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Mit dem E-Bike in den Vinschgau: Darauf sollten Besucher achten

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E-Bikes sind befreiend. Was? Genau, sie befreien, denn sie erlauben es auch denjenigen, die sich körperlich nicht auf eine normale Radtour wagen, eine eben solche zu bewältigen.

Wer mit dem E-Bike verreisen will, der kann durchaus in den Vinschgau nach Südtirol. Die Strecken sind ideal für E-Bikes (und normale Räder). Allerdings gibt es einige Dinge zu beachten. Welche das sind, zeigt dieser Ratgeber.

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Wer im Vinschgau Urlaub macht, sollte sich unbedingt auch den Reschensee anschauen. Dieser lässt sich gut mit dem Rad erreichen. Bildquelle: @ Tommy Krombacher / Unsplash.com

Was wird für einen E-Bike-Urlaub benötigt?

Grundsätzlich können E-Bike-Freunde dieselben Überlegungen anstellen, wie jeder andere Fahrradtourist. Ob im Vinschgau oder an der Nordsee: Einige Bedingungen sind stets gleich:

  • Unterkunft – die Unterkunft muss den eigenen Ansprüchen angemessen sein. Auch hier gibt es einen gewaltigen Spielraum, denn einige Radtouristen suchen nur nach der typischen Unterkunft, die ein Bett und einen sicheren Stauraum bietet. Andere wünschen sich mehr Luxus oder auch Wellness.
  • Aufbau – welche Unterkunft passend ist, entscheidet sich auch durch den Aufbau der Reise. Einige Touristen möchten den Vinschgau durchqueren, sodass sie kein Interesse daran haben, abends immer am selben Ort einzukehren. Sie benötigen Ein- oder Zweitagesunterkünfte an bestimmten Streckenpunkten. Andere Urlauber bevorzugen Rundfahrten, sodass sie jeden Abend wieder am Ausgangspunkt einkehren. Nun kommt es eher auf die Qualität des Hotels oder der Pension an, denn wer dauerhaft in dem Hotel nächtigt, der wünscht sich mehr Luxus. Mitunter gibt es Hotels, die sich für einen Bikeurlaub in Südtirol perfekt eignen, weil sie selbst Tourenservice und Radverleih anbieten.
  • Fahrrad – während normalen Fahrradtouristen eher einen sicheren Stellplatz für ihr Bike benötigen, ist es für E-Biker auch wichtig, das Fahrrad laden zu können. Sicherlich sind die meisten Akkus abnehmbar und somit auch auf dem Hotelzimmer aufladbar. Doch ist das erlaubt und möglich? Vor allem: Wie lange dauert die vollständige Ladung? Einige Hotels bieten längst spezielle Ladeplätze für E-Bikes an. Diese sind somit auch auf der Durchfahrt ein gern genutztes Gut.
  • Routenplanung – so schön E-Bikes auch sind, so schwierig sind sie zu bewegen, wenn der Akku streikt. Urlauber sollten schon vorab prüfen, wo und an welchen Stellen sie zwischendurch den Akku laden können. Praktisch sind Hütten mit Gastronomie, denn während des Essens lässt sich der Akku über durchaus wieder für einige Kilometer aufladen.

Alle anderen Attribute sind gleich mit denen von normalen Radfahrern oder Wanderern. Die Kleidung muss so gewählt sein, dass sie die verschiedenen Witterungen übersteht. Radtouristen reisen oft mit Gepäcktaschen und Rucksäcken, sodass diese – voneinander getrennt – trockene und feuchte Kleidung aufbewahren können. Wer in der Natur übernachten möchte, der benötigt zudem ein Zelt. Sollte der Weg nur über befestigte Wege führen, könnte sich ein Radanhänger mit Zeltaufbau eignen. Dieser ist jedoch abseits befestigter Wege nur für Profis nutzbar.

Was macht den Vinschgau so besonders für den E-Bike-Urlaub?

Der Vinschgau bezeichnet sich selbst als die Bikerregion Südtirols. Fast das ganze Jahr über kann in die Pedale gestiegen werden, während ganz Mutige die Pisten bis in 3.000 Metern Höhe besteigen. Aber was gibt es zu bewundern?

