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Lastenrad

Lastenrad: Kiezkaufhaus gewinnt „Galileo Wissenspreis 2016“

Lesezeit etwa 4 Minuten
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Online bei regionalen Händlern bestellen, CO2-freie Lieferung per Lastenrad: Das Kiezkaufhaus aus Wiesbaden macht’s möglich!

[at] Mit einem cleveren Konzept stärkt das „Kiezkaufhaus“ zum einen den lokalen Handel und verringert CO2-Emissionen. Das ist gut für Mensch und Umwelt und überzeugte die Jury: Das „Kiezkaufhaus“ gewinnt den „Galileo Wissenspreis 2016“, der in diesem Jahr zum vierten Mal bei den „GreenTec Awards“ in München verliehen wurde.

Bei „Kiezkaufhaus“ denkt man vielleicht unwillkürlich an Berliner oder Hamburger Stadtteile. Doch das „Kiezkaufhaus“ kommt aus der hessischen Hauptstadt Wiesbaden. Und das ist auch noch in ganz anderer Hinsicht bemerkenswert, denn Wiesbaden ist nicht gerade für seine blendende Fahrradinfrastruktur bekannt.

Preisgekrönt

Im Rahmen der Gala der „GreenTec Awards“ in München wurde der mit 5.000€ dotierte Preis von „Galileo“-Reporter Harro Füllgrabe übergeben. Mit dem „Galileo Wissenspreis“ werden Erfindungen und Initiativen ausgezeichnet, die einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten unterstützen. Die „GreenTec Awards“ werden seit 2008 an Projekte und Produkte vergeben die Wegweisend im Bereich der Umwelttechnologien sind.

Lokalen Handel stärken…

Das Konzept des Kiezkaufhaus ist eigentlich ganz einfach: Die Kunden sollen dazu motiviert werden statt beim Online-Versandhandel oder dem Dicounter mehr bei lokalen Geschäften einzukaufen. Das stärkt zum einen natürlich die lokalen Läden, sorgt lokal für Arbeitsplätze – und senkt die CO2-Emissionen durch unnötige Transporte.

…und trotzdem bequem von zu Hause einkaufen.kiezkaufhaus_tasche

Kunden können beim „Kiezkaufhaus“ Waren ausgewählter Händler aus Wiesbaden online bestellen. Alle Einzelhändler sind handverlesen, es handelt sich sich um inhabergeführte Fachgeschäfte mit gutem Service, die in Wiesbaden ihre Steuern bezahlen und – sofern das möglich ist – möglichst regional und biologisch agieren.

Das Sortiment reicht von Obst über Wein oder regionales Gemüse bis zu Schokolade oder Kaffee, Seife oder Kosmetik. Die Lieferung erfolgt CO2-Neutral mit Pedelec-Lastenräder. Der Clou dabei: Sobald die Bestellung eingegangen ist, macht sich ein Cargobike-Fahrer auf den Weg, lädt bei den verschiedenen Händlern die vom Kunden bestellten Waren ein und liefert sie, in Einkaufstaschen verpackt und mit einer Rechnung, direkt bis vor die Haustür des Kunden.

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Persönliche Lieferung direkt an die Haustür.

Für diesen Service wird je Einkauf eine Pauschale von 5€ fällig, die Preise der bestellten Produkte entsprechen exakt den Ladenpreisen. Bestellungen, die bis 14 Uhr bestellt werden, werden noch am gleichen Tag ausgeliefert. Für die Lieferung gibt es zwei Zeitfenster: 17:00 bis 18:30 Uhr oder 18:30 bis 20:30 Uhr. Damit ist das „Kiezkaufhaus“ schneller als die allermeisten Internetversender!

Für regelmäßige Kunden gibt es Bonusangebote und die Möglichkeit, eine Liefer-Flatrate zu vereinbaren.

Zukunftsfähig

Das Kiezkaufhaus ging aus einem „Shared Value“-Projekt hervor uns soll in ein kooperatives, genossenschaftliches oder gemeinnütziges Unternehmensmodell überführt werden. Damit soll garantiert werden, das nicht kurzfristige Interessen von Investoren sondern die gesellschaftlichen und politischen Ziele der Idee im Vordergrund stehen und die vom Erfolg des Projekt profitieren, die selbst im Kiezkaufhaus mit anpacken. Geplant ist auch das „Kiezkaufhaus“ in anderen Städte zu etablieren um dort ebenso „hyperlokalen E-Commerce“ zu ermöglichen.

Weitere Informationen zu diesem innovativen und wegweisenden Konzept sind online unter www.kiezkaufhaus.de zu finden.

[Fotos: Kiezkaufhaus.de]

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Alexander Theis

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