Bild eines Pedelec-Displays
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10 Tipps für mehr Reichweite mit dem Pedelec

Lesezeit etwa 4 Minuten

 

Bild eines Pedelec-Displays
Ein Blick auf das Bediendisplay zeigt schnell, ob es Zeit zum Aufladen ist.

 

[at] Die wohl meist gestellte Frage an den Pedelec-Fahrer ist die nach der Reichweite.

Oft stellt sich diese Frage aber auch der Fahrerin oder dem Fahrer selbst. Natürlich hängt die Reichweite von vielerlei Dingen ab, aber einige davon lassen sich durchaus und mit geringem Aufwand steuern. Hier ein paar Tipps:

1. Sorgen Sie für einen vollen Akku
Laden Sie den Akku Ihres Pedelec wann immer möglich! Die heutige Akkutechnik lässt Ladungen ohne Beeinträchtigung von Lebensdauer oder Kapazität des Akkus zu. Im Gegenteil ist es sogar manchmal ungünstiger, den Akku immer leer zu fahren. Im Zweifel schauen Sie in die Bedienungsanleitung Ihres Pedelecs oder fragen Sie Ihren Händler oder den Hersteller. Pendeln oder fahren Sie lange Strecken bietet es sich an, das Ladegerät mitzunehmen oder gar ein zweites Ladegerät auf der Arbeit zu deponieren.

2. Sorgen Sie dafür, dass es dem Akku gut geht
Akkus haben einen bestimmten Temperaturbereich, in dem sie optimal funktionieren. Pendelt man beispielsweise auch im im Winter mit dem Pedelec zur Arbeit, sollte man den Akku mit in’s Warme nehmen. Das gleiche gilt bei außergwöhnlich hohen Temperaturen. Insbesondere beim Transport im Auto sollte der Akku nie zu lange im heißen Auto liegen.

3. Nutzen Sie die Schaltung
Oft neigen Pedelec-Fahrer dazu, das Schalten zu vergessen. Das führt an Anstiegen dazu, dass die Pedaldrehzahl (Kadenz) stark sinkt. Die Folge: Der Radler tritt mit viel Kraft, die Belastung der Knie nimmt zu und der über den Drehmomentsensor gesteuerte Motor unterstützt entsprechend kräftig. Wird hingegen eine passende Übersetzung gewählt erhöht sich die Kadenz, die Belastung der Knie sinkt, der Motor muss nicht soviel unterstützen, die Reichweite steigt.

4. Fahren Sie ruhig mal langsamer
Viele Pedelec-Fahrer nutzen immer die höchste Unterstützungsstufe, und das ist verständlich. Bemerkt man auf einer längeren Tour, das die Akkuladung zur Neige geht, bietet es sich an, die Unterstützungsstufe zu wechseln und einfach etwas langsamer zu fahren. Man ist entspannter (schließlich entfällt der bange Blick zur Akkuanzeige), genießt trotzdem noch die Vorteile des Pedelec und kommt kaum später an.

5. Wählen Sie passende Reifen zum Einsatzzweck
Bei Reifen gibt es, je nach dem für das Pedelec gewählten Einsatzzweck, erhebliche Unterschiede im Rollwiderstand. Ein grob profilierter Mountainbike-Reifen rollt prinzipiell schwerer ab als ein schmaler Rennradreifen. Heute ist die Auswahl bei den Fahrradreifen größer denn je und die Suche nach dem „richtigen“ lohnt sich durchaus.

6. Achten Sie auf den passenden Reifendruck
Der Reifendruck spielt eine große Rolle beim Rollwiderstand und damit dem „Stromverbrauch“ beim Pedelec. Prall aufgepumpte Reifen rollen leichter, sind aber in der Regel auch unkomfortabler, Reifen mit weniger Luftdruck rollen schwerer, sind aber komfortabler.

7. Pflegen Sie die Kette
Eine gut geölte und gepflegte Kette ist nicht nur gut für die Reichweite des Pedelec, sondern auch für den Geldbeutel. Eine richtig gepflegte Kette rollte leise und leicht und ermöglich damit kraftsparendes Fahren. Bei einem Mittelmotor wird die Kraft über die Kette übertragen, aber auch bei anderen Motorarten bringt eine geölte Kette Vorteile: Sie müssen weniger stark treten, und, über den Drehmomentsensor gesteuert, muss der Motor dann weniger stark unterstützen. Angenehmer Nebeneffekt: Eine sorgfältig gepflegte Kette sogt für eine längere Haltbarkeit des gesamten Antriebsstrangs.

8. Fahren Sie gleichmäßig
Wenn möglich fahren Sie mit dem Pedelec möglichst gleichmäßig. Wiederholtes Anfahren (z.B. im Stadtverkehr) belastet den Akku mehr als eine gleichmäßige Fahrt.

9. Wählen Sie ein günstiges Streckenprofil
Wählen Sie wenn möglich auch mit dem Pedelec eine Strecke mit weniger starken Anstiegen. Möglicherweise ist die Alternative weiter, aber nicht unbedingt langsamer.

10. Bleiben Sie entspannt
Die heutige Akkutechnik erlaubt bei den allermeisten Pedelec eine Reichweite, die oft erheblich über dem tatsächlichen Bedarf liegt. Und vor allem: Ein Pedelec ist immer noch ein Fahrrad! Gerade moderne Modelle lassen sich ohne Motorunterstützung genauso mühelos fahren wie ein konventionelles Rad.

Alexander Theis
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5 Kommentare

  1. Hallo Alexander,

    ich bin für gewöhnlich an den Wochenenden mit einer Fahrrad Gruppe unterwegs. Jedoch sind die alle auf E-Bikes umgestiegen, also Pedelecs. Bisher habe ich mich geweigert umzusteigen, aber ich bin nur noch eine Last für die, weil die immer warten müssen. Ich spiele daher tatsächlich mit dem Gedanken umzusteigen. Aber wie ich hier sehe, gibt es dann noch viele andere Sachen die dazukommen, die man u.a. in Sache Pflege und Wartung beachten muss. Bspw. der Akku kommt hinzu und spezielle Reifen wie Sie erwähnen.
    Daher möchte ich zunächst ein E-Bike ausleihen um überhaupt ein Gefühl dafür zu entwickeln. Aber danke für die Übersicht, ich werde mir das als Lesezeichen abspeichern!

    1. Hallo Chris,

      vielen Dank für deine positive Rückmeldung und viel Erfolg bei der Suche nach dem für dich perfekten Pedelec!

      Gruß
      Alex

  2. Hallo zusammen,
    dies ist ein sehr informativer Artikel.
    Über diese Thematik habe ich oft nachgedacht.
    Es ist schwer gute Infos im Internet darüber zu finden.
    Dies wird mir bei meiner Recherche zu dieser Matiere sehr weiterhelfen.
    Ich spiele mit dem Gedanken mir ein KTM Macina Style anzuschaffen.
    Vielen Dank dafür.

  3. Hallo zusammen,
    vielen lieben Dank für diesen spannenden und informativen Beitrag zum Thema Pedelec. Mein Mann und ich haben beide ein Pedelec und sind auch sehr zufrieden damit. Die Hinweise zur Reichweite sind sehr hilfreich für uns, da war immer sehr große Touren machen.

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