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E-Bike-Tests Himiway Markt & Hersteller

Günstig & gut? E-Bike Himiway A7 Pro im Test.

Lesezeit etwa 19 Minuten

Das A7 Pro stellt das, was man vom Hersteller Himiway gewohnt ist auf den Kopf. Ist es deshalb das beste Himiway aller Zeiten?

Das Himiway A7 Pro ist ein vollgefederter Tiefeinsteiger, vollständig ausgestattet und mit – für Himiway – schmalen Reifen. Was bekommt man für aktuell 2.599 € (Stand: 04.05.2024)?

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Weitere Informationen
Trailer zum Test des Himiway A7 Pro

Himiway

Bei VeloStrom waren mittlerweile schon einige E-Bikes von Himiway zum Test: Das Cruiser, das Zebra und das Escape Pro haben alle eine Besonderheit: Es sind Fatbikes, die mit ihren breiten Reifen für Aufsehen, aber auch für Fahrkomfort sorgen.

Dazu sind sie günstig und unterstützen mit Hinterradnabenmotoren mit Kadenzsensor [-> E-Bike FAQ: Was ist ein Kadenzsensor?]. Und machen eine Menge Spaß!

Das Himiway aus den USA stammt ist den E-Bikes deutlich anzumerken.

A7 Pro – Fast Facts

Als ich die ersten Infos zum A7 Pro bekam, staunte ich nicht schlecht. Das hätte ich von Himiway nicht erwartet:

  • Mittelmotor mit Drehmomentsensor & 120 Nm Drehoment
  • Drehmomentsensor [->E-Bike FAQ: Was ist ein Drehmoment-Sensor?]
  • Federgabel
  • Gefedertes Heck
  • Abus-Hinterbauschloss
  • geschraubte Ergo-Griffe
  • absenkbare Sattelstütze/“Dropper Post“ [->E-Bike FAQ: Was ist ein Dropper-Seatpost?]
  • winkelverstellbarer Vorbau [-> E-Bike FAQ: Was ist ein Vorbau?] mit integriertem Display
  • Steckachsen
  • Hydraulische Scheibenbremsen von Shimano mit 180 mm Durchmesser
  • „schmale“ Schwalbe Super Moto-X- Bereifung
  • 9-Gang Kettenschaltung mit Rapid-Fire-Schalthebeln von Shimano

Das alles verpackt in einen ansprechend und elegant gestalteten Rahmen: Wenn nicht Himiway draufstünde, hätte ich es nicht geglaubt.

Gepäckträger, Beleuchtung mit Bremslicht und ein großer In-Tube-Akku mit 720 Wh [->E-Bike-FAQ: Was sind Wattstunden?] passen wiederum durchaus zur Himiway-DNA.

Ebenso wie das stattliche Gewicht von 35 kg (Herstellerangabe). Doch ein stabiler Tiefeinsteiger, ausgestattet mit einem leistungsfähigen Akku – das geht nicht mit Leichtbau einher.

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Eleganter, vollgefederter Tiefeinsteiger: Himiway A7 Pro

Bei der Papierform ist für mich klar: Dieses E-Bike musste ich einfach für euch testen!

Bestellung & Lieferung

Das Himiway A7 Pro wird online vertrieben. Nach der Bestellung vergingen wie gewohnt wenige Tage, bis die Spedition einen Liefertermin mit mir vereinbarte. Im Gegensatz zu manch anderen Speditionen die „irgendwann in den nächsten drei Tagen“ vorbeikommen, ist es wirklich super, wenn man ein Zeitfenster an einem vorab telefonisch vereinbarten Termin erhält. Noch besser: Der Fahrer rief sogar an und kündigte sein Eintreffen innerhalb der nächsten 30 Minuten an.

