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Markt & Hersteller

E-Bikes von Specialized auch online kaufen

Lesezeit etwa 5 Minuten

Special way of Specialized: Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis auch Specialized dem Trend zum Online-Shop folgt.

Die letzten beiden Jahren hätten deutlich gezeigt, das es Kunden gibt, die es vorziehen beim lokalen Händler zu kaufen aber auch solche, die ihr E-Bike lieber online kaufen würden. Die Schlußfolgerung: „Wenn wir unsere Produkte nicht auch über Online-Kanäle anbieten, wird die Gruppe der Online-Käufer unser Produkt nicht kaufen. Wir müssen alle Biker bedienen.“ sagt Koos de Boer, verantwortlich für „Marketing and Integrated Market Place“ in Europa.

Veränderungen beim Kundenverhalten

Koos de Boer stellt fest, dass der Online-Kunde nicht nur auf den Preis fokussiert ist. Durch den Online-Kauf des E-Bikes wolle man sich das Leben bequemer und einfacher machen, weil das Produkt nach Hause gebracht wird. Dieses Konsumentenverhalten würde immer selbstverständlicher werden, jetzt wo die Kunden diese Art des Einkaufs entdecken und mehr und mehr hilfreich finden. „Wir wollen Teil dieser Kundenerfahrung sein“, so de Boer weiter.

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In Zukunft können auch die E-Bikes von Specialized online gekauft werden.

Specialized: Zwei Arten der Lieferung

Specialized hat für das Online-Shopping zwei Optionen parat: „Ship to home“ and „Specialized Delivery„.

Beim „Ship to home“ wird das Bike zum Kunden heliefert, der nur noch den Lenker drehen und die Pedale montieren muss, um mit dem E-Bike die ersten Runden zu drehen. So kennt man das von vielen anderen Anbietern, beispielsweise Ampler [-> Test e-Bike Ampler Stout] oder Cowboy [-> Test e-Bike Cowboy 3] schon.

Specialized Delivery“ geht da weiter: Das neue Bike wird nicht nur an die Wunschadresse geliefert sondern es wird von einem professionellen Techniker passend fahrbereit eingestellt. Der Techniker wird das Bike ebenso direkt bei Specilized registrieren und eine Basis-Wartung durchführen. „Dieser Service ist in den USA sehr beliebt. Nicht nur in der Fahrradbranche sondern auch bei anderen Produktkategorien, beispielsweise bei Unterhaltungselektronik. Das ist wirklicher Kundenservice, wir wollen dem E-Biker genau dieses Vertrauen zu Hause bieten“ sagt Koos de Boer.

Wo bleibt der lokale E-Bike-Handel?

Auch dafür hat Specialized eine Antwort. Nach Auskunft von de Boer werden die Specialized-Partner eng in diesen Service eingebunden sein. Beispielsweise sollen die Händler den Käufern nach dem Kauf des neuen E-Bikes bei Bedarf zur Verfügung stehen. So werde in einigen Ländern die Kosten für die erste Wartung des Bikes von Specialized getragen, der Service aber vom Händler vor Ort erbracht. Ebenso hat man bei Specialized an den Fall gedacht, das ein Kunde mit einem online gekaufen Bike zum lokalen Händler kommt und beispielsweise die, Pedale montiert haben möchte.

„Uns ist sehr wichtig, dass der Biker sich willkommen und gut betreut fühlt. Egal ob er online recherchiert und beim lokalen Händler kauft oder sich beim Händler beraten lässt und online kauft.“ versichert Koos de Boer.

Schritt für Schritt

Für Specialized war und ist es sehr wichtig, die Händlerschaft mitzunehmen, sicher zu sein, dass diese den eingeschlagenen Weg verstehen und mittragen. Aus Erfahrung wisse man, dass auch Online-Kunden oftmals Hilfe beim örtlichen Händler suchen. Viele dieser Kunden wertschätzten den Einsatz und den Service des lokalen Händlers und würden beispielsweise das nächste Bike bei diesem Händler vor Ort kaufen.

