Fahrradhelm mit integriertem Airbag soll besser schützen und Unfallfolgen verringern.
Autoliv Inc, der weltweit führende Anbieter von Sicherheitssystemen für Automobile, und POC, ein weltweit führender Anbieter Fahrradschutzausrüstung, haben sich zusammengetan.
Das Ziel: Die Entwicklung von Fahrrad- und E-Bike-Helmen, die unter anderem mit der Airbag-Technologie ausgestattet sind. Diese Technologie soll an erster Stelle für den Schutz des Kopfes dienen, aber auch die Unfallfolgen verringern, wenn es zu einem Aufprall kommen sollte.
50% der tödlichen Verletzungen bei Radfahrern sind Kopfverletzungen
Es ist erwiesen, dass Helme die Sicherheit des Kopfes verbessern, jedoch hat die neueste Studie der schwedischen Versicherungsgesellschaft Folksam gezeigt, dass diese Sicherheit noch verbessert werden kann.
Die Absorptionseffizienz von Helmen könne noch deutlich gesteigert werden. Vor allem gelte das bei Zusammenstößen mit einem Auto, und da besonders bei Geschwindigkeiten über 20 km/h (12 mph). Also den Geschwindigkeitsbereichen, in denen E-Bike-Fahrerinnen und-Fahrer unterwegs sind.
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Airbag im Fahrradhelm?
Deswegen haben POC und Autoliv ihre Kräfte gebündelt und das Potenzial der Airbag-Technologie in Helmen untersucht. Dabei würde der Airbag als erster Energieabsorber fungieren, während der darunter liegende Helm der nachfolgende Energieabsorber wäre.
Nach der Durchführung einer Vorstudie kommt das Autoliv-Forschungsteam zu dem Schluss, dass ein Fahrradhelm mit eingebautem Airbag den Schutz deutlich verbessern und die Folgen eines Aufpralls für Radfahrende verringern kann.
Design, Gewicht & Tragekomfort unverändert
Sie hat außerdem gezeigt, dass die Verbesserungen erreicht werden können, ohne den Fahrradhelm zu verändern. Dabei bleibt das Design, das Gewicht oder der Komfort eines Helmes, auch mit integrierter Airbag-Technologie unverändert.
Die Vorstudie hat ebenso gezeigt, dass der zusätzliche Einsatz von Airbags beim Fahrradhelm besonders bei linearen Aufprallen die Sicherheit verbessert. Es wird geschätzt, dass das Risiko von Radfahrenden, bei einem Aufprall mit 20 km/h (12 mph) moderate (z. B. leichte Gehirnerschütterung) bis tödliche Kopfverletzungen zu erleiden, von 80 % auf 30 % sinkt!
“Sicherheit ist die Grundlage für alles, was wir tun. Wir stellen konventionelles Denken immer wieder in Frage, um den Schutz zu verbessern. Helme werden in einer Laborumgebung getestet und zertifiziert und können nie alle realen Variablen von Fahrradunfällen berücksichtigen. Gemeinsam mit Autoliv, die weltweit bekannt sind und über einige der fortschrittlichsten Test- und Forschungseinrichtungen in diesem Bereich verfügen, haben wir uns auf eine Entwicklungsreise mit der Airbag-Technologie begeben und uns gefragt, was getan werden kann, um die aktuellen Testszenarien zu übertreffen und die Stoßdämpfungskapazität noch weiter zu erhöhen“, sagt Oscar Huss, Chief Product Officer, POC.
Neue Wege finden, um Leben zu retten
Die Zahl der Fahrradfahrer/innen ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Die Gründe sind ein gestiegenes Umweltbewusstsein – immer mehr Menschen pendeln mit dem E-Bike zur Arbeit.
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Während der Vorstudie entwickelten Autoliv und POC die ersten Konzepte mithilfe fortschrittlicher Simulationstools und führten entsprechende physikalische Crashtests durch.
Dieses erfolgreiche Ergebnis wird nun durch weitere Tests und Verfeinerungen untersucht. Das Ziel: Konzept weiter entwickeln und möglicherweise ein Produkt auf den Markt bringen.
Autoliv hat sich der Vision „Saving More Lives“ verschrieben und bietet erstklassige lebensrettende Lösungen für Mobilität und Gesellschaft. Die Sicherheit von gefährdeten Verkehrsteilnehmenden, wie z. B. Fahrradfahrenden und E-Bike-Fahrenden, steht ganz oben auf unserer Agenda. Daher war es naheliegend, in dieser Initiative mit POC, einem führenden Unternehmen im Bereich der Fahrradsicherheit, zusammenzuarbeiten, um zu untersuchen, wie der Schutz von Helmen in aktuellen Standardtests und in anspruchsvolleren Szenarien, wie z. B. höheren Aufprallgeschwindigkeiten, verbessert werden kann“, sagt Dr. Cecilia Sunnevång, Vizepräsidentin Forschung bei Autoliv.
[Text:[at], Fotos: POC]
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