Der Karton des A7 Pro ist ein Karton wie man ihn kennt – wobei: Nicht ganz, er ist stabiler als manch anderer. Nützlich ist der aufgedruckte Hinweis, man möge die Verpackung mindestens 14 Tage aufbewahren: Falls das E-Bike innerhalb der gesetzlichen Rückgabefrist umgetauscht werden muss.

Als ich das Pedelec jedoch mit Hilfe einer zweiten Person aus dem Karton hebe, staune ich nicht schlecht: Die Verpackung des A7 Pro ist dermaßen sorgfältig gestaltet, dass selbst bei ruppigster Behandlung eine Beschädigung kaum vorstellbar ist. Doch seht selbst:

Vorbildlich gepackt. Vorderrad & Schutzblech sind auf der Rückseite formschlüssig eingelassen.

Das alles ist clever gemacht. Es ergibt nur einige wenige Verpackungsbestandteile. Nicht wie sonst gefühlt hunderte davon. Müsste das Pedelec zurückgeschickt werden, ist es zudem einfach und schnell wieder sorgfältig verpackt.

Montage & StVZO

Der Zusammenbau ist schnell erledigt: Vorderrad einbauen, Pedale dranschrauben Lenker geradestellen, Schutzblech & Lampe vorne montieren. Fertig.

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Bei der Lampe fällt mir auf: Sie hat eine KBA-Kennzeichnung. Das ist etwas, was ich bei den bisher getesteten E-Bikes von Himiway stets bemängelt habe: Die Beleuchtung war bei allen leistungsfähig – aber eben ohne die in Deutschland notwendige KBA-Kennzeichnung.

Ein schneller Blick auf die hintere Leuchte zeigt ebenfalls eine KBA-Nummer. Super! Es kommt noch besser: Die Rückleuchte verfügt auch über eine Bremslichtfunktion.

Wie alle bisherigen Testbikes von Himiway war auch bei diesem ein Multi-Tool dabei, mit dem der Zusammenbau auch möglich gewesen wären.

Rahmen & Verarbeitung

Der Rahmen wirkt wie aus einem Guss, es sind keine Schweißnähte zu erkennen. Das 6061er Alu ist sauber verarbeitet, die Nähte perfekt geglättet – smooth-welded wie aus dem Lehrbuch.

Dazu kommt noch der metallische Schimmer des grünen Lacks im Sonnenlicht – das E-Bike macht schon beim Betrachten Spaß!

Das mächtige Steuerrohr und der nicht zu tiefe Durchstieg mit der stabilisierenden Verstärkung flößen Vertrauen in die Stabilität des Rahmens ein. Dabei wirkt das Himiway A7 Pro, vielleicht auch durch den grünen Lack, sehr elegant.

Die Züge sind, soweit es geht, verdeckt im Rahmen verlegt, der konifizierte Lenker kann über den winkelverstellbaren Vorbau an die persönlichen Belange angepasst werden. Geschraubte Ergo-Griffe vermeiden taube Hände bei langen Fahrten.

Auf dem Rahmen können gleich zwei Flaschenhalter angebracht werden – oder ein Flaschenhalter und eine Schloss-Halterung – praktisch!

Komponenten & Federung

Neben der Qualitätskomponenten von Büchel (Lampe), Shimano (Bremsen und Schaltung), Schwalbe (Reifen) und Abus (Hinterbauschloss) setzt Himiway bei der Federung vorn und hinten auf luftunterstützte Teile.

Beide Elemente kann man mit einer Dämpferpumpe auf die persönlichen Belange von Fahrerin oder Fahrer einstellen. Vorn werden blockierbare 120 mm Federweg und einstellbare Zugstufen-Dämpfung [-> E-Bike FAQ: Was ist „Rebound“?], hinten mit 41 mm Federweg geboten.

Auch wenn die 41mm wenig beeindruckend klingen: Durch die progressiv ausgelegte Kinematik der Schwinge sollte der Federweg für den gedachten Einsatz des A7 Pro ausreichend sein.

