Ob das auch beim Laden über 12 Volt oder an der Solarzelle funktioniert?
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Kann angeblich gleichzeitig laden und geladen werden: CTECHi GH1500*

Zusatznutzen CTECHi GT1500

Das CTECHi GT1500 bietet neben der Ladung des E-Bike Akkus natürlich noch weitere Nutzungsmöglichkeiten. Zum Beispiel können über den USB-Ausgang (1x USB-C, 3x USB-A) Smartphones, Drohnen-Akkus, Akkuleuchten oder kleinere Powerbanks für unterwegs geladen werden. Eine LED-Leuchte, die auch einen SOS-Modus bietet, ist auch eingebaut.

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Quick facts: CTECHi GT1500*

Der Wechselrichter des CTECHi GT1500 soll bis 1.500 Watt leisten können. Das reicht für das Ladegerät des Notebooks – und könnte sogar für meine Kapsel-Kaffeemaschine reichen: Die zieht laut Datenblatt bis zu 1.350 Watt und kann ansonsten nur bei Landstrom genutzt werden.

Und bevor ein Sturm der Entrüstung losbricht: Für die Kapsel-Maschine nutze ich die vollständig biologisch abbaubaren, klimaneutralen Kapseln mit fair gehandeltem Kaffee von CUP VERDE*.

Fazit: Praxistest nötig

Die CTECHi GT1500 scheint perfekt für meine Herausforderungen zu sein, den E-Bike Akku beim autarken Stehen mit dem Wohnmobil zu laden. Gewicht, technische Daten und Anschlussmöglichkeiten – alles passt ideal zu meinen Vorgaben.

Ein Praxistest wird zeigen, ob der E-Bike-Akku geladen – und vielleicht sogar die Kapselkaffee-Maschine mit der CTECHi GT1500 betrieben werden kann. Außerdem interessiert mich wie das Lüftergeräusch des Wechselrichters bei der Nutzung, also Entnahme von Strom ist. Letzteres ist besonders wichtig, wenn der E-Bike Akku nachts geladen oder ein Schlaf-Apnoe-Gerät genutzt wird.

Seit kurzem bietet Gearberry im Rahmen des Back-to-School-Sales für viele Geräte vergünstigte Sonderangebote. Gearberry veranstalten außerdem eine kostenlose Verlosung mit acht verschiedenen Geschenken im Wert von bis zu 1.499 US-Dollar (darunter Lasergravierer, den EC1 3D-Drucker, einen Laptop und ein 1.300-W-Kraftwerk) für diejenigen, die ihren Newsletter abonnieren. Weitere Informationen gibt es unter diesem Link.*

[Edit 19.09.2023: Offenbar ist die Powerstation aktuell nicht mehr im Online-Shop bei Gearberry verfügbar, bei Amazon jedoch schon. Deshalb habe ich die Links durch Links auf die Produktseite bei Amazon ersetzt.]

[Text:[at], Fotos: CTECHi, VeloStrom]

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Alexander Theis