Rasenflächen auf den Dächernder Innenstadt von Almere
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Reise: Almere, ein Paradies für Radfahrer

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Rasenflächen auf den Dächernder Innenstadt von Almere
Das hat was: Rasenflächen auf den Dächernder Innenstadt von Almere

[at] In den Niederlanden geht es Radfahrern schon gut. Doch in Almere in der Provinz Flevoland herrschen für Radler geradezu paradiesische Zustände.

Die Niederlande gelten europaweit als die „Radfahrernation Nummer 1“, und das zu recht. Ein Großteil der Landfläche der Niederlande ist in jahrhundertelanger Arbeit dur Einpolderung dem Meer abgerungen. Die Stadt Almere wird seit 1975 auf Flevoland, der jüngsten Provinz de Niederlande, errichtet und Flevoland wiederrum wurde erst im 20 Jahrhundert aus dem Ijsselmeer „geboren“.

Sympatische Reißbrettstadt

Ein Aufenthalt in Almere ist aus mehreren Gründen sehr spannend. Da ist zunächst das Wissen darum, sich auf einem Fleckchen Erde zu befinden, den es bis recht kurzer Zeit noch gar nicht gab.  Die Stadtplaner haben, in meinen Augen erfolgreich, Almere das Flair von niederländischen Städtchen gegeben. Trotz der Planung am Reißbrett ergab sich keine uniforme City mit schachbrettartiger Straßenanordnung. Durch eine Vielfalt an architektonischen Stilen, sowohl bei Wohn- als auch bei Geschäftshäusern, wirkt Almere fast organisch gewachsen und es ergibt sich ein besonderes Flair. Beispielsweise sind manche Gärten in der Innenstadt auf den Dächern der Geschäfte angelegt und so gestaltet, das nur die Anwohner Zutritt haben.

Verkehrswege konsequent getrennt

Aber vor allem ist Almere, am Reißbrett geplant, ein mustgültiges Beispiel für die gelungene Verbindung mehrerer Verkehrsmittel. Doch eigentlich ist „Verbindung“ das falsche Wort. Denn die Verkehrswege von Bus, Auto und Fahrrad sind, soweit irgend möglich, streng voneinander getrennt. Und mehr noch: Die Radverkehrsinfrastruktur ist so angelegt, das man mit dem Rad meist weit besser und schneller vorankommt als mit dem Auto! Das ist wohl auch der Grund dafür, das DHL das brandneue Lastenrad Armadillo des schwedischen Herstellers Velove in Almere testete. Denn gerade dort ist ein Lastenrad gegenüber einem Lieferwagen noch mehr im Vorteil.

Womöglich ist es gerade auch diese besondere Verkehrsplanung, und die damit einhergehende angenehme Lebensqualität, die Almere zu einer der am schnellsten wachsenden Städte Europas macht. Auch und gerade als Tourist kann man die hervorragend angelegten und beschilderten Radwege bestens nutzen, um den Charme von Almere zu entdecken. Der Geist des Aufbruchs ist in der jungen Stadt überall zu spüren und wo sonst kann man in Europa noch das Entstehen eines neuen Stadteils miterleben?

Lage, Lage, Lage

Vögel fliegen über das Naturschutzgebiet Oostvaardersplassen
Naturschutzgebiet vor den Toren von Almere: Oostvaardersplassen

Almere liegt rund 25 km von Amsterdam entfernt. Aber trotzdem ist von Hektik wenig zu spüren. Wenige Radminuten vom Stadtzentrum entfernt liegt nordöstlich der Stadt das mit etwa 5.600 ha größte Tiefland-Riedmoorgebiet Mitteleuropas “

„. Ursprünglich als Industriegebiet vorgesehen, wurde der Landstrich brach liegen gelassen und entwickelte sich in einem enormen Tempo zu einem idealen Gelände für rund 250  brütenden, rastende und überwinternde Vogelarten. Außerdem wurden frei lebende Rothirsche, Pferd und Rinder angesiedelt. Eine Radtour entlang der angelegten Wege ist für jeden Naturliebhaber ein besonderes Erlebnis.

Weiter Informationen über Almere sind unter www.almere.nl (in niederländische und englischer Sprache), zu Oostvaardersplassen unter www.staatsbosbeheer.nl  (in niederländischer Sprache) zu finden.

 

 

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Alexander Theis
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