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Beim Einstellen der Sitzhöhe fällt mir auf, dass ich die Sattelstütze maximal möglich ausziehen muss, damit ich gut sitze kann. Damit ist das E-Bike, je nach Beinklänge, für Körpergrößen bis etwa 180 cm geeignet.

Das Wetter ist prima, und am liebsten möchte ich sofort eine Runde drehen. Doch zunächst muss auch das Himiway A7 Pro an die Waage. Himiway gibt 35 kg Gewicht an – die Waage bleibt bei 33,18 kg stehen.

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Und bleibt damit, trotz Schutzblechen aus Blech (!), unter der Herstellerangabe – das hat man auch selten.

Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 136 kg bleiben mehr als 103 kg Zuladung.

Bedienteil & Display

Jetzt will ich aber wissen, wie sich das A7 Pro fährt. Der Antrieb ist schnell eingeschaltet, das Bedienteil mit nur 4 Tastern am linken Lenkerende ist selbsterklärend. Nur das Löschen des „Tripzählers“ ist etwas kompliziert, weil man sich dafür ins Setup-Menü durchlicken muss. Zum Einschalten der Beleuchtung hält man die „Set-Taste“ länger gedrückt.

Das Display beim Himiway A7 Pro ist im Vorbau eingebaut. Noch besser vor Stürzen geschützt kann man das Anzeigeninstrument wohl kaum unterbringen.

An Informationen bietet es übersichtlich das Wichtigste an: Aktuelle Geschwindigkeit, gefahrene Gesamtkilometer, im Wechsel die gefahrene aktuelle Strecke, Zeit in Bewegung, Unterstützungsstufe, Wattleistung des Motors, Akkustand mit fünf Segmenten und Spannung des Akkus in Volt.

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Display des Himiway A7 Pro, im winkelverstellbaren Vorbau integriert.

Erste Fahreindrücke

Beim Losfahren merke ich, dass die absenkbare Sattelstütze mehr als nur ein Gimmick ist: Das Tretlager ist recht hoch angebracht, ich habe Mühe bei ausgefahrener Stütze mit dem Fuß auf den Boden zu kommen.

Das Himiway ist damit auch für unwegsameres Terrain geeignet, also meiner Meinung nach eher SUV statt Citybike.

Federung

Schnell bin ich am abgesenkten Bordstein zur Hauptstraße, instinktiv gehe ich aus dem Sattel – doch halt, das hier ist doch ein Fully! Also nochmal zurück.

Diesmal bleibe ich sitzen – und die Federung schluckt die Kante nahezu komplett! Wow!

Auf den nächsten paar hundert Metern suche ich mir jedes Schlagloch und bin wirklich begeistert, wie komfortabel das Himiway A7 Pro drüberfährt. Man fühlt deutlich, wie die Federung arbeitet und die Strecke glattbügelt. Sehr beeindruckend!

Motor & Übersetzung

Es geht bergauf und der Antrieb ist deutlich zu hören. Wegen des hohen Drehmoments unterbricht der Antrieb beim Schalten kurz den Vortrieb. Das schont Kette und Schaltwerk, führt aber zu hör- und fühlbaren Schaltschlägen. Damit die Kett die Strebe nicht verkratzt spendiert Himiway dem A7 Pro eine schicke Schutzfolie in Carbon-Optik. Ein schönes Detail!

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Bietet 120 Nm: Tretlager-Motor des Himiway A7 Pro

Auf der kurzen Runde geht es jetzt auf der Hauptstraße bergab. Die Schwalbe Super Moto X rollen gut – und tragen mit dem großen Luftpolster sicher auch zur komfortablen Fahrt bei. Die Übersetzung passt auch, bis etwa 35 km/h kann ich gut wirksam mit treten.

