[at] Kinderanhänger gehören längst wie selbstverständlich zum Straßenbild, und mit dem Pedelec werden Fahrten mit dem Kinderanhänger erheblich erleichtert. Doch dabei sind einige Dinge zu beachten, die natürlich auch für Fahrten mit dem „normalen“ Rad gelten.
Ersatz für den Zweitwagen
Gerade junge Familien setzen beim Thema „Familienmobilität“ schon seit Jahren auf den Kinderanhänger. Häufig ersetzt dieser sogar schon den Kinderwagen, denn viele Modelle können u.a. auch als Buggy genutzt werden.
Für den Transport der Kleinen, auch schon kurz nach der Geburt, ist der Kinderanhänger eine sehr sichere Sache: Im Gegensatz zum Transport im Kindersitz auf dem Fahrrad ist der Nachwuchs in einem stabilen Rahmen geschützt und kippsicher untergebracht. Die Eltern schätzen die höhere Stabilität und bessere Beherrschbarkeit des Fahrrades.
In diesem Videoclip kann man am Beispiel des Thule Chariot Cougar1 gut die Variabilität moderner Kinderanhängern sehen:
Sicherheit geht vor, vorne…
Ganz wichtig bei der Fahrt mit dem Kinderanhänger ist der technisch
einwandfreie Zustand der „Zugmaschine“. Insbesondere gilt das für die Bremsen, die trotz des erhöhten Gewichts auch weiterhin kraftvoll und sicher verzögern müssen. Ein Pedelec erleichtert das Fahren mit dem „multifunktionalen Kindertransporter“ enorm, gerade an Anstiegen und beim Anfahren. Dabei muss aber unbedingt beachtet werden, das S-Pedelec mit einer Unterstützung bis 45 km/h nicht für den Kindertransport zugelassen sind. „Pedelecs mit einer Tretunterstützung bis 25 km/h dagegen werden vom Gesetzgeber grundsätzlich wie Fahrräder behandelt, womit auch der Kindertransport im Anhänger möglich ist“, erklärt Peter Horsch von Blue Label. Allerdings sollte man hier eingehend die Betriebsanleitung studieren oder beim Hersteller bzw. Händler nachfragen, was beim eigenen Rad speziell zu berücksichtigen ist.
…wie hinten
Auch beim Anhänger selbst ist einiges zu beachten. So müssen die
Kupplung und alle Steckverbindungen stets fest sitzen. Der Reifendruck sollte selbstverständlich auch regelmäßig geprüft werden. Das dient zum einen dem Fahrkomfort und zum anderen der Verhinderung von Pannen. Bei Anhägern mit Federung muss darüber hinaus die Federung an das Gewicht angepasst werden. ine selbstregulierende Elastomer–Federung wie etwa beim „Kid Plus“ von Croozer (719 Euro) entfaltet dagegen schon bei Babys automatisch eine angepasste Dämpfungswirkung.
Sehr wichtig: Die Sitzposition
Auch für die kleinen gilt: Nur mit der richigen Sitzposition macht das (mit-)Fahren Spaß! Die kleinsten sind nur im Babysitz gut und sicher aufgehoben. Für die größeren sind Sitzstützen, die als Zubehör erhältlich sind, empfehlenswert.
Erst gurten, dann starten!
Der Spruch aus den späten 70igern des letzten Jahrtausends, gedacht für’s Anschnallen im Auto, gilt auch beim Kinderanhänger: Das Angurten muss zur selbstverständlichen Routine werden. Eine anschließende Kontrolle der Eltern bei älteren Kindern vorausgestzt, drüfen sich diese natürlich auch selbst anschnallen. Das fördert ganz nebenbei noch das Selbstvertrauen der kleinen. Die Gurtlänge sollte nicht nur an die Größe, sondern auch an die Kleidung des Sprösslings angepasst werden. Apropos Kleidung: Im Gegensatz zum ziehenden Elternteil bewegen sich die Kinder im Kinderanhänger erheblich weniger. Deshalb empfiehlt es sich, den kleinen Passagieren lieber ein Kleidungsstück mehr anzuziehen und möglicherweise das Verdeck zu schließen.
Helm auf?
Auch beim Transport im Kinderanhänger gibt es keine Helmpflicht imd der Hänger selbst bietet weitgehenden Schutz. Jedoch spricht nichts dagegen, die Kinder schon früh an den Helm zu gewöhnen. Baby– und Kleinkinderhelme wie z. B. der Abus „Rookie“ (34,95 Euro) haben eine abgeflachte Rückseite, sodass der Kopf im Sitz nicht nach vorne gedrückt wird.
Gesehen werden
Zur besseren Sichtbarkeit sind die meisten Kinderanhänger mit Reflexstreifen ausgestattet. Rückleuchten müssen jedoch meist nachgerüstet werden. Praktisch ist eine elektrische Weiche wie die „Trailermatic“ von Busch & Müller (22,90 Euro), bei der das Fahrradrücklicht auf den Anhänger weitergeschaltet wird und das Kind so nicht permanent blendet. „Der bei jedem Anhänger mitgelieferte Wimpel warnt andere Verkehrsteilnehmer,
wenn der flache Anhänger durch Autos oder Büsche verdeckt ist. Er ist daher nicht als optionales Zubehör zu betrachten, sondern sollte unbedingt montiert werden“, betont Anne Richarz von Croozer.
Trailer-Training
Selbst für geübte Radfahrer ist das Fahren mit dem Hänger zu Beginn ungewohnt. Zum Trailer-Training sucht man sich am besten eine Übungsfläche abseits des Verkehrs. Dort kann man auch extreme Fahrmanöver wie Vollbremsungen oder abrupte Richtungswechsel üben. Etwas Ballast, z. B. Säcke mit Blumenerde, sorgt dabei für ein realistisches Fahrgefühl.
Bei Hindernissen gilt besondere Sorgfalt. Sogenannten „Radabweiser“ sind zwar bei allen Kinderanhänger Pflicht, jedoch gibt es auch unterschiedliche Bauformen. Gerade bei Pollern und Straßenlaternen müssen die Abweiser so montiert sein, dass ein Anrumpeln mit dem Rad oder gar „Einfädeln“ zwischen Anhängerrad und Anhängeraufbau vermieden wird.
Ein Rückspiegel kann beim Einschätzen von Länge und Breite des Gespanns nützlich sein.
Übung macht den Meister
Mit ein bisschen Übung und vorausschauender Fahrweise verbunden mit einer optimierten Streckenwahl lassen sich besondere Problemstellen oft leicht vermeiden. Und bald wird es ganz selbstverständlich für klein und groß gemeinsam mit dem Kindernanhänger unterwegs zu sein.
Wer noch keinen hat…
…kann beim Bergzeit-Magazin einen Thule Chariot Cougar1 inklusive Fahrradanhängerset gewinnen! Bis zum 14.07.2015 kann man mit einem Foto zum Thema „Multisport“ am Gewinnspiel teilnehmen. Weitere Informationen sind online beim Bergzeit-Magazin zu finden.
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