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Das Besondere Sport

Pedelec Sprint Contest auf der VELOBerlin

Lesezeit etwa 4 Minuten

Am 14. April 2018 wurde der Pedelec Sprint Contest auf dem Airfield Race Track des historischen Tempelhofer Flugfelds im Rahmenprogramm der VELOBerlin ausgetragen. Initiator des Rennens war ExtraEnergy.

Wie schnell kann ein Pedelec unter rennmäßigen Bedingungen beschleunigen? Das war die Frage die mit dem Sprint Contest geklärt werden sollte.

Die Idee

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Pedelec Sprint Contest auf dem Airfield Race Track des historischen Tempelhofer Flugfelds (Klicken zum Vergrößern).

Hannes Neupert, 1. Vors. ExtraEnergy e.V.: „2017 hat die UCI, Union Cycliste Internationale, Dachverband nationaler Radsport-Verbände, das Thema Pedelec erstmals als Teil des Radsports anerkannt und in diesem Bereich Aktivitäten angekündigt.

Als ExtraEnergy 2007 im Rahmenprogramm der Rad WM ein Pedelec Bergrennen veranstaltete, wurde dies noch kontrovers und ablehnend diskutiert. Heute scheint sicher, dass das Pedelec in den Radsport einziehen wird. Bisher ist noch nichts passiert.“

Das Reglement

Der Sprint Contest erlaubte unlimitierte Motroleistung und Geschwindigkeit. Eine Kategorie, von der es nur sehr wenige Elektrofahrräder im Markt gibt, da diese Fahrzeuge in der Regel nur auf Rennstrecken und nicht im Straßenverkehr gefahren werden dürfen.

„Um sicherzustellen, dass bei Rennveranstaltungen dieser Art keine Motorräder gewinnen, wird zukünftig ein Reglement notwendig werden“, ist Hannes Neupert überzeugt. „Nach diesem Reglement sollte die Beschleunigung zweimal gemessen werden: einmal mit und einmal ohne Motor. Nur so kann der Fahrradcharakter erhalten bleiben.“

Unter den Teilnehmern waren zwei mit Bafang Ultra M 620 Antrieb ausgestattete Pedelecs. Zum einen ein Bafang Demonstrator, gefahren von Andre Fuchs, Country Manager Germany, Bafang, sowie ein Steiner Modell Ultra-E-Fully, gefahren von Jürgen Steiner, Eigentümer Steinerdesign.

„Das Bafang Ultra M 620 leistet 1.000 W, 48 V und hat ein Drehmoment von 160 Nm“, informierte Andre Fuchs auf der VELOBerlin . „Das System zeichnet sich durch die Möglichkeit aus, das ganze Rad zu homologieren, d.h. für den Straßenverkehr zuzulassen. Außerdem ist das Bafang Ultra M 620 sehr geräuscharm. Beim Rennen haben wir die offene Variante, d.h. mehr als 60 km/h können mit Tretunterstützung erreicht werden.“

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Der Preis für das gesamte Ultra-E-Fully liegt bei 8.490 Euro (Klicken zum Vergrößern).

Das Ultra-E-Fully von Steinerdesign gibt es bereits mit Straßenzulassung in Serie. Firmeninhaber Jürgen Steiner kommt aus dem Motorradrennsport. „1978 war ich deutscher Meister in der 500 ccm Klasse beim internationalen Straßenrennen. Seither bauen wir Fahrräder. Seinerzeit haben wir eines der ersten Fullys und die erste Doppelbrückengabel gebaut. Federgabeln gab es damals überhaupt noch nicht. Technisch waren wir immer Vorreiter.

Für Porsche bauten wir unter der Marke Votec eines der ersten Fahrräder.Unsere Zielgruppe sind Kunden, die etwas haben wollen, dass nicht alltäglich ist und Wert auf hochwertige Bikes mit viel Leistung legen. Dafür bauen wir Fahrräder, die einen entsprechend starken und leisen Motor benötigen. Diesen haben wir bei Bafang gefunden.“

Die Gewinner

sieger_ebike-sprintDen ersten Platz im Sprint Contest belegte das Ultra E Fully von Steinerdesign, mit dem Firmeninhaber Jürgen Steiner gekonnt über die Zielgerade fegte. Den zweiten Platz machte das Demo-Modell. Beide mit dem Bafang Ultra M 620 Antrieb. Kurz dahinter belegte das Riese & Müller Delite GT touring HS mit 350W Bosch Performance Speed Mittelmotor den dritten Platz mit Tilman Basten, Team Event und Store Riese & Müller GmbH.

Ein spannendes Thema mit viel Potential, so viel ist bei diesem Versuch klar geworden. Übrigens war dies nicht das erste Pedelec Rennen von ExtraEnergy in Berlin. Bereits vor 20 Jahren hat ExtraEnergy ein Rennen mit Pedelecs um das Brandenburger Tor veranstaltet.

[Text: ExtraEnergy.org, Fotos: ExtraEnergy (2),VeloStrom (2)]

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Kommentar:
Ich bin mir sicher, dass dieses Thema sehr kontrovers diskutiert werden wird. Ich war zunächst auch skeptisch ob der Sinnhaftigkeit. Allerdings: Niemand käme ernsthaft auf die Idee einen Formel 1-Renner oder ein Moto-GP-Motorrad auf der Straße fahren zu wollen. Und doch sind diese Rennserien beliebt und eben weil sie die Spitze des technische machbaren zeigen ein Treiber des technischen Fortschritts, der dann auch in die Serienfertigung der Hersteller eingeht. So gesehen. Her mit einer E-Bike-Rennserie!

Alexander Theis

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