Bremsen

Nach wenigen hundert Metern muss ich rechts abbiegen. Die Bremsen beißen gut dosierbar in die 180mm- Scheiben. Der Hebelweg ist angenehm lang und bietet ein angenehmes sicheres Gefühl. Die Gabel ist „out-of-.the-box“ für meine Belange gut abgestimmt, sie taucht beim Bremsen nicht zu sehr ein und sämig wieder aus.

Bergauf geht es wieder zurück zur Redaktionsgarage. Das Himiway A7 Pro unterstützt in Stufe 5 auch bei der nicht ganz so moderaten Steigung ohne Probleme bis 25 km/h – das macht Laune.

Mit einem breiten Grinsen stelle ich das Pedelec in der Garage ab und freue mich auf die morgige Testrunde.

Testrunde

Am nächsten Tag hole ich das A7 Pro aus der Garage und hänge die Packtasche in die tiefer liegende Rail am Gepäckträger. Der bietet neben einer Zuladung von 25 kg auch noch einen dreiteiligen Expander, um größeres Gepäck sicher zu befestigen. Diese Lösung ist tausendfach in vielen Jahren erprobt – und meiner Meinung nach viel praktischer und variabler als eine Federklappe.

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Ich steige auf, der Durchstieg beim A7 Pro ist durch die, elegant in den Rahmen integrierte, Traverse nicht riesig, reicht aber auch für Schuhgröße 46 aus. Antrieb am Bedienteil eingeschaltet und los. Die abgesenkte Bordsteinkante kenne ich ja schon, das Fahrwerk federt und dämpft sie einfach weg.

Gut ausbalanciert

Auf ein paar Metern bergab nimmt das Pedelec schnell Fahrt auf, lässt sich vor der Linkskure sanft verzögern und sicher und stabil ums Eck fahren. Die Bremsen bringen das E-Bike unten an der Hauptstraße sicher zum Stehen – es ist so gut ausbalanciert, sogar ein Stehversuch gelingt, ich muss die Füße bei einem kurzen Stopp nicht auf den Boden bringen.

Hinterbauschloss

Auf dem Weg muss ich noch schnell etwas erledigen. Wie gut, dass ich das Himiway A7 Pro dank des serienmäßigen Abus-Hinterbauschloss einfach und schnell abschließen kann.

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Schöner Vergleich: Moderner Tiefeinsteiger und „historische“ Mixte-Rahmen im Original-Zustand.

Doppelt gut: Das tex-lock-mate passt in die Aufnahme des Abus! So kann ich das Pedelec nicht nur ab, sondern auch anschließen!

Schaltung

Weiter geht’s im fließenden Verkehr bis zum Radweg. Die 9 Gänge lassen sich knackig und schnell wechseln. Klar fehlt die Präzision der höherwertigen Schaltgruppen. Aber die Shimao Alivio reicht für den Alltag locker aus.

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Praktisch & komfortabel: Schalthebel und geschraubte Ergo-Griffe.

Die Schaltunterbrechungen in Unterstützungsstufe „5“ des Antriebs sind deutlich fühlbar. Probeweise setze ich beim nächsten Anfahren während des Schaltvorgangs mit dem Treten aus. Das fühlt sich jetzt wie eine Nabenschaltung an – ist aber irgendwie angenehmer.

Auf dem Radweg geht nach links eine Abkürzung ab – etwas holprig, aber ich habe ja hier ein Fully! Am breiten Lenker folgt das Fahrrad willig der Richtungsänderung, den etwas höheren Absatz fahre ich dann doch im Stehen – kein Problem für das A7.

Handling & Ansprechverhalten

Danach geht es bergan auf die Brücke über die Autobahn zu. Subjektiv ist die Schaltunterbrechung bergan nicht so deutlich fühlbar. Oben geht es scharf rechts auf die Brücke, instinktiv habe ich den richtigen Gang eingelegt, der Antrieb setzt gut kontrollierbar auch in Stufe 5 ein.

