Sportiv, elektrisiert und innovativ: Die 27. Eurobike unterstreicht eindrucksvoll, dass das Fahrrad rund um den Globus an Vielfalt zulegt und als nachhaltiger Mobilitätsträger eine immer stärkere Alternative zu herkömmlichen Antriebsformen darstellt.Erneut konnte sich die Leitmesse als der Pflichttermin der internationalen Fahrradbranche präsentieren.
„Die Bedeutung des Fahrrads steigt von Tag zu Tag und der technologische Fortschritt wächst rapide. Mit drei durchweg erfolgreichen Messetagen war die Eurobike 2018 trotz vorheriger kontroverser Diskussion um die frühe Terminierung ein Erfolg. Sie hat klar bewiesen, wie wichtig der globale Fachaustausch im Rahmen einer Weltleitmesse ist“, bilanziert Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen.
Insgesamt kamen 1 400 Aussteller und 37 379 Fachbesucher (2017: 42 590) aus 96 Nationen an den Bodensee.
Die starke Präsenz von international marktführenden Unternehmen und die Rekordzahl von 100 neuen Akteuren mit qualitativ hochwertigem Angebot aus allen Bereichen des Fahrrad- und Mobilitätssegments sorgten für großes Interesse in den Messehallen. Diese waren in diesem Jahr ausschließlich für das Fachpublikum zugängig.
„Unabhängig ob sportiv oder urban ausgerichtet: Jeder, der in der Fahrradbranche sein Business betreibt, kommt zur Eurobike – als Aussteller oder als Fachbesucher“, beschreibt Bereichsleiter Stefan Reisinger das Alleinstellungsmerkmal der Leitmesse.
Das neu eingeführte Konzept zur Stärkung des Fachhandels trifft in der Branche auf volle Zustimmung.
„Unsere Retail First Premiere mit strengem Einlass-Management hat zwar einen leichten Rückgang der Besucherzahl zur Folge, bewirkt jedoch, dass die Besucherqualität auf das höchste Niveau geschraubt wurde. Während der auf drei Messetage reduzierten Laufzeit wurde der somit reine Fachaustausch an den Ständen gestärkt. Retail First bestätigt sich als erfolgreiche Maßnahme, an der wir auch in Zukunft festhalten werden.“
Auf dem komplett belegten Gelände herrschte bis zum Messeschluss guter Andrang. So spricht beispielsweise Bernd Lesch, Director Marketing Winora Group, von einem ausgezeichneten Ergebnis: „Aller Unkenrufe zum Trotz: Wir hatten einen gigantischen Messeverlauf. Über die Tage verteilt haben sich unsere wichtigen Kunden in Friedrichshafen eingefunden. Wir konnten die Messe als Plattform zur Präsentation unserer Neuheiten nutzen und hatten bereits im Vorfeld bei den Media Days eine unheimlich positive Resonanz. Durch die Vorstellung unserer Weltneuheit Flyon war besonders am Sonntag der Zulauf enorm. Für die Zukunft ist uns wichtig, dass wir eine internationale Leitmesse, am besten in Deutschland, haben. Der Endkundentag, wie er ab nächstem Jahr wieder stattfindet, ist für uns als Konzern von großer Bedeutung. Das war aufgrund des frühen Termins 2018 nicht möglich, deshalb freuen wir uns auf nächstes Jahr und die Messe im August 2019.“
Der fundamentale Wandel in der urbanen Mobilität zeigte sich vor allem in der Rothaus Halle A1, die von den Messemachern unter dem Thema „E-Mobility Solutions“ neu konzipiert wurde.
Von zukünftigen Antriebssystemen und Batterietechnologien über neue Lösungen bei Konnektivität und Digitalisierung bis hin zum Trendthema Lastenräder wurde hier die große Bandbreite moderner Mobilitätsformen vorgestellt.
„Die Resonanz auf unseren Markteinstieg war beeindruckend und die Messe dafür die ideale Plattform. Dass ZF, unser wichtigster Joint Venture Partner, hier in Friedrichshafen sein Headquarter hat, war ein weiterer Bonus. Wir haben viel positive Rückmeldung von OE-Kunden und Händlern auf unsere Produkte erhalten. Das Thema Systemintegration war besonders interessant für Partner, die Fahrzeuge über das Fahrrad hinaus für den professionellen Einsatz entwickeln. Über die Rückkehr der Marke Sachs in die Fahrradindustrie haben sich viele gefreut, besser hätte der Start für uns nicht sein können“, sagen Michael Funk und Marc Sommer als Geschäftsführer von Sachs Micro Mobility.
