[at] Nach gut einem halben Jahr im Testbetrieb konnte das Fantic FatSport 888 jetzt erstmals artgerecht bewegt werden.
Ein Fatbike macht Spaß, ohne Frage. aber besonders viel Spaß macht es da, wofür es gemacht ist: In Schnee oder Sand.
Der letzte Winter bot im Rhein-Main-Gebiet wie üblich wenig Schnee und der geplante Trip nach Mecklenburg-Vorpommern fiel für das Fatbike wegen ungeeignetem Fahrradträger aus.
Aber jetzt, im Juni war es endlich soweit: Über das Pfingstwochenende ging es in die Niederlande in der Hoffnung, dort schöne (tief-)sandige Strecken zu finden.
Vor das Reisen haben die Götter das Packen gesetzt.
Das Verladen der Bikes das war dieses mal mit dem passenden Träger von Yakima kein Problem. Wie bereits berichtet ist bei diesem Träger die hintere Schiene höher montiert als die vordere. Da zudem der Abstand zwischen den Schienen breit genug ist passt das Fantic FatSport GS 888 prima neben einem weiteren Rad auf den Träger.
Natürlich sind die Riemen zur Befestigung der Laufräder auf dem Träger nicht für das opulente Maß von Fatbike-Reifen gemacht. Doch gibt ja Zurrgurte, und so ist das kein echtes Problem. Allenfalls die Länge der Gurte sorgt für etwas Mehrarbeit: Das „überschüssige“ Band habe ich x-mal um den Reifen gewickelt und kunstvoll verknotet.
Und obschon die Reifenaufnahme auch nicht breit genug für die Fatbike-Reifen ist, stand das Rad auf dem Yakima-Träger sehr sicher.
In den Niederlanden angekommen war am Samstag vor Pfingsten an Radfahren, zumindest für mich als Binnenländer, nicht zu denken: Es war dermaßen windig, dass ich erstmals selbst erleben konnte, das ein Wetterstein funktioniert. :-).
Traileinlage und Norseeküstenradweg
Am Sonntag jedoch hatte sich der Wind gelegt und ich konnte endlich mit dem Fantic auf einem landschaftlich grandiosen Teilabschnitt des Nordseeküstenradwegs unterwegs sein.
Auf dem Weg dorthin kam ich an einer markierten MTB-Strecke vorbei und konnte natürlich nicht widerstehen. Obwohl es teilweise recht eng um die Bäume herum ging, machte sich das Fatbike prima! Durch die breiten Reifen ist es zwar etwas störrischer als ein wieselflinkes (e-)MTB, doch dafür sind Wurzeln oder Steine praktisch nicht vorhanden. Es machte einfach Laune so alleine und im Wohlfühlmodus über die Strecke zu fahren.
Auf dem Nordseeküstenradweg, zunächst mit Rückenwind, war deutlich mehr los. Neben Touristen wie mir waren auf den asphaltierten Strecken jede Menge ambitionierter Rennradler, teils in Gruppen unterwegs. Das ganze ging aber überaus gesittet zu, man merkte überall, das es die Niederländer gewohnt sind mit dem Rad und unterschiedlichen Geschwindigkeiten umzugehen. Irgendwie war es wesentlich entspannter als das, was ich bei uns aus Deutschland kenne.
Rennfatbike
Irgendwann überholte mich eine Gruppe Rennradler, den Abschluss bildete ein MTB-Fahrer. Als dieser vorbei war ging es leicht bergab, mit Rückenwind…das müsste doch… Also los: 27 km/h, 29 km/h, 34 km/h, 37 km/h, 39 km/h… Das ging gut! Zumindest in der Ebene, aufwärts musste ich dann doch etwas abreissen lassen, konnte aber bei der „Abfahrt“ die Lücke wieder etwas schließen.
Doch nach etwa drei Kilometern musste ich die Gruppe ziehen lassen. Jedoch zeigte mir das einmal mehr, dass der Brose-Motor oberhalb der Unterstützungsgrenze nicht zu spüren ist. Viel mehr Widerstand bietet da der Fahrtwind und, natürlich, auch die breiten Reifen mit der enormen Aufstandsfläche.
Jedoch mal im Ernst, dafür ist ein Fatbike nicht gedacht! Aber: Spaß hat es trotzdem gemacht. Also Tempo raus, Kreislauf erholen lassen und wieder zurück in den Touring-Mode.
Artgerechte Haltung
Mit dem Fatbike fällt man übrigens auch in den fahrradgewöhnten Niederlanden auf. Und zwar positiv, das Grinsen und die erhobenen Daumen zeigen das mehr als deutlich.
Irgendwo unterwegs auf dem Nordseeküstenradweg wunderte ich mich darüber, das mir alle Radfahrer nach eine Biegung zunächst schiebend entgegenkommen. Als ich um die Ecke eines Buschs bog sah ich auch warum: Vor mir lag ein mehrere Dutzend Meter langer Sandstreifen. Offenbar ziemlich tief, überspannte er die gesamte Radwegbreite – also wie gemacht für ein Fatbike!
Während einige Radler schnaufend und teils fluchend die schwer beladenen Räder durch den Sand schoben, suchte ich mir eine Linie raus, schaltete die Unterstützung des Brose-Antriebs auf Maximum sowie vorsichtshalber ein Ritzel nach oben und kurbelte in das Sandfeld.
Wäre das hier ein Film würde man jetzt in Superzeitlupe sehen, wie ich das Sandfeld locker und leicht durchkurbele, am Hinterrad kleine Sandfontänen, während Radler die Köpfe renken um zu sehen, wie da einer einfach so durchfährt. 🙂
Am Ende des Sandfeldes stand eine Familie, Mutter, Vater, Tochter und Sohn. Als ich vorbeifuhr konnte ich den Sohn deutlich rufen hören „Papa, so eines will ich auch!“.
Auch wenn sich die artgerechte Haltung ehrlicher Weise auch auf dieser Strecke praktisch nur auf dieses kurze Stück beschränkte, zeigte es deutlich das Potential des FatSport GS 888 auf. Für mich ist es derzeit nicht nur ein fast ideales Pendlerbike sondern wohl auch ein fast ideales Reiserad. Auch wenn eine „echte“ Radreise das noch beweisen muss.
Dem sollte auch der Brose-Antrieb nicht entgegenstehen, der mit seinem dicken 630Wh-Akku auch für eine Reichweite um 100 km gut sein sollte.
Übrigens ist, obwohl es sich beim Fantic FatSport GS 888 um ein gebrauchtes Exemplar von Greenstorm handelt, beim Akku oder Motor keinerlei Ermüdung zu spüren. Dazu passt die vertrauenserweckende Garantie: Denn Greenstorm gewährt ab Kaufdatum zwei Jahre Garantie auf Akku und Motor.
Und im günstigen Preis ist auch der kostenlose Versand nach Österreich oder nach Deutschland enthalten.
[Fotos: VeloStrom]
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