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Die hinterradgetriebenen Himiways, die ich bisher im Test hatte, habe ich an dieser Stelle lieber in der 3te Unterstützungsstufe gefahren. Denn sie lieferten deutlich weniger gut dosierbar ihre immense Kraft ab.

Federungskomfort & Stabilität

Nach der Brücke geht es in einer schnellen Linkskurve in einem weiten Bogen bergab. Die Stabilität des Himiway A7 Pro wird hier auf diesem wunderbar glatten Asphalt nicht gefordert. Am Ende des Weges fahre ich nach rechts.

Der Belag wird runzeliger, schweren Landmaschinen hinterlassen hier ihre Spuren. Absätze, Schlaglöcher und Aufbrüche – ich fahre einen Zickzackkurs, um nur jede straßenbauliche Unwägbarkeit mitzunehmen. Die Federung des Himiway A7 Pro bügelt das schlimmste aus.

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Im Vergleich zum kürzlich getesteten, mehr als doppelt so teuren, Moustache „J“ stellt sich jedoch nicht das „fliegende Teppich-Feeling“ ein. Ganz offenbar durch das Gepäck, dass die gefederten Massen erhöht und damit das Ansprechverhalten der Federung beeinflusst. Das Himiway ist mitteilsamer – man merkt eher, was unter einem los ist. Das fühlt sich irgendwie „sportlicher“ an.

Als es wieder etwas ebener wird, mache ich meine Jacke auf. Es ist wärmer als gedacht. Dazu fahre ich kurz freihändig, bei gut 25 km/h tretend ist das völlig problemlos machbar. Überzeugend.

Auf dem Weg zu meinem Testgefälle nehme ich jeden Brückenabsatz und jeden Wurzelaufbruch mit. Das lässt das Pedelec völlig kalt. Einzig ab und an der Hinterbauseitenständer und die Packtasche klappern ein wenig.

Performance bergab

„Meine“ Gefällestrecke naht. Das Himiway beschleunigt zügig auf 35 km/h, die scharfe Rechtskurve umrundet es sicher auf der geplanten Linie. Das zeigt, dass der Dämpfer gut abgestimmt ist und das Hinterrad sicher am Boden hält.

Die flotte Fahrt geht bergab weiter. Am Bremspunkt habe ich 43 km/h auf dem Tacho. Die Bremsen greifen gut dosierbar zu. Ich würde mit einen etwas knackigeren Druckpunkt wünschen. Doch das ist Jammern auf hohem Niveau.

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Hydraulisch & mit 180mm durchmessenden Scheiben vorne & hinten: Bremsen am Himiway A7 Pro

Die Federgabel taucht etwas ab, das Heck bleibt ruhig, das E-Bike sauber in der Spur. Daran haben die Steckachsen, das mächtigen Steuerrohr und der ganz offenbar steife Tiefeinsteiger-Rahmens einen großen Anteil.

Gut gemacht, Himiway!

Fahren oberhalb der Unterstützungsgrenze

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Über die Mainbrücke geht es hinüber zum Mainradweg, der an dieser Stelle mit hervorragendem Asphalt in der Sonne glänzt.

Mit dem Himiway rolle ich ruhig mit 25 km/h dahin, ein Rennradler überholt mich. Es ist immer wieder faszinierend, wie schnell man nur mit Muskelkraft sein kann.

Die kurzen Anstiege über den Maindamm bremsen mich auf etwa 22 km/h ab – doch das ist kein Problem, denn das Himiway A7 Pro ist ja keine Rennfeile.

Der Radweg verläuft jetzt parallel zur Straße. Voraus sehe ich zwei Radler an der Ampel stehen. Ich kenne die Stelle und weiß: Da wird es jetzt gleich grün!

Um diese Grünphase noch zu erwischen, trete ich stärker rein, gehe in den Wiegetritt. Auch das bringt die Federung nicht aus der Contenance.

Deutlich oberhalb der Unterstützungsgrenze schieße ich dahin, es geht besser als gedacht – und ich erwische noch die Grünphase.