Neben den sich schnell weiterentwickelnden Pedelecs wurde zur Eurobike auch klar, dass die Nachfrage nach hochwertigen Produkten, vor allem im sportiven Bereich, anhält.
Giovanni Caporali, Managing Director vom italienischen Helmspezialisten Limar erklärt: „Die Eurobike ist für uns die weltweit größte und wichtigste Show. Wir hatten die Möglichkeit, unsere neue Air Revolution Kollektion vorzustellen, die in Zusammenarbeit mit dem Astana Pro Team entwickelt wurde.“
Begleitprogramm der Eurobike 2018
Mit zahlreichen messebegleitenden Konferenzen der Eurobike Academy und im Travel Talk, 3 000 Testbikes in der Demo Area oder 45 ausgezeichneten Award-Produkten konnte auch das Begleitprogramm der Eurobike 2018 überzeugen.
Einen Traumstart legte auch die neue Start-Up Academy hin, die am Samstag und Sonntag die Newcomer mit etablierten Marken aus der Branche zusammenbrachte. Highlight für die Jungunternehmer war der Start-Up Pitch, bei dem sich die 20 Finalisten vor großem Publikum und im Livestream präsentierten und fünf von ihnen mit dem Start-Up Award ausgezeichnet wurden.
Zuspruch für Messekonzeption 2019
Bereits vor der Eurobike 2018 wurde die Konzeption für das kommende Jahr bekanntgegeben: 2019 findet die 28. Leitmesse von Mittwoch, 31. Juli bis Samstag, 3. August am Bodensee statt.
An den ersten drei Tagen widmet sich die Eurobike ausschließlich dem Fachpublikum und endet am vierten Messetag mit einem gezielten Konsumentenfestival für alle Fahrradfans.
„Der Termin Anfang August 2019 ist aktuell die größte Schnittmenge der Branchen-Präferenz und das Votum für eine Messekonzeption inklusive Konsumentenansprache ist eindeutig. Wir freuen uns nun über den weiteren Zuspruch zum Termin“, sagt Eurobike-Bereichsleiter Stefan Reisinger.
Zu den Befürworten zählt beispielsweise Thomas Hild, Geschäftsführer der SQlab GmbH: „Generell bin ich seit jeher immer hier mit eigenen Ständen, ich bin ein absoluter Eurobike- und Friedrichshafen-Fan. Der Grund, warum ich die Location und Messe so gut finde, ist, dass man sich hier untereinander seit vielen Jahren kennt und sich hier wie eine große internationale Familie jährlich trifft. Es herrscht eine besondere Stimmung an diesem Standort. Auch genieße ich die herzliche und entspannte Art des gesamten Messeteams. Was die Terminierung der Eurobike betrifft, so vertrete ich den Standpunkt, dass der Termin wieder fix sein sollte, auch einen erneuten Publikumstag in 2019 begrüßen wir sehr.“
Weitere Stimmen zur Eurobike
Andreas Schwarz, Vorsitzender der Grünen Landtagsfraktion Baden-Württemberg und leidenschaftlicher Rennradfahrer:
„Die Fahrradwirtschaft in Baden-Württemberg ist inzwischen ein großer Wirtschaftszweig. Man kann hier auf der Eurobike sehen, welches Engagement und technisches Know-how in Fahrrädern steckt. Ein Fahrrad zu nutzen macht viel Spaß, egal ob in der Freizeit oder auf dem Weg zur Arbeit. Es hält gesund und die Umwelt sauber. Wir Politiker müssen nun die richtigen Rahmenbedingungen schaffen und die Infrastruktur wie zum Beispiel die Radwege, Radschnellwege, Abstellmöglichkeiten und Ladestationen für E-Bikes weiter ausbauen. Gerade in einer durchschnittlich großen Stadt bewegt sich mehr als die Hälfte aller Fahrten in einer Distanz von fünf Kilometern, die man gut mit dem Fahrrad zurücklegen kann. Ich freue mich, dass die Eurobike in Baden-Württemberg stattfindet. Die Messe Friedrichshafen ist ein Vorzeigebeispiel für einen gelungenen Auftritt eines innovativen Wirtschaftszweiges.“
Siegfried Neuberger, Geschäftsführer Zweirad Industrie Verband (ZIV):
