Dem Fahrrad gehört die Zukunft. Neue Technologien und digitale Innovationen sind der Garant für attraktive Produkte und machen Fahrrad und E-Bike sicherer, smarter und komfortabler. Doch das Fahrrad und der Radverkehr erleben bereits seit einigen Jahren einen regelrechten Boom in Deutschland.
Die deutsche Fahrradindustrie konnte sich aufgrund der Begeisterung am Zweirad in den letzten Jahren über hohe Nachfrage und solide Abverkäufe freuen. Dies war auch den guten Witterungsverhältnissen in den Jahren 2014 und 2015 zu verdanken.
2016 allerdings war ein schwieriges Jahr für die deutschen Hersteller von Fahrrädern, Fahrradkomponenten, Zubehör und E-Bikes.
Das kühle und regnerische Wetter im 1. Halbjahr 2016 sorgte dafür, dass bei den Deutschen zunächst keine rechte Lust aufs Radfahren aufkommen sollte. Auch wenn das 2. Halbjahr bis in den Oktober durch tolles Fahrradwetter glänzte, konnte das schwache 1. Halbjahr nicht mehr vollständig ausgeglichen werden.
Der Absatz an Fahrrädern und E-Bikes lag 2016 mit 4,05 Mio. Einheiten 6,9 % unter Vorjahr.
Der Umsatz konnte auf 2,6 Mrd. Euro gesteigert werden. Das ist ein Plus von rund 7%. Daraus ergibt sich ein geschätzter Gesamtumsatz der deutschen Fahrrad-, Teile- und Komponentenindustrie von 5,2 Mrd. Euro.
Zu erklären ist die Umsatzsteigerung vor allem durch einen erneuten Zuwachs bei den E-Bike Verkäufen sowie dem Trend zu immer hochwertigeren Ausstattungen der Fahrzeuge, was zu einem Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises pro Fahrrad (inkl. E-Bike) auf 643,- Euro (+15%) über alle Vertriebskanäle führte.
Wie gut, dass es das E-Bike gibt, das der Industrie und dem Verbraucher seit Jahren viel Freude bereitet.
Die Erwartungen wurden im Jahr 2016 sogar noch einmal weit übertroffen. 605.000 Einheiten wurden vergangenes Jahr über die unterschiedlichen Vertriebskanäle abgesetzt. Das ist ein Zuwachs von 13% gegenüber dem Jahr 2015.
Der Marktanteil von E-Bikes am Gesamtfahrradmarkt steigerte sich demzufolge auf nunmehr 15%. Mittelfristig kann deshalb von einem Anteil von 18-20% ausgegangen werden. Langfristig rechnet der ZIV mit einem Anteil am Gesamtfahrradmarkt von bis zu 30%.
Die Gründe für den anhaltenden Boom bei den E-Bike Verkäufen lassen sich auch dieses Jahr wie folgt zusammenfassen.
Die Vielfalt der Modelle und Produktkategorien ist inzwischen enorm. Aber auch durch Design, Weiterentwicklung der Antriebs- und Batterietechnologie oder neue Geschäftsmodelle (Stichwort Leasing, Cargo) punktet das E-Bike bei Verbrauchern und Unternehmen. Die Zielgruppe wird immer jünger. Sicher ist, wer einmal ein E-Bike gefahren ist, möchte dieses Gefühl auch in Zukunft nicht mehr missen.
Die deutsche Fahrradindustrie überzeugt ganz besonders mit hervorragenden Produkten und somit sind E-Bikes „Made in Germany“ weiterhin ein Exportschlager. 2016 konnte beim Export ein Plus von 66% auf nunmehr 233.000 Stück verzeichnet werden.
Der Fahrradbestand in Deutschland insgesamt (Fahrräder & E-Bikes) hat sich nach Schätzungen des Zweirad-Industrie-Verbands durch die Zuwächse im letzten Jahr verändert.
Inzwischen gibt es ca. 73 Mio. Fahrzeuge auf deutschen Straßen. Den Anteil an E-Bikes schätzt der ZIV auf mittlerweile 3 Mio. Fahrzeuge.
Hinsichtlich der Modellgruppenaufteilung (nach Absatz) lässt sich ein leichter Rückgang bei City-/Urban-, Trekking-, Jugendrädern und MTB feststellen. Während alle anderen Kategorien stabil blieben, konnten Holland- und Tourenräder und Sonstige (Lastenräder, Liegeräder, Singlespeed) leicht zulegen.
Erstmalig können auch E-Bikes anteilig in Modellgruppen (nach Absatz) ausgewiesen werden.
Somit kommen die Kategorien E-City-/Urban auf 45%, E-Trekking auf 35,5%, E-MTB auf 15%, E-Lastenräder auf 2,5%, schnelle E-Bikes auf 1% sowie die Sonstigen auf 1% am Gesamtmarkt E-Bikes.
Proportional zu den Zahlen der Fahrzeugindustrie entwickelten sich auch die Ergebnisse der Komponenten- und Zubehörhersteller.
„2016 war ein schwieriges Jahr für die deutsche Fahrradindustrie. Die Branche ist stark von den Witterungs-bedingungen während der Fahrradsaison abhängig und diese waren leider im 1. Halbjahr denkbar ungünstig. Glücklicherweise konnte in der zweiten Jahreshälfte viel Boden wiedergutgemacht werden, so dass die Branche unter dem Strich dennoch zufrieden sein kann. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Jahre 2014 und 2015 hervorragend für die Industrie verliefen und demnach auf hohem Niveau verglichen wird. Wir blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft.“, so Siegfried Neuberger, Geschäftsführer des ZIV
Über den ZIV:
Der Zweirad-Industrie-Verband e.V. ist die nationale Interessenvertretung und Dienstleister der deutschen und internationalen Fahrradindustrie. Dazu gehören Hersteller und Importeure von Fahrrädern, Fahrradkomponenten, Zubehör und E-Bikes.
[Text: ZIV, Foto: PD-F]
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