Die Eurobike 2025 schloss ihre Tore in Frankfurt und hinterließ eine Branche zwischen anspruchsvollen Marktbedingungen und Hoffnung an die Zukunft. Weniger Besucherfrequenz, dafür aber eine höhere Qualität der Gespräche – so lautet der Tenor vieler Aussteller. Die Leitmesse bewies eindrucksvoll, dass sie weit mehr als eine reine Produktschau ist: Sie ist der unverzichtbare Treffpunkt für Networking, Innovation und strategischer Gestaltung der Mobilität von morgen.
Ein Stimmungsbild: Qualität vor Quantität
Die Zeiten seien für viele Unternehmen nicht einfach, räumte Burkhard Stork, Geschäftsführer des ZIV, ein, betonte aber zugleich den spürbaren Optimismus. Diese Einschätzung spiegelte sich an vielen Ständen wider. Zwar sei die Besucherfrequenz insgesamt etwas geringer gewesen, so Alex Thusbass, Managing Director von Hepha, doch die „Qualität der Besucher war sehr gut und die Gespräche waren intensiver.“ Auch Claudia Müller von Busch & Müller unterstrich: „Hier geht Qualität vor Quantität.“ Dieser Fokus auf hochwertige Fachgespräche ermöglichte es vielen Unternehmen, ihre Ziele zu erreichen und wichtige Weichen für die kommende Saison zu stellen. Trotz eines „ernüchternden Jahres für viele Marken“, wie Jenn Dice von PeopleForBikes anmerkte, herrschte eine Atmosphäre der Widerstandsfähigkeit und die Erwartung auf „neuen Schwung und Wachstum“ im Jahr 2026.
Innovationskraft als Motor der Branche
Wo die Zukunft der Fahrradindustrie liegt, wurde in den Messehallen greifbar: in der Innovation. Bernhard Lange, CEO von Paul Lange & Co., berichtete von enormem Besucherinteresse an neuen Schaltungstechnologien und präsentierte mit Q’AUTO eine Weltneuheit – eine automatische Kettenschaltung für nichtmotorisierte Fahrräder.
Auch andere Marken setzten auf prämierte Neuheiten:
- Puky erhielt für das Kinderrad Puky Next einen begehrten Eurobike Gold Award.
- Schwalbe überzeugte mit dem innovativen Aerothan-Schlauch, der ebenfalls einen Award gewann.
- Leatt wurde für seinen neuen Gravity-Helm mit einem Gold-Award ausgezeichnet und zog damit große Aufmerksamkeit auf sich.
Diese Beispiele zeigen, dass die kreative und technologische Entwicklung ungebrochen ist und als entscheidender Motor für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche fungiert.

Die Zukunft der Mobilität wird in Frankfurt gestaltet
Die Eurobike blickte weit über den Lenker des klassischen Fahrrads hinaus. Mit dem Projekt „Mobifuture“ rückten neue Mobilitätsformen in den Fokus. Konrad Otto-Zimmermann von The Urban Idea GmbH zeigte sich fasziniert von der Vielfalt der „Feinmobile“ – von Kabinenrädern über Lastenräder bis hin zu berggängigen Rollatoren.
Dieser ganzheitliche Ansatz wurde auch von Jürgen Gudd (Deutsche Bahn Connect) und Martin Tönnes (VCD) gelobt. Die Messe schaffe eine Plattform, um die Vernetzung der Verkehrsträger zu diskutieren und integrierte, nachhaltige Mobilitätsangebote voranzutreiben. Es wurde deutlich: Das Fahrrad und seine vielen innovativen Ableger sind ein Eckpfeiler der urbanen Mobilitätswende.
Fazit: Die Eurobike bleibt unverzichtbar
Trotz der Diskussion um die Größe der Hallen und die Anzahl der Aussteller waren sich die Akteure einig: Die Eurobike ist als Leitmesse alternativlos. „Die Fahrradbranche braucht eine Leistungsshow und Öffentlichkeit“, brachte es Uwe Wöll vom VSF auf den Punkt. Für Elmar Keineke von Universal Transmissions ist sie eine „spitzenmäßige Gelegenheit“, das Portfolio einem internationalen Publikum zu präsentieren. Und Isabell Eberlein von Velokonzept fasst zusammen: „Die Eurobike hat auch 2025 bestätigt, dass sie die wichtigste internationale Plattform für das Ökosystem Fahrrad ist.“ Sie ist der Ort, an dem die Branche zusammenkommt, Kräfte bündelt und gemeinsam die Zukunft gestaltet.
Wer tiefer einsteigen oder sich für das nächste Jahr vormerken möchte: Alle Infos, Bilder und Tickets gibt’s auf www.eurobike.com.