Charakter der 5 Unterstützungsstufen

Ein Blick auf das Display zeigt: Die Akkukapazität ist auf 50% gesunken. Ich weiß, die volle Kapazität erzielt ein Akku erst nach mehreren Ladezyklen. Besser hätte ich den Akku wohl besser gestern Abend noch aufgeladen.

Deshalb nutze ich für den Rückweg jetzt erstmals die Unterstützungstufe 1. Beim Anfahren bin ich erstaunt, denn ich fühle kaum einen Unterschied. Jedoch ist bei steigender Geschwindigkeit die Unterstützung weniger stark fühlbar.

Bei den Stufen „2“, „3“ und „4“ ist das ähnlich. Nur in Stufe 5 ist die Kraft des Antriebs auch beim Beschleunigen über 23 km/h noch deutlich zu spüren.

Mir kommen in Stufe „2“ jetzt aber die guten Rolleigenschaften der Super-Moto X zugute. Statt mit 25 km/h bin ich mit 22 km/h unterwegs, tue noch etwas mehr für meinen Kreislauf, ohne jedoch wirklich außer Atem zu geraten.

Performance Bergauf

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Bei der Auffahrt auf die Mainbrücke nutze ich jedoch wieder die Stufe „5“, der Tretlagermotor des Himiway A7 Pro unterstützt mich auf der steilen Rampe kräftig und gut hörbar. Nach der Brücke erwartet mich meine Teststeigung: Das Gefälle von vorhin, nur diesmal in die andere Richtung. Die Steigung muss nahezu ohne Schwung angefahren werden.

Das A7 Pro hält sich in Stufe „5“ wacker, bis zur Bergauf-Links stehen 25 km/h auf dem gut ablesbaren Display. Danach wird es steiler, die Geschwindigkeit nimmt ab, bis ich, kräftig tretend im dritten Gang, mit 19 km/h über die Kuppe komme.

Zum Vergleich: Beim Moustache „J“ waren es an dieser Stelle 19,5 km/h. Mit dem Engwe P26 komme ich mit 14,3 km/h oben an. Beim Himiway Zebra waren es, locker tretend im 3ten Gang 18 km/h, beim Himiway Cruiser waren es 20 km/h, beim Jeep Fatbike MHFR7100 an gleicher Stelle 14,5 km/h. Und mit dem Charger3 GT 20 km/h.

Das Himiway A7 Pro befindet sich in guter Gesellschaft; die Bergauf-Performance überzeugt mich.

Fahren ohne Unterstützung

Abseits der Strecke liegt ein kleines Waldstück. Eigentlich wollte ich dort dem Handling des A7 Pro etwas auf den Zahn fühlen. Doch der Akkustand zeigt nur noch einen Balken, deshalb lasse ich den kleinen Umweg lieber und liefere euch die Fahreindrücke zum Handling in einem späteren Bericht nach.

Testweise schalte ich den Antrieb einmal ganz aus. Ja, es ist deutlich zu merken, dass die Unterstützung fehlt. Doch dank der, für Himiway-Verhältnisse, schmalen 2,4 Zoll messenden Schwalbe Super MotoX, rollt das Pedelec aber gut.

Und durch die praxisgerechten Übersetzung der 9 Gänge der Kettenschaltung [-> E-Bike FAQ: Was ist eine Kettenschaltung?] sind auch 18 km/h ohne Unterstützung kein Problem. So ändern sich die Zeiten: In „vor-Pedelec-Zeit“ war das meine Reisegeschwindigkeit.

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Weitere Informationen
YouTube-video: Wie schalte ich richtig mit einer Kettenschaltung?

Vorsichtshalber fahre ich mit Unterstützungsstufe „2“ weiter, schalte nur an den Anstiegen auf Stufe „5“. Dabei fällt mir auf, wie nachdrücklich der Motor anschiebt – die 120 Nm Drehmoment aus dem Datenblatt scheinen nicht übertrieben. Drängelgitter in Stufe „5“ sind kein Problem: Das Ansprechverhalten auf Pedaldruck ist deutlich harmonischer als beispielsweise beim Zebra.

