Matthias Schindler, Bronze-Medaillengewinner aus Nürnberg, berichtet von der Zeit nach den Paralympics.
Das erste Saisonupdate von Matthias Schindler steht ganz im Zeichen der vielen Ehrungen, die er auf Grund seiner Medaille bei den Paralympics erhielt. Aber lest selbst.
Matthias Schindler:
Ehrungen

„Anfang September, nachdem ich aus Tokio zurückgekommen bin, war ich viel unterwegs. Gemeinsam
mit Taliso Engel war ich in der Sportkabine von Franken Fernsehen zu Gast. Die Sendung findet ihr hier.
Mit Taliso war ich auch in den folgenden Wochen mehrmals unterwegs. Er ist Schwimmer, hat in Tokio Gold gewonnen und wird wie ich vom Goldenen Ring Nürnberg gefördert. Der Goldene Ring hat mit uns beiden seine Sponsoren besucht und wir konnten uns für die Förderung bedanken.
Wir waren bei Lebkuchen Schmidt, wo wir Gerd Schmelzer trafen, welcher den Goldenen Ring auch mit der alpha Gruppe, also mit zwei Unternehmen, fördert. Im Anschluss hatten wir einen Termin bei Rödl und Partner, wo wir Prof. Dr. Christian Rödl trafen, um uns für die Unterstützung zu bedanken.
Abschließend trafen wir Dr. Volker Klügl von ipp, welcher den Goldenen Ring ebenfalls als Sponsor unterstützt.
Vom 1. FC Nürnberg wurden wir zum Heimspiel gegen Hansa Rostock Mitte September ins Max-Morlock-Stadion eingeladen. Vor dem Spiel wurden wir für unsere Leistungen in Tokio geehrt. Im Anschluss haben wir gemeinsam mit Begleitung, meine Frau Siw war ebenfalls dabei, das Spiel aus einer Loge verfolgen können. Für mich war das nicht nur ein schöner Abend, sondern auch eine Ehre und tolle Bühne vor den Fans am Spielfeldrand stehen zu dürfen.
Ende September hatte ich noch zwei weitere Termine. Erneut war ich gemeinsam mit Taliso Engel bei einem Sponsor des Goldenen Ring Nürnbergs. Es ging zurück zum Ursprung des Goldenen Rings. Dieser wurde 2015 von der Sparkasse Nürnberg gegründet. Wir trafen den Vorstandsvorsitzenden Dr. Matthias Everding und das stellvertretende Vorstandsmitglied Dr. Michael Kläver.
Die Reiserei war noch lange nicht vorbei. Am 23. September war ich zur Sportlerehrung der Bayerischen Polizei nach München geladen, wo ich vom Minister Joachim Herrmann für meine Tokio-Medaille geehrt wurde.
Urlaub
Im Anschluss stand endlich der langersehnte Urlaub an. Ich hatte mir die letzte Septemberwoche freigehalten, da zu dieser Zeit von der Sporthilfe der „Club Der Besten“ in Spanien stattfand. Leider wurde ich zu dieser Reise nicht eingeladen, da die Sporthilfe neben den Gold-, Silber- und Bronzemedaillengewinnern der olympischen Spiele von den Paralympics nur die Goldmedaillengewinner einlud. Das muss man nicht verstehen.
Wir hatten also spontan Zeit und so verbrachte ich gemeinsam mit meiner Frau Siw ein paar schöne Tage an der Nordseeküste in Deutschland. Der Urlaub tat gut und ich konnte zum ersten Mal nach den paralympischen Spielen so richtig abschalten.
„Ehrungsmarathon“
Zurück aus dem Urlaub ging der „Ehrungsmarathon“ weiter. Am 6. Oktober war ich in München, wo ich von unserem Ministerpräsidenten gemeinsam mit den anderen bayerischen Medaillengewinnern aus Tokio den Bayerischen Sportpreis verliehen bekommen habe. Ich habe mich sehr über die Auszeichnung der Kategorie „persönlicher Preis des Ministerpräsidenten“ gefreut.
Am 20. Oktober war ich zum Oberbürgermeister Markus König ins Nürnberger Rathaus geladen. Dort durfte ich mich in das Goldene Buch der Stadt eintragen. Was für eine Ehre!
Ende Oktober war ich bei der Eröffnung des neuen Outdoor-Gyms des Berufsförderungswerk Nürnberg. Ich durfte mich mit ein paar Gedanken zur Eröffnung einbringen, bevor ich gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft die Schleife des Outdoor-Gyms durchschnitt. Ich denke es ist wichtig, dass die Stadt Nürnberg so ein Kompetenzzentrum hat, auch wenn ich natürlich hoffe, dass möglichst wenige Menschen auf die Angebote dieser gemeinnützigen GmbH angewiesen sind.
Am 31. Oktober war ich mit dem Goldenen Ring auf der Consumenta Messe in Nürnberg. Wir hatten dort einen Stand und warben um Spenden und Sponsoren für die Arbeit des Goldenen Rings. Für 50,- EUR im Jahr kann man Fördermitglied im Goldenen Ring Nürnberg werden. Infos dazu gibt`s hier.
Silbernes Lorbeerblatt der Bundesrepublik Deutschland
Im Anschluss standen noch zwei große Highlights für mich auf dem Programm. Gemeinsam mit meiner Frau war ich am 6. November in der BMW Welt in München, wo wir zur Gala des bayerischen Sportpreises eingeladen waren. Es war ein wirklich toller Abend. Die Aufzeichnung des BR findet ihr hier.
Von München aus ging es direkt weiter nach Berlin. Dort habe ich vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier das Silberne Lorbeerblatt der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. Es ist die höchste Auszeichnung, welche man in unserem Land für eine sportliche Leistung erhalten kann. Es ist eine große Ehre für mich und ich freue mich sehr, dass meine Leistung in Tokio derart gesehen wird.