  • Riesig – es ist schwierig, einen Trail doppelt zu befahren. Es gibt schlichtweg zu viele Strecken, sodass Wiederholungen fast ausgeschlossen sind.
  • Ausrichtung – etliche Hotels und Pensionen haben sich auf das Biken spezialisiert. Radfahrer erwartet nicht nur eine tolle Unterkunft, auch eine Werkstatt ist vorhanden. Zugleich können sich Biker beraten lassen, wohin die nächste Tour gehen sollte.
  • Shuttle – die Bikes können per Gondel oder Bergbahn auf die nächste Etage gehievt werden. Auch Shuttledienste für Mountainbikes und E-Bikes sind vorhanden.
  • Parcours – in Latsch befindet sich ein Geschicklichkeitsparcours für Biker. Je nach Örtlichkeit und Hotel können Biker auch an Kursen oder Ausfahrten teilnehmen. Geführte Touren sind keine Seltenheit, wer den Trail erkunden will, kann Workshops nehmen.

Die Region ist auf das Biking eingestellt und bietet somit sehr interessante und praktische Möglichkeiten für Touristen. Je nach Hotel gibt es sogar einen speziellen Wäscheservice nur für Biker. Der ist im Preis der Unterkunft inbegriffen und sorgt dafür, dass am nächsten Tag die Tour wieder mit sauberer Kleidung beginnen kann.

Was sollte man dort unbedingt gesehen haben?

Kaum eine Reise geht vorbei, ohne dass die Sehenswürdigkeiten einer Region bewundert wurden. Aber was bietet der Vinschgau?

  • Etschradweg – er bleibt gleich beim Thema. Der Radweg führt entlang der Via Claudia Augusta und erstreckt sich auf achtzig Kilometer. Entlang der Fahrt warten das Kloster Marienberg, die St.-Prokolus-Kirche und der Churburg.
  • Reschensee – der Ausgangspunkt des Etschradswegs ist gleich ein Highlight. Der Reschensee gehört zu den bekanntesten Seen, denn er zeigt einen Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert, der bis heute aus dem Wasser ragt.
  • Glurns – es ist die kleinste Stadt Südtirols mit ungefähr 900 Einwohnern. Die Laubengassen des Stadtkerns sind die größte Sehenswürdigkeit.
  • Waalwege – das Vinschgauer Tal ist von Waalen, also Wassergräben, durchsetzt. Entlang der Waale können Touristen wandern und Rad fahren.
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Die Waalwege sind ebenfalls ein beliebtes Ziel für Radtouristen. Bildquelle: @ rsunshine / Pixabay.com

Das Praktische an einer Radtour durch den Vinschgau ist, dass Radfahrer immer wieder an Highlights und Besonderheiten vorbeikommen. Immerhin führen viele der Routen entlang der Sehenswürdigkeiten oder bieten einen speziellen Blick auf sie. Es hat schon einen Grund, weshalb immer wieder gesagt wird, Wanderer und Radfahrer würden die Welt mit anderen Augen betrachten. Das tun sie, denn entlang ihrer Wege entdecken sie Besonderheiten, die anderen verschlossen bleiben.

Fazit – auf zur Radtour

Der Vinschgau lockt Radfahrer aus aller Welt. Mit dem E-Bike kann sich nahezu jeder durch den Vinschgau bewegen, ohne sich vollends zu verausgaben. Da die Region ein El Dorado für Zweiräder ist, haben sich die Hotels, Pensionen und Gasthöfe auch darauf eingestellt. Lademöglichkeiten für E-Bikes sind ebenso vorhanden wie Radwerkstätten oder Tourenhilfen. Viele der Hotels bieten eigens Waschdienste nur für Radfahrer, sodass diejenigen, die nur eine Nacht im Hotel bleiben, auch am nächsten Tag mit frisch gewaschener Wäsche weiterfahren können.

[Text: VeloStrom, Fotos: Tommy Krombacher / Unsplash.com |VeloStrom | rsunshine / Pixabay.com]

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Alexander Theis
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