Das Himiway Big Dog ist ein E-Bike mit fetten 20-Zoll Reifen und hoher Zuladung. Wie schlägt es sich im Alltag?
Seit FatBikes auf dem Markt erschienen sind, bin ich ein Fan dieser Fahrradgattung. Einst als das „nächste große Ding“ gehypt, führen die Fahrräder mit den breiten Reifen mittlerweile eher eine Nischendasein.
Doch gerade als E-Bike macht ein Fatbike erst so richtig Sinn und Spaß. Denn durch die Motorunterstützung wird der enorme Rollwiderstand der breiten Reifen zur Nebensächlichkeit. Dafür kommen die Vorteile wie der Fahrkomfort und die hohe Traglast erst so richtig zur Geltung.
20 Zoll-Konzept
Baut man, wie beispielsweise Himiway, in diese Pedelecs dann noch Akkus mit hoher Kapazität ein, stellt sich auch die Reichweitenfrage nicht. Im Fall des Big Dog kombinert Himiway das Fat-Bike-Konzept mit 20 Zoll großen Laufrädern und einer enormen Zuladung.
Das Ergebnis ist ein kompaktes Lastenrad, Himiway spricht von der Weiterentwicklung des Escape Pro. Ob dieses Konzept aufgeht, lest ihr in diesem Artikel.
Himiway
Himiway baut zum größten Teil Fatbikes. Die Modelle Cruiser, Zebra und Escape Pro waren schon bei VeloStrom zum Test. Neuerdings gibt es von Himiway auch ein wirklich sehr gutes Tiefeinsteiger-Fully: Das A7 Pro überzeugt im Test mit einem sehr guten Fahrkomfort, spielt aber mit der (für Himiway-Verhältnissen) schmalen Bereifung in einer anderen Liga.
Big Dog
Um das Big Dog habe ich mich schon eine Weile bemüht. Doch das E-Bike ist offenbar sehr beliebt, denn das Bike war lange vergriffen. Zwar ist das Escape Pro konzeptionell ähnlich, ist aber eher für kleinere Menschen ideal. Beim Big Dog hingegen kann der Sattel auch für meine Größe passend eingestellt werden.
Die nach Papierform hohe Zuladung, die große Traglast der Reifen und das kompakte Design machen das Big Dog zu einem Lastenrad, das für die meisten Anwendungszwecke ausreichen dürfte. Um den Nutzen noch zu verbessern gibt es den Frontkorb als Zusatzausstattung.
Nach langem Warten kam endlich der ersehnte Karton. Im Vergleich zur super-sorgfältigen Verpackung des A7 Pro war das Bog Dog zwar sorgfältig und gut geschützt, aber doch eben konventionell verpackt. Beim Herausheben aus dem Karton bin ich froh um zwei weitere helfende Hände – das kleine Pedelec ist richtig schwer!
Der Aufbau kann mit dem mitgelieferten Werkzeug erfolgen. Auffällig ist: Die Tools werden von mal zu mal wertiger. Ich nutze jedoch trotzdem lieber meine eignen Werkzeuge.
Erstaunlich: Durch den Frontkorb muss die Lampe vorne am Träger montiert werden. Das Kabel ist lang genug, man muss es nur sanft aber konsequent aus dem Rahmen herausziehen.
Nach 45 Minuten Schrauberei ohne Hast steht das Himway Big Dog auf den feisten Rädern.
Big Dog technische Daten
Die technischen Daten des Herstellers:
- Reifen: 20″x4″ Kenda Breitreifen mit Reflexstreifen
- Bremsgriff: bequemer Bremsgriffhebel aus Aluminiumlegierung mit Motor-Stopp-Schalter
- Rücklicht: Integriertes Rücklicht mit Bremslicht
- Schaltwerk: Shimano 7-Gang-Kettenschaltung
- Bremsen: Tektro HD-E350 Hydraulische Bremsen
- Kette: KMC-Kette
- Lenkervorbau: MA-5040 28.6*31.8MM
- Kurbel: 46T-170mm Schmiedekurbel
- Schaltung: Shimano Altus, Ritzelpaket 14-28 Zähne
- Federgabel: Stahlfedergabel mit Lockout
- Rahmenmaterial: 6061 Aluminium
- Frontlicht: 48V LED-Licht, KBA-Zulassung
- Sattelstütze: 34 x 350 mm ausziehbar
- Ständer: Zweibein-Zentraltäder aus Aluminium
- Laufräder: Gussräder
- Akku: 48V 20Ah Lithiumakku mit Zellen von LG
- Reichweite: 96-128 km
- Nabenmotor: 250W Bürstenloser Getriebenabenmotor
- Unterstützungsstufen: 5
- Höchstzulässiges Gesamtgewicht 220 kg
- Empfohlene Fahrergröße 155 cm ~ 195 cm
- Display LCD-Display mit USB-Anschluss
- Gewicht 40 kg/ca.35 kg (ohne Akku)
(Quelle: Himiwaybike.de, Stand: 14.06.2024)
Gewicht & Zuladung
Das Gewicht gibt Himiway mit 40 kg an – für so ein kleines Rad ist das bemerkenswert viel. Es weist darauf hin, dass Konstrukteure den Schwerpunkt mehr auf robuste Bauweise als auf Leichtbau gelegt haben.