Reichweite

Erstaunlich: Bei dieser Fahrweise zeigt das Display plötzlich wieder 2 Balken. Das beruhigt, denn die verbleibenden 4 Kilometer bis nach Hause sollten dann aich mit E-Unterstützung drin sein.

Beim Abbiegen auf die Steigung in Richtung Redaktionsgarage habe ich immer noch zwei Balken, also schalten ich auf Stufe „5“. Sofort ist nur noch ein Balken zu sehen, doch für die letzten paar hundert Meter reicht das.

Auch hier kann ich mir nicht verkneifen, jedes Schlagloch zu suchen: Das Fully macht das richtig gut, bügelt auch diese ondulierten Straßenverhältnisse gut aus.

Am Ziel bleibt es nach gut 33 Kilometern bei einem Balken Restladeanzeige. Himiway verspricht bis zu 80 Kilometer Reichweite. Wird hier also wieder wie üblich geflunkert?

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Praxisgerechte Abstufung der 9 Gänge am Himiway A7 Pro.

Ich denke nein: Denn ein Akku braucht ja ein paar Ladezyklen, bis er die volle Leistung hat. Außerdem habe ich ihn vor Abfahrt nicht voll geladen.

Damit ist die nächste Mission klar: Der Reichweitentest mit vollem Akku, komplett in Stufe „5“ gefahren.

Fazit: Kauftipp!

Beim Anschließen des Ladegeräts an den Ladestecker im Rahmen (der Akku ist auch herausnehmbar) lasse ich meine Eindrücke Revue passieren.

Das Himiway A7 Pro bietet eine gute Ausstattung. Markenkomponenten wie das Abus-Hinterbauschloss oder die Schwalbe-Super Moto X- Bereifung und vor allem die luftunterstützten Federelemente heben das E-Bike über die Masse der Mitbewerber heraus.

Die Vollfederung des Himiway A7 Pro ist gut abgestimmt und kann, dank Luftunterstützung, auch einfach auf die persönlichen Belange abgestimmt werden. Der Fahrkomfort ist prima, auch wenn Gepäck am Heck die ungefederten Massen erhöht und damit das Ansprechverhalten etwas leidet.

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Bequemer Memory-Foam-Sattel und absenkbare Sattelstütze: Zwei Austattungshighlights!

Der Gepäckträger bietet eine große Zuladung, der Tiefeinsteigerrahmen ist stabil, das Fahrverhalten sicher und auch die hydraulischen Bremsen mit 180mm Scheiben bringen das Pedelec zuverlässig zum Stehen.

Die Ausstattung ist praxisgerecht komplett: LED-Beleuchtung (hinten mit Bremslichtfunktion), Schutzbleche, Klingel, geschraubte-Ergo-Griffe, Dropper-Seatpost, Memory-Foam-Sattel. Die Verarbeitung ist sehr gut.

Das alles gibt es aktuell für 2.599 € (Stand 04.05.2024) – ein herausragendes Preis-Leistungsverhältnis!

Außer in dem grün des Testbikes ist das Himiway A7 Pro noch in schwarz-weiß, hellgrau, smaragdgrün und dunkelorange verfügbar.

Wer auf der Suche nach einem vollgefederten, gut verarbeiteten, sehr gut ausgestatteten Tiefeinsteiger mit Mittelmotor und für Menschen bis etwa 180cm Körperlänge ist, sollte sich unbedingt auch das E-Bike Himiway A7 Pro ansehen.

Von mir bekommt es eine Kaufempfehlung!

Mehr Infos zum Bike sind online auf himiwaybike.de* zu finden.

[Text: [at], Fotos: VeloStrom]

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Alexander Theis
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