„Im Vorfeld der Eurobike gab es nicht wenige Stimmen aus dem Mitgliederkreis, die mit einer gewissen Skepsis auf die 27. Auflage der Weltleitmesse blickten. Der frühe Termin und die Neuausrichtung, hin zur reinen Fachmesse ohne Endverbraucher, stießen im ZIV bekanntlich nur auf verhaltene Zustimmung. Umso erfreuter zeigten sich die Unternehmen über gut gefüllte Hallen an den drei Messetagen. Die Qualität der Gespräche auf den Ständen wird durchwegs als positiv bewertet, wenn auch die Quantität an Fachbesuchern leicht unter dem Vorjahr blieb. Als Fazit lässt sich demnach in diesem Jahr zusammenfassen, dass es der Messe Friedrichshafen mit der Eurobike erneut gelungen ist, den Status der Weltleitmesse zu bekräftigen und weiter zu festigen. Die Rückkehr zum bewährten Konzept im kommenden Jahr wird dennoch vom ZIV und seinen Mitgliedern begrüßt.“
Simon Schmitz, Vice President eMobility & Innovations Deutsche Post DHL Group:
„Die Eurobike war für uns ein voller Erfolg, unser Stand durchgehend stark frequentiert. Es wurde deutlich, dass gerade im Segment der Cargo Pedelecs und Schwerlasträder der Bedarf an branchenspezifischen Lösungen enorm ist. Der äußerst positive Zuspruch auch von etablierten Branchenführern bei unserer ersten Messepräsenz unterstreicht hierbei: StreetScooter / Deutsche Post DHL Group setzt die richtigen Zeichen. Besonders gut hat uns zudem auch die neue Hallenaufteilung mit eigener Cargo Area gefallen. Ein absolut sinnvoller Schritt.“
Sebastian Linser, Geschäftsführer Tune GmbH:
„Die Messe war wie immer sehr erfolgreich und wir sind wahnsinnig zufrieden. Im Vergleich zu den letzten Jahren war zwar weniger los, vor allem am Sonntag, aber die Qualität unserer Besucher ist sehr gut. Wir treffen hier immer sehr gezielt die Menschen, die für uns wichtig sind und schätzen die Eurobike als Ort zum Netzwerken.“
Wolfgang Renner, Geschäftsführer der Merida & Centurion Germany GmbH:
„Ich bin überrascht, dass am Sonntag so viele Händler gekommen sind. Auch die Verkehrslage war optimal. Obwohl viele Händler im Vorfeld abgesagt hatten, hatten wir sehr viel mehr Termine als gedacht. Im Moment sieht es positiv aus.“
Mirko Junghänel, Geschäftsführer Büchel Fahrzeugteilefabrik:
„Wir konnten auf der Eurobike wie immer gute Kontakte knüpfen und lohnende Gespräche führen. Leider mussten wir jedoch feststellen, dass die Besucherzahl in diesem Jahr gesunken ist.“
Peter Wöstmann, PR-Manager Ortlieb:
„Wir sind sehr zufrieden mit der Messe. Die Frequenz war gut und wir haben gute Gespräche geführt. Wir freuen uns aber auch über die Konzeption für nächstes Jahr, dann wieder mit einem Besuchertag. Generell muss man sagen: Wir haben eine internationale Leitmesse in Deutschland und darauf sollten wir stolz sein.“
Michael Beste, Geschäftsführer SKS Germany:
„Der Messeverlauf für SKS ist gut. Die Frequenz bei uns am Stand ist zwar etwas geringer als im vergangenem Jahr, aber immer noch ausreichend. Wir haben viele neue Innovationen am Start und das Gefühl, dass die Händler sehr offen sind für diese komplexen Produkte. Die Eurobike als Messe liebe ich, für mich ist sie sehr wichtig und ich hoffe, dass die Eurobike wichtig bleibt und nicht an Gewicht verliert.“
Tobias Erhard, PR Coordinator Sram:
„Trotz des im Vorfeld bereits bekannten schwierigen Termins ist für uns die Eurobike eigentlich auf den ersten Blick so gelaufen, wie wir uns die Messe vorgestellt haben. Unser Stand war gut besucht, aber wir müssen erstmal die kommenden Tage abwarten und analysieren, ob wir alle wichtigen Händlerkontakte hatten. Der Endverbrauchertag ist für uns wahnsinnig wichtig und wir freuen uns deshalb wieder auf nächstes Jahr.“
Hanna Gehlen, Geschäftsführerin Croozer:
„Die Klarheit und Übersichtlichkeit unseres Messestandes hat überzeugt und viele Besucher an unseren Stand gelockt. Unsere drei Dog-Modelle kommen gut an, was uns natürlich sehr freut. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr und sind immer wieder gerne am Bodensee.“