Natürlich habe ich das Himiway Big Dog nachgewogen:
Die Waage bleibt bei 42,42 kg stehen. Das Mehrgewicht von rund 2,5 kg geht auf das Konto des Frontkorbs, der schon am Big Dog montiert ist.
Himiway gibt als zulässiges Gesamtgewicht auf der Website 220 kg an. Das ergäbe eine Zuladung von grandiosen rund 178 kg!
Doch laut Typenschild am Rad beträgt das zulässige Gesamgewicht „nur“ 180 kg. Die Zuladung liegt dann bei rund 138 kg. Das ist immer noch eine ganze Menge.
Unterschiede & Gemeinsamkeiten
Was mir schon beim Schrauben ins Auge fiel: Die Beleuchtung entspricht, ebenso wie bei A7 Pro, jetzt dem geforderten KBA-Standard. Ein Punkt, den ich beim Cruiser, Zebra und Escape bemängelt habe.
Auch ein Fortschritt sind die hydraulischen Scheibenbremsen beim Big Dog. Im Gegensatz zu den mechanischen Scheibenbremsen bei Cruiser, Zebra und Escape bietet die Hydraulik eine automatische Nachstellung der Beläge und eine kraftvollere Bremsleistung bei gleichzeiteig geringerer notwendiger Handkraft.
Das große, gut ablesbare Display und die griffgünstig am linken Lenkerende montierte Bedieneinheit sind „alte Bekannte“. Ebenso wie die 7-Gang-Kettenschaltung sind sie am Cruiser, Zebra und Escape Pro verbaut.
Die 20 Zoll Räder verfügen über einen Reflexstreifen, daher sind Reflektoren nicht nötig – und würden sich an den massiven Gussrädern auch schwer befestigen lassen.
Lastenrad in kompakt
Im Gegensatz zu den anderen Himiways steht das Big Dog auf einem Zweibeinständer. Da es als Lastenrad konzipiert ist, ist das folgerichtig: So steht es unabhängig von der Beladung sicher.
Jedoch könnten die Aufstandsfläche des Ständers etwas breiter sein. Bei weichem Untergrund sinkt das Bike auch unbeladen schnell ein.
Ebenso schlägt die Kette schon beim „vom-Ständer-herunternehmen“ mit deutlichem „Kling“ an das Metall der Parkstütze. Im Fahrbetrieb ist das sicher noch deutlicher zu hören. Ein provisorisch befestigtes Stück alten Schlauchs schafft Abhilfe.
Der massive Heck-Gepäckträger ist mit der bekannt eleganten Bambusplatte mit Himiway-Logo bedeckt. Leider gibt es aber keine Möglichkeit, Packtaschen einzuhängen: Es gibt keine Rail!
Für ein Lastenrad erscheint mir das ungewöhnlich. Als Zubehör ist ein verlängerter Gepäckträger erhältlich, an den auch Packtaschen eingehängt werden können. Doch der verlagert den Schwerpunkt weiter nach hinten.
Erste Probefahrt
Nachdem ich schon einige Himiway-Bikes im Test hatte, bin ich mit dem Ansprechverhalten des Himiway-Antriebs vertraut, so dass ich nur eine kurz Runde drehe um zu schauen, ob alles funktioniert um am nächsten Morgen gleich zu einer Pendelfahrt ins Büro zu starten.
Wohin mit dem Gepäck?
