[at] Das Pedelec-System VeloUP wird von Tsinova bisher in drei Modellen eingesetzt. Auch andere Fahrradhersteller können von dem System profitieren, denn Tsinova bietet es auch für Erstausrüstern an.
Tsinova bezeichnte das VeloUP-System als „smart drive system“. Gemeint ist damit, dass sich das Pedelec selbsttätig auf die Wünsche bzw. die Fahrsituationen einstellt, in der sich das Rad bzw. Fahrerin oder Fahrer gerade befindet. Um das zu erreichen entwickelte Tsinova eine spezielle Vernetzung der Sensoren – und griff dabei auf Technik aus dem Automobilbau zurück.
Sensoren
Ausgehend von dem speziell entwickelten Drehmomentsensor, dem Geschwindigkeits- und dem Kadenz-Sensor bestimmt VeloUP mit Hilfe eines leistungsfähigen Rechners (VCU= vehicle control unit) innerhalb von zwei Millisekunden die vom Motor benötigte Unterstützung.
Drehmoment- und Kadenz-Sensor sind in einem formschönen Gehäuse untergebracht, das am Tretlager untergracht ist und als Träger für das Ketterad dient.
Vehicle Control Unit
Die VCU ist die Kontrolleinheit de VeloUP. In einem Gehäuse mit den Außenmaßen 86 x 46 x 19mm (L/B/H) und einem Gweicht von ca. 200g ist ein ARM-Cortex-M0+ 32bit-Prozessor eingebaut, der sowohl die von den Sensoren eingehenden Signale verarbeitet als auch den Motor steuert. Dabei könnten Motoren mit 24 oder 36 Volt Spannung angesteuert werden, die maximale Stromstärke beträgt 15 Ampere bei 250 oder 350 Watt. Die VCU ist nach IP65 sowie unter anderem nach CE, ROHS und EN15194 zertifiziert.
Motoren
Das VeloUP-System bietet Herstellern die Möglichkeit entweder einen Front- oder einen Heckmotor, jeweils als Getriebemotoren, zu verwenden. Die auf das System abgestimmten Motoren leisten 180, 250 oder 350 Watt und sind alle CE-zertifiziert.
Der Frontmotor läuft mit einer nominellen Spannung von 24 Volt und 180 Watt. Er erzeugt ein maximales Drehmoment von ca. 31 Nm bei einer Effizienz von ca. 80,5% und bei einem Betriebsgeräusch von ca. 55 dB. Die Einbaubreite beträgt 100mm, der Gehäusedurchmesser 119mm und das Gewicht 2,6 kg. Er ist ausgelegt für 36 Speichen und bietet eine Scheibenbremsaufnahme.
Der Hinterradmotor wird mit nominell 36 Volt und 250 Watt betrieben. Er erbringt ein maximales Drehmoment von ca. 35 Nm bei gleicher Effizienz und identischem Betriebsgeräusch wie der Vorderradmotor. Die Enbaubreite des Heckmotors beträgt 135 mm bei einem Gehäusedurchmesser von 14 2mm und einem Gewicht von 2,8 kg. Er bietet ebenfalls eine Scheibenbremsaufnahme und ist für 28 Speichen ausgelegt.
VeloUP bietet einen weiteren Hinterradnabemotor an, der bei einer Leistung von 350 Watt die gleiche Spezifikation wie der 250-Watt-Nabenmotor bietet.
Akkutechnik
Das VeloUP-System wird von zwei Arten Akkus mit Energie versorgt: Einem Unterrohr-Akku und einem Gepäckträger-Akku. Beide Akkus können mit den vom Kunden gewünschten Konfiguration an Akkuzellen geliefert werden, ein entsprechend abgestimmtes Ladegerät gehört zum Lieferumfang. Abhänging von der Art der verbauten Zellen ist eine maximale Kapzität von 11,6 Ah (beim Unterrohrakku) bzw. 14,5 Ah (beim Gepäckträgerakku) möglich. Daraus resultiert eine maximale Reichweite von 120 km beim Unterrohrakku bzw. 150 km beim Gepäckträgerakku.
Bedienung
Das Konzept de VeloUP-Antriebs sieht einen geringen Eingriff des Benutzers in den Antrieb vor. Über eine App können via Bluetooth 4.0. vier Betriebsmodi (Aus/Eco/Normal/Sport) ausgewählt werden. Das App-Display zeigt die aktuelle Geschwindigkeit, Fahrzeit und -entfernung sowie den aktuellen Betriebsmodus an. Außerdem kann der Ladestand des Akkus, die gesamte gefahrene Strecke oder die Gesamtfahrzeit angezeigt werden. Zusätzlich ist noch eine Navigations- sowie eine Positions- und Anti-Diebstahl-Funktion integriert.
Die gesamte App kann komplett an das Design oder die Funktionswünsche des Fahrradherstellers angepasst werden, ebenso ist es grundsätzlich möglich, die dokumentierten Schnittstellen für Partner-Apps zu öffnen.
Weitere Features
Das VeloUP-System verfügt über eine Remote-Wartungs-Funktion. Damit ist es Erstausrüstern möglich, dem Kunden via Verbindung über Smartphone und Bluetooth eine neue Firmware oder neue Funktionen zur Verfügung zu stellen.
Statt der Smartphone-App kann auch ein kleines Display mit Namen „Stoppwatch“ genutzt werden um die Unterstützungsstufen zu steuern, oder Akkustand, aktuelle Geschwindigkeit, gefahrene Zeit, zurückgelegte Entfernung oder andere Werte anzuzeigen. Die Stoppwatch mit den Gehäusemßen von 78 x 47 x 47 mm (L/B/H) verfügt über eine TFT-Display und ist für Lenker bis 22,2 mm Durchmesser geeignet.
Weitere Informationen sind in englischer Sprache unter tsinova.com zu finden.
[Fotos: Tsinova]
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