Im Anschluss an die Ehrung gab es eine große Team D Party in Berlin, mit allen Medaillengewinnern der olympischen und paralympischen Spiele von Tokio. Es wurde eine lange Nacht…
Zurück in Nürnberg war ich zu Gast im Podcast „Steilvorlage“ von Rund um Nürnberg. Wen es interessiert, der findet den Podcast hier.
Zwischen den ganzen Besuchen und Ehrungen habe ich versucht, halbwegs vernünftig zu trainieren. Das gelang mir mal mehr, mal weniger. Dennoch habe ich auch im Herbst und in der Advents- und Weihnachtszeit gut trainieren können, auch wenn ich natürlich mittlerweile weit weg von meiner TokioForm bin.
Auch bei der Polizei habe ich mich zwischenzeitlich wieder sehen lassen. Die Kollegen des USK Mittelfranken unterstützen mich wirklich top. Ohne die Freistellung und die Förderung durch meine Dienststelle wäre diese Reise so nicht möglich. Auch ins Polizeipräsidium führte mein Weg, wo ich mich beim Polizeipräsidenten Roman Fertinger, sowie beim Polizeivizepräsidenten Adolf Blöchl für die Förderung bedanken konnte. Meine Freistellung für das Jahr 2022 wurde mittlerweile genehmigt. Ich bedanke mich hier nochmal für das entgegengebrachte Vertrauen!
Ehrenamtliche Tätigkeit
Neben dem Radsport möchte ich auf meinen „Kanälen“ in Zukunft auch von unserer ehrenamtlichen Tätigkeit berichten. Auf Anfrage der internationalen Hilfsorganisation „Nehemiah Gateway“ sind meine Frau und ich seit Mitte November ehrenamtliche Botschafter für diese gemeinnützige Organisation. Wir freuen uns sehr darauf, uns dort einbringen zu können. Infos zu NG findet ihr hier.
Die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel haben wir im kleinen Rahmen eher ruhig verbracht. Siw ist mittlerweile hochschwanger und ich habe das Kinderzimmer noch nicht fertig renoviert. Tja, wenn ich ehrlich bin, habe ich im Herbst zu lange das Radtraining neben den ganzen Veranstaltungen priorisiert, so dass ich jetzt tatsächlich etwas Zeitstress diesbezüglich habe…
Uns geht es gut und wir sind gesund. Wir sind mittlerweile beide 3x geimpft und haben zumindest bewusst noch keine Begegnung mit Corona gehabt. Das ist uns derzeit auch sehr wichtig, denn ich möchte bei der bevorstehenden Geburt auf jeden Fall dabei sein, was nur „gesund“ möglich ist.
Ausblick: #RoadToParis.
Neben dem Dienst und dem Training ist derzeit die Vorbereitung auf unser Mädchen das Hauptthema.
Die Geburt wird auch alle folgenden Termine beeinflussen. Geplant ist es, dass wir wie schon 2021, für ein paar Wochen nach Mallorca in eine Finca fahren. Diesmal zu dritt. Aber das hängt natürlich alles von der Geburt und den anschließenden Wochen daheim ab.
Diese Saison werde ich mich auf die großen und wichtigen Wettkämpfe konzentrieren. Geplant sind zwei Weltcups in Europa, ein Übersee-Weltcup, eine Deutsche Meisterschaft, eine Europameisterschaft und als Saisonhöhepunkt die Weltmeisterschaft in Kanada. Geplant ist alles zu dritt.
Aber das ist auch erstmal ein Plan. Wie das Jahr tatsächlich aussehen wird, wird sich zeigen.
Ich bin dankbar, dass viele meiner Partner den Weg mit mir weiter gehen. Tokio war ein großes Ziel, danke an alle, die mich bis dorthin begleitet haben. Ihr seid immer ein Teil meiner Geschichte und dieses Erfolges.
Jetzt heißt das Motto #RoadToParis.
Meine neue Präsentationsmappe findet ihr hier.
[Text & Fotos: Matthias Schindler]

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