Normalerweise würde ich den Otinga Rucksack direkt an den Träger hängen, das geht aber (siehe oben) nicht. Also packe ich ihn einfach vorne in den Gepäckkorb und fixiere ihn mit dem Gepäckband von Fahrer Berlin.
Ja, ich hätte ihn auch auf den Rücken nehmen können – doch ich fahre eben ungern mit Rucksack.
Welche Unterstützungsstufe?
Ich schalte den Antrieb ein, stelle die Unterstützungsstufe auf 2 und radele los. Der Antrieb ist kadenzgesteuert, das bedeutet, sobald sich die Pedale drehen, steuert der E-Motor seine Kraft zu. Das tut er Himiway-typisch, sehr kräftig und in Stufe 2 nur bis ca. 12 km/h.
Bergab schalte ich zügig in den 7ten Gang und bin einmal mehr überrascht, wie gut sich diese Schaltung doch bedienen lässt.
Schnell habe ich 25 km/h erreicht, an der ersten Linkskurve muss ich anbremsen. Die Scheibenbremsen beissen gut kontrollierbar zu. Doch durch die breite Aufstandsfläche der kleinen Räder muss ich kräfig einlenken. Ein Handlingwunder ist das Big Dog nicht, doch das habe ich auch nicht erwartet – und dafür ist es auch nicht konzipiert.
Den Anstieg zur Autobahnüberführung gelingt erwartungsgemäß problemlos. Oben muss ich scharf rechts abbiegen. Unterstützungsstufe 5 wäre hier zu viel, doch mit 2 geht es gut.
Unruhige Front?
Auf der folgenden Abfahrt überrascht mich das Big Dog: Die Front ist irgendwie unruhig, kurze Zeit später bei einer vertrauten Rechtskurve wird der Bogen viel weiter als gedacht. Was ist da los?
Ursache ist offensichtlich der Rucksack, der nach vorne über den Gepäckträger ragt und so das Bike etwas aus der Balance bringt. Testhalber nehme ich den Rucksack auf den Rücken und fahre die Strecke nochmal. Jetzt ist es schon viel besser. Also kommt der Rucksack wieder nach vorne und ich fahre die Kurven jetzt etwas „piano“.
Die holprige Strecke gibt mir ungewohnt viele Schläge weiter, das bin ich von einem Fatbike gar nicht gewohnt. In Gedanken machen ich mir eine Notiz, auf der Rückfahrt heute mittag den Luftdruck etwas zu verringern.
Performance bergab
Die Bergabstrecke nehme ich, durch die Erfahrungen von vorhin, etwas weniger rasant unter die breiten Reifen. Trotzdem erreicht das Big Dog am Ende der Gefällestrecke 38 km/h und lässt sich sicher und stabil zusammenbremsen. Auf dem Radweg über die Brücke wartet ein entgegenkommender Radler lieber – das Big Dog wirkt wohl ziemlich beeindruckend.
Performance auf der Geraden
Auf der anderen Seite geht es über einen gut asphaltierten Radweg. Der kräftige Hinterradnabenmotor schiebt das E-Bike in der 5ten Unterstützungsstufe problemlos auf 25 km/h.
Im 7ten Gang übeschreite ich die Unterstützungsgrenze regelmäßig. Der Antrieb setzt aus, das Bike wird langsamer, und unter der Unterstützungsstufe schiebt der Motor wieder an. Das ist wenig harmonisch. Also fahre ich lieber im 6ten Gang und kann, ruhig tretend, gleichmäßig fahren.
Die Kadenzunterstützung ist legal und ideal für alle, die wenig Kraft auf die Pedale brigen können. Doch es kann eine Herausforderung sein, mit anderen Radlern gemeinsam eine Geschwindigkeit zu fahren. Und es fühlt sich manchmal an als würde man gefahren als das man selbst fährt.
Im Büro angekommen zeigt das Display nach etwa 25 km Strecke noch alle 5 Balken – die 960 Wattstunden des Akkus zeigen sich trotz der breiten Räder nicht sonderlich beeindruckt.
Rekordverdächtig: Performance bergauf
Auf dem Weg nach Hause wird das Gefälle von morgens zur Steigung. Die muss noch dazu praktisch ohne Schwung angefahren werden. Ich bin sehr gespannt, wie sich das Himiway Big Dog da schlägt.
Die Unterstützungsstufe steht auf 5, das Big Dog legt kräftig an Speed zu, die sanft ansteigende Strecke scheint den Antrieb nicht im mindestens zu interessieren. Erst kurz vor dem Linksknick muss ich in den 5ten Gang zurückschalten. Bis dahin liegt die Geschwindigkeit bei 25 km/h.
