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Test & Technik

Ausprobiert: Komoot mit Routenansage

Lesezeit etwa 6 Minuten

[at] Fahrradnavigation mit Sprachansage, funktioniert das?

Nennt mich gerne altmodisch, aber für Radtouren bevorzuge ich normalerweise vollanaloge Papierkarten, das Achten auf Schilder und die eigene Orientierungsfähigkeit. Für einen spontanen Kurztrip habe ich mich vor kurzem aus reiner Neugier entschlossen, mal die viel gelobte App komoot auszuprobieren.

smartphone-komoot-bt-headsetNicht nur für Radfahrer

Komoot steht für Apple und Android zur Verfügung. Mittlerweile nutzen Millionen von Menschen die App um sich unterwegs routen zu lassen. Das Routing erfolgt dabei per Sprachansage, wie man das vom Auto gewohnt ist.

Komoot bietet Profile für Wanderer, Läufer und Radfahrer, letztere nochmal unterteil in Tour, MTB und Rennrad. Man kann Routen planen, aufzeichnen oder bereits vorgefertigte Routen verwenden, diese aber auch anpassen. Genau das habe ich genutzt.

Vorgefertigte Routen

komoot-auswahl-routeBei der Routensuche gibt man zunächst den Ort ein, wählt danach die Aktivität, bei mir „Radtour“, aus. Über einen Schieberegler kann man die Dauer der Aktivität einstellen sowie über Schalter den Anspruch zwischen „leicht“, „mittelschwer“ und „schwer“ auswählen. Die Ergebnisliste wird automatisch angepasst.

Die je nach Aktivität vorgefertigten Routen sind entweder von Mitgliedern erstellt und hochgeladen worden oder sie wurden von Komoot zusammengestellt. Besonders wenn man keine Lust hat eine Route selbst zusammen zu stellen oder eben, wie bei mir, bei Zeitmangel ist das sehr praktisch.

Meine ausgewählte Route war eine von Komoot, basierend „auf tausenden von Aktivitäten, die andere Personen mit komoot durchgeführt haben“ vorgeschlagene Route.

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Da mein Startort abwich habe ich die Route in der Browser-Version auf dem Desktop-Rechner angepasst. Das gelang durch Klicken auf  „Bearbeiten“ und anschließendem Ziehen der Wegpunkt erstaunlich einfach. Bei Google-Maps habe ich da mehr Probleme erlebt, von Garmin mal ganz zu schweigen.

In der „Planungsansicht“ erhält man detaillierte Infos zur Route, wie zum Beispiel das Höhenprofil oder den Anteil der verschiedenen Wegtypen. Ein Klick auf „Speichern“ und die Routenplanung ist abgeschlossen, kurze Zeit später ist die Route auf der App ebenfalls zu sehen. Noch schneller geht’s wenn man die App neu startet. In der App wählt man dann die Route aus, tippt auf „Navigation“ und los geht’s. 

Unterweg bin ich mit dem Dauertest E-MTB KTM Macina Race 274. Das gebrauchte Bike von Greenstorm ist praktisch wie gemacht für solche Touren. Vom Aussehen her, zumindest vor meinen Modifikationen, ein Mountainbike ist es von der Ausstattung her nicht als knallharte Trailfeile gedacht. KTM hat es wohl ganz bewusst in den Bereich des „Leisure Cross County“ positioniert. Und da passt es auch prima hin: Weniger fahren mit dem Messer zwischen den Zähnen sondern sportlich aber trotzdem entspannt unterwegs sein auf Radwegen jeder Art. 


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Kabellose Ansage

Auch wenn es wirklich gute Halter für’s Navi gibt, wollte ich das Smartphone dieses mal nicht am Lenker haben, sondern nur nach Sprachansage fahren. Deshalb kam das Smartphone in die Tasche und ein Bluetooth-Knopf ins rechte Ohr. das hat gleich zwei Vorteile: Erstens ist der Knopf im Ohre recht unauffällig und da nur ein Ohr „besetzt“ ist hat man das andere noch frei um sich zu unterhalten oder einfach den Geräuschen der Natur zu lauschen.

„Biegen Sie in 70m rechts auf den Singletrail ab“

Schon kurz nach dem Losfahren bin ich schwer beeindruckt. Die Sprachansagen kommen rechtzeitig, gut verständlich und ausführlich. Das habe ich so nicht erwartet. Tatsächlich hatte ich auf der gesamten Route nur einen kurze Unklarheit, top! Auch beim bewussten Abweichen von der Route, in meinem Fall wegen einer Baustellensperrung des Radwegs, erfolgte das Anpassen der Route erstaunlich schnell. Da in Orten auch die Straßennamen mit angesagt werden ist die Navigation tatsächlich super easy.

Reicht der Strom?

Mein Hauptgrund für die Nutzung von analogen Karten ist der Strombedarf von elektronischen Geräten. Was passiert, wenn unterwegs der Saft ausgeht? Natürlich kann man Powerbanks nutzen, und bei meiner kurzen Testtour geht es natürlich auch ohne. Interessant fand ich, das der Bluetooth-Ohrhörer noch für viele Stunden Strom gehabt hätte. Vermutlich weil er ja auch nur für die Ansagen genutzt wird, was gegenüber einer Dauernutzung bei Musik auch ordentlich Strom spart.

Kosten

Die App selbst ist kostenlos, komoot finanziert sich über den Kauf der Kartenmaterials. Das Preismodell dazu ist erfreulich einfach und Übersichtlich. Man kann entweder eine Einzelregion (3,99€, die erste Einzelregion nach der Anmeldung ist kostenfrei, das Regionen-Paket (8,99€) oder das Welt-Paket (29,99€) wählen.

Allen Paketen gemein ist die Sprachnavigation, Offline-Karten, wöchentliche Updates und die Verwendung auf allen Geräten. Bei den Preisen handelt es sich um um einmalige Zahlungen, das heißt es gibt kein Abo und keine begrenze Laufzeit. Aus meiner Sicht eine sehr faires Kostenmodell. 

Fazit

Ich bin begeistert von komoot! Sowohl die Routenauswahl und die Bedienung überzeugen mich, besonders aber die famose Sprachfunktion („Turn-by-turn“) haut mich förmlich vom Sattel. Die Möglichkeit die App zunächst für eine Region kostenfrei zu testen ist prima. Da die Regionen relativ eng gesteckt sind (alleine das Rhein-Main-Gebiet umfasst mindestens sechs Regionen zu je 8,99€) ist das Welt-Paket mit 29,99€ mich die günstigste Variante. Die ich dann auch gekauft habe, besonders nachdem es dieses als „Willkommensangebot“ für sechs Tage nochmal 10€ günstiger gab.

Mehr Infos zu komoot findet ihr unter kommot.de, noch viel mehr Infos zum Thema „Fahrradnavigation“ beim Blogger-Kollegen Matthias Schwindt, dem GPS-Radler.

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Alexander Theis
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