Andrea Escher, Communications Managerin Pinion:
„Wir stellten zwar einen Unterschied in der Quantität der Besucherzahlen im Vergleich zum letzten Jahr fest, dafür wurden mehr qualitativ hochwertige Gespräche geführt. Unsere Handelspartner machten einen entspannteren Eindruck und hatten Zeit für einen intensiven Austausch. So konnten die Gespräche mehr in die Tiefe gehen und Themen ausführlich besprochen werden. Gefreut hat uns der Besuch der baden-württembergischen Landtagspolitiker, die sich einen Überblick über unsere Technikinnovationen aus der Region verschafften.“
Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium:
„Radfahren ist in und wird in Zukunft noch größere Reichweiten erzielen, zum einen durch die E-Mobiltät und zum anderen durch die sogenannten Cargobikes, wodurch der Einsatz vom Fahrrad noch vergrößert wird. Der Radverkehr im Allgemeinen ist förderlich für den Umweltschutz, Lärmreduzierung und gute Luft. Hier auf der Messe war ich wirklich positiv überrascht, wie viele Anbieter es im Cargo-Bereich gibt und sich hier präsentieren. Cargobikes sind attraktive Alternativen für den Lastentransport in Städten.“
Felix Schön, Vertrieb & Marketing muli-cycles GmbH:
„Als Start-Up sind wir dieses Jahr das erste Mal auf der Eurobike mit dabei und erleben eine unglaublich positive Resonanz auf unsere Produkte. Die Messe pusht unser junges Unternehmen vor allem bei Journalisten und Bloggern. Das merken wir auch auf unseren Social Media Kanälen. Uns gefällt hier besonders, dass das Konkurrenzdenken unter den Ausstellern gar nicht so groß ist, wie bei anderen Veranstaltungen. Auch die gebündelte Cargo Area in der neuen E-Solutions Halle A1 gefällt uns sehr gut. Wir werden nächstes Jahr sicher wieder mit dabei sein.“
Arne Behrenssen, cargobike.jetzt:
„Die Händler und Besucher in der Cargo Area waren sehr zufrieden, dass sie sich das zukunftsträchtige Thema Cargobikes gebündelt in der Halle A1 erschließen und ihre Hersteller an einem gemeinsamen Ort treffen konnten. Sie fühlen sich nicht mehr als vereinzelte kleine Aussteller auf einem Riesenevent, sondern als wichtiger Bestandteil der Eurobike. Dazu tragen auch die Ausschilderung und die prominente Rolle in der Kommunikation sowie die Führungen mit der Staatssekretärin bei. Auch das politische Panel und die Veranstaltung zur Standardisierung und dem Testen von Cargobikes waren sehr gut besucht.“
Leonie Auerhahn, Marketing Fazua GmbH:
„Die Idee einer eigenen Halle mit dem Schwerpunkt auf E-Mobilität finden wir sehr gut. Wer sich dafür interessiert findet hier alles gebündelt an einen Platz. Trotz vergleichsweise weniger Besuchern als im Vorjahr, waren die meisten Meetings sehr relevant für uns. Von daher: Gut so, wie es ist!“
[Text & Fotos: Messe Friedrichshafen GmbH]
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Kommentar:
Die Konzentration der E-Mobility-Themen in einer Halle sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Sie sorgt zwar einerseits für kurze Wege zwischen den einzelnen Terminen, andererseits muss man sich für das „stöbern“ durch die Hallen bewusst Zeit nehmen; denn auch außerhalb von Pedelec und E-Bike gibt es spannendes und interessantes zu sehen.
Am Messesonntag war es in den Hallen sehr ruhig – gut für entspannte Gespräche.
Alle meine Gesprächspartner bestätigten unisono die hohe Qualität und die Auslastung der Gesprächstermine. Das es im nächsten Jahr wieder einen Publikumstag geben wird freut mich sehr.
Die Eurobike ist für mich als Blogger eine wichtige Veranstaltung zur Pflege bestehender und zum Aufbau neuer Kontakte. Ich persönlich bin mit dem Verlauf der Eurobike 2018 hoch zufrieden.
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