Am Samstag, 7. Juli 2018, soll die Velomobiltour „Flüsse & Meer (rivers & more)“ in Lübeck starten, wo sie 14 Tage später auch zu Ende gehen soll. Der Aufruf kommt vom Liegeradspezialisten FLEVÒ International (vormals Flevélo) in enger Zusammenarbeit mit Organisator Dieter Schmidt, einem erprobten Veteranen der Velomobil-Langfahrt-Szene.
Die Tour knüpft an das Konzept der Eurotour 2013 an, zu der Velomobil-Urgestein Carl Georg Rasmussen aufgerufen hatte und die von Leer/Ostfriesland über Groningen, Amsterdam, Brüssel, Reims, Trier, Koblenz, Köln, Niederrhein zurück nach Leer geführt hatte. 31 Velomobile aus neun Nationen nahmen daran teil und erzeugten ein großes Pressecho.
Self-supported
Kennzeichen der damaligen Tour war das Fehlen von logistischer Unterstützung von Außen: Alle Fahrer mussten ihr Gepäck und ihr Werkzeug selbst mitführen, es gab kein Begleitfahrzeug. So soll es auch bei der jetzt geplanten Tour sein. Einerseits um die Organisations- und Meldekosten (50 Euro) niedrig zu halten. Andererseits um die Eignung der Velomobile für Campingurlaubsfahrten zu beweisen.
Gemeinsames Fahrerleben vor sportlichem Ehrgeiz
Bei „Flüsse & Meer“ sollen Geselligkeit und gemeinsames Fahrerleben vor dem sportlichen Ehrgeiz rangieren.
„Wir wollen ganz gezielt auch diejenigen Velomobilbesitzer ansprechen, die sich bislang nicht getraut haben, lange Touren zu unternehmen und auch Elektrounterstützung einsetzen“, sagt FLEVÒ-Chef Matthias Erz. Erz selbst hat sich den Velomobiltour-Virus bei der Eurotour 2013 eingefangen – wie auch Organisator und Ingenieur Schmidt. „Das Interessante an diesen Touren sind, neben den Fahrten durch schöne Landschaften, die Kontakte und der Austausch mit den Mitfahrern und Anderen“, sagt Schmidt.
Schmidt blickt neben der Eurotour 2013 auch auf Erfahrungen bei anderen Törns zurück, so auf die Tour Great Baltic Searide 2014 rund um die Ostsee und die Extrem-Tour 3Wheels4France im Sommer 2017.
Was den meisten Freizeitradlern als Tortur erscheinen mag, schreckt die Teilnehmer dieser speziellen Rundfahrten kaum. Dennoch sind sie keine Amateur-Rennfahrer oder gar Profis. Das Training der Männer und Frauen in ihren „fliegenden Kisten“ besteht im wesentlichen aus Alltagsfahrten.
Vorläufiger Streckenverlauf
Folgender Streckenverlauf, der später noch modifiziert wird, ist derzeit für die „Flüsse & Meer“ geplant:
Lübeck, Warnemünde, Anklam, Schwedt, Spreewald, Görlitz, Dresden, Leipzig, Erfurt, Magdeburg, Havelberg, Rührstedt/Elbe, Hitzacker, Lübeck.
Die Tourplanung versucht, große Anstiege im Streckenverlauf zu vermeiden. Insgesamt kommen so rund 1800 km zusammen. Die Fahrer der Velomobile wollen mit der Tour auch Werbung für ihre Art der umweltfreundlichen Fortbewegung machen.
„Velomobile eignen sich nicht nur für den längeren Weg zur Arbeit bei Nässe oder Kälte, sondern auch für die große Reise“, sagt Schmidt. „Im Innern unserer Bikes können wir ebenso viel Gepäck verstauen wie an ein übliches Tourenrad passt.“
Tagesetappen zwischen vier und acht Stunden
Zwischen vier und acht Stunden wollen die Velomobilisten in den Sitzschalen ihrer Velomobile täglich verbringen, um die Tagesetappen bis 150 Kilometern Länge entlang von Küsten und Flüssen zu absolvieren. Eine ausgiebige Mittagsrast, Besichtigungstage mit geringer Kilometerleistung und die offenen Abende auf dem Campingplatz bieten reichlich Gelegenheit, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und die vielen Nachfragen und Fotowünsche zu befriedigen.
„Wir tun dies in erster Linie, weil es Spaß macht und es in einer Gruppe ein ganz besonderes Erlebnis ist“, sagt Schmidt. „Aber wir wollen auch zeigen, welch erstaunliche Leistungen normale Menschen mit der Kraft der eigenen zwei Beine und moderner Fahrradtechnik vollbringen können. Für uns ist dies zugleich ein Beispiel für einen nachhaltigen Lebensstil, für Klima- und Umweltschutz, der Spaß macht.“
Weitere Informationen zur Tour, den Teilnehmern, der Reiseroute und den einzelnen Etappen finden sich im Internet unter: flevo-mobil.de/Tour2018.html
[Text & Fotos: Flevo]
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