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ECF: Radfahren erwirtschaftet in der EU 513 Milliarden Euro pro Jahr

Lesezeit etwa 3 Minuten

ecf_eu_benefits_cycling[at] Wie ein aktueller Report der European Cyclists‘ Federation (ECF) zeigt, erwirtschaftet das Radfahren in der EU jährlich 513 Milliarden Euro. Das entspricht mehr als 1.000 Euro je Einwohner.

Der Report wurde am am 6. Dezember auf der Veranstaltung des ECF  „Cycling Economy – Measure what you value“ in Brüssel veröffentlicht. Bei dieser aktualisierte Version des ersten Reports aus dem Jahr 2013 wurde der interne und externe Nutzen des Radfahrens auf die Wirtschaftskraft der EU bestimmt. Dabei wurden Messverfahren und Indizes des ersten Reports, basierend auf dem erhaltenen Feedback, verfeinert und systematischer ausgewertet. Die berechneten und zum Teil auch geschätzten Ergebnisse lassen sich auf einen Blick in folgendem Diagramm ablesen:

ecf_studie_2016

Der Bericht macht deutlich, dass die Vorteile des Radfahrens nicht nur in bestimmten, isolierten Bereichen wie Verkehr oder Umwelpolitik wirksam werden. Es sind vielmehr auch andere Bereiche wie Industrie- und Beschäftigungspolitik, Gesundheits- oder Sozialpolitik beteiligt. Ebenso wirkt sich das Radfahren positiv auf gesellschaftliche Bereiche aus. Beispielsweise wird die Integration von Flüchtlingen durch einen vereinfachten Zugang zur Mobilität verbessert.

„Diese Ergebnisse beweisen einmal mehr, das Radfahren im Allgemeinen einen großen positiven Beitrag zur Wirtschaftskraft der EU leistet. Und das gleich auf vielen verschiedenen Politikfeldern. Daher liegt es im Interesse der EU, von diesen Vorteilen zu profitieren.“ kommentiert Ádám Bodor vom ECF. „Um dies zu erreichen wird eine gemeinsame EU-Radfahr Strategie benötigt, die verschiedene Politikfelder integriert. Darüber hinaus würde eine solche Strategie die wirtschaftlichen Vorteile des Radfahrens in Europa weiter erhöhen, vor allem in den Mitgliedsländern, in denen der Radfahranteil noch gering ist.“

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Dieses Diagramm schlüsselt die Erkenntnisse übersichtlich auf (klicken zum Vergrößern).

Dem Bericht zu Folge könnten die wirtschaftlichen Vorteile des Radfahrens sogar noch höher sein. Holger Haubold (Leiter Finanz- und Wirtschaftspolitik beim ECF): „In einigen Bereichen haben wir weitere Vorteile des Radfahrens identifiziert. Jedoch waren wir nicht in der Lage Berechnungen oder Schätzungen anzustellen. In diesen Bereichen sind weitere Forschungen notwendig um eine Quantifizierung dieser Leistungen zu ermöglichen.“

Ein Ziel des Berichts ist demnach auch, weitere Forschungen in diesem Bereich zu fördern um zukünftig ein noch genaueres Bild von den volkswirtschaftlichen Vorteilen des Radfahren zu erhalten.

Der komplette Bericht ist hier zu finden.

Über die European Cyclists’ Federation (ECF)

Mit mehr als 80 Mitgliedern aus mehr als 40 Ländern vereinigt die ECF verschiedenen Radfahrer-Organisationen rund um den Globus und gibt diesen eine Stimme auf internationalem Niveau. Das Ziel ist es, Politik und Bevölkerung positiv zum Thema “Radfahren” zu stimmen und damit mehr Menschen öfter zum Radfahren zu bewegen.

[Fotos: ecf.com]

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Alexander Theis
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