„Letztendlich ist es der Verbraucher, der sein Verhalten ändert, und als Specialized müssen wir sicherstellen, dass wir jetzt und in Zukunft die Marke seiner Wahl sind. Das ist auch für unsere Händler wichtig. Es ist nicht nur ein Schritt für heute, sondern mehr, um unsere Marke auch in Zukunft zu erhalten.“ so de Boer.

Standard passend zu lokaler Erwartung

In Europa wird Specialized Delivery schrittweise eingeführt. „Wir wollen einen bestimmten Standard setzen, angepasst an die lokalen Erwartungen. Wir wissen zum Beispiel, dass der deutsche Markt sehr an Hauslieferungen gewöhnt ist. Ihr Standard unterscheidet sich von anderen Ländern. Mit ‚Specialized Delivery‘ beginnen einige Länder zunächst mit einer begrenzten Region wie in Italien. Das Gebiet um Mailand wird als Testfall genutzt, bevor das System im Rest des Landes eingeführt wird. In anderen Ländern wie Großbritannien, Spanien und Portugal werden wir direkt mit der länderübergreifenden Abdeckung beginnen.“

Kein Händlersterben

Koos de Boer ist es wichtig festzuhalten, das es nicht darum geht, die Anzahl der Specialized Händer zu reduzieren. Ebenso sei man nicht der Meinung es besser zu können als der lokale Handel. Im Gegenteil: Man glaube bei Specialized weiterhin, dass der lokale Handelspartner auch in der Zukunft eine große Rolle in der Customer-Journey spielen wird. Deshalb würde man weiter stark in die Händlerschaft und den generellen Vertrieb investieren. Man modernisiere das Business-Modell um auch für zukünftige Entwicklungen gerüstet zu sein.

Eure Meinung ist gefragt: Ist das eine gute Idee?

Der deutliche Trend zum Online-Kauf macht auch vor dem E-Bike nicht halt. Die Corona-Krise hat diesen Trend sicher beschleunigt, ausgelöst hat sie ihn meiner Meinung nach nicht.

Doch wird sich ein Händlersterben vermeiden lassen und welche Strategien müssten lokale Händer anwenden um weiterhin profitabel arbeiten zu können? Stirb der „Ein-Marken-Händer“ zu Gunsten einer „Wir betreuen alle Marken“-Strategie aus? Wird es eine Ko-Existenz geben wie beispielsweise bei den Autowerkstätten?

Egal ob Händler oder Kunde, mich interessieren eure Meinungen. Schreibt sie mir gerne in die Kommentare!

[Text:[at], Fotomontage: VeloStrom]

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Alexander Theis

3 Kommentare

  1. Kaufen, ohne mal darauf zur Probe gesessen zu haben? Oder soll man beim Händler Probesitzen und sogar Probefahren und anschließend online kaufen? Bei Textilien kann man zurücksenden, wenn es nicht passt. Was ist, wenn man beim Rad nach der Lieferung feststellt, dass einem die Sitzposition nicht angenehm ist? Nehmen die es auch zurück? Ich war z.B. letztes Jahr zu einem Händler gegangen, nachdem ich mir nach langen Vergleichen ein ganz bestimmtes Modell ausgesucht hatte, das, wie ich meinte, genau das ist, was ich suche. Von dem Modell hatte der Händler ein Stück in der richtigen Größe. Nach dem Probesitzen war schon klar, dass es nicht das richtige ist. Dazu brauchte ich nicht einmal eine längere Probefahrt zu machen. Was wäre, wenn ich das irgendwo online bestellt hätte?

    1. In denke, in solchen Fälle greift das gesetzliche Rückgaberecht von 14 Tagen. Es ist allerdings richtig, das es nur beim lokalen Radhändler ohne großen Aufwand für den Kunden möglich ist, einige Modelle zu testen, bevor man sich für eines entscheidet.

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