Doch meine Erfahrung sagt: Das wird so nicht bleiben, da die Steigung ab diesem Punkt steiler wird. Das gilt auch für das Himiway Big Dog – jedoch in einem Maß, das mich sehr überrascht: Mit 22 km/h komme ich oben am Ende der Steigung an! Das ist Rekord und neuer Spitzenwert!
Zum Vergleich:
Beim Moustache „J“ waren es an dieser Stelle 19,5 km/h. Mit dem Engwe P26 komme ich mit 14,3 km/h oben an. Beim Himiway Zebra waren es, locker tretend im 3ten Gang 18 km/h, beim Himiway Cruiser waren es 20 km/h, beim Jeep Fatbike MHFR7100 an gleicher Stelle 14,5 km/h. Mit dem Charger3 GT 20 km/h und beim Himiway A7Pro 19 km/h.
Als ich zu Hause ankomme zeigt das Display 41,8 gefahrene Kilometer – und es fehlt immer noch nur 1 Balken von 5 in der Akkuanzeige!
Etwas Tuning
Das Himiway Big Dog wird bei Himiway als Lastenrad geführt. Das ist auch der Einsatz, für den ich das Pedelec vorgesehen habe: Es soll den wöchentlichen Einkauf sicher nach Hause bringen. Darüber hinaus will ich auch Redaktionshund Joey mitnehmen können.
Für Hunde-Transport
Die erste Idee war, Joey im vorderen Korb mitzunehmen, die Tragkraft von 10 kg reicht locker. Doch der Rand des Korbs ist nicht hoch genug und die Fläche ist nicht groß genug. Joey war davon nicht sehr angetan, ich ebenso nicht.
Also muss er doch nach hinten. Dafür habe ich mir die Hundetransportbox von Beeztees gekauft. Die Kiste ist aus Paulowina-Holz. Das ist, nach Balsa, eine der leichtesten Holzarten. Das Holz nimmt wenig Feuchtigkeit auf und „arbeitet“ kaum. Zudem ist ein weiches Kissen und eine Drahtgitter als „Herausspringschutz“ im Lieferumfang enthalten.
Gefunden habe ich die Box beim https://www.tierschutz-laden.de – aktuell scheint sie aber nicht mehr lieferbar zu sein.
Die Box habe ich fest auf dem Gepäckträger verschraubt. Dazu habe ich die serienmäßige Bambusplatte von Himiway entfernt. Dabei kommt eine Metall-Platte mit Langlöchern zum Vorschein. Mit den passenden Löchern in der Box, vorsichtshalbe Verstärkungen aus Alu-Blech und etwas längeren Schrauben inkl. selbstsichernder Muttern hält die Box sicher auf dem Big Dog.
Für Warentransport
Der Korb im Heck kann statt Joey natürlich auch andere Dinge aufnehmen. Dazu lasse ich Gitter und Kissen einfach zu Hause. Doch trotzdem möchte ich auch Gepäcktaschen haben.
Da herkömmliche Taschen am kleinen Fatbike nicht befestigt werden können, muss ich mir etwas anderes überlegen. Zunächst dachte ich daran, in die Metallplatte des Gepäckträgers Aufnahmen für Standard-Gepäckträgertaschen zu fräsen.
Doch eigentlich hätte ich gerne fest verbaute Taschen, ähnlich den Taschen des Tern GSD, die immer dabei sind. Nach langer Suche habe ich mich für die Doppelgepäcktasche von Hongyea entschieden.
Die bieten insgesamt 35 Liter Volumen, sind eher lang statt breit. Jede Tasche hat eine Öffnung, die per Kordelzug zu verschließen ist, und eine große, verstellbare Schnalle. Dazu gibt es noch einen wasserdichten Regenschutz. Für rund 50€ biete die Taschen genau das, was ich gesucht habe.
Einen Nachteil gibt es jedoch: Die Taschen sind über einen Steg miteinander verbunden. Dieser Steg ist für den Gepäckträger des Himiway Big Dog nicht breit genug!
Kurzerhand schneide ich den Steg durch, verzurre die Taschen mit den Bändern, die sonst für die Stabilisierung vorgesehen sind, am Gepäckträger des Himiway und fixiere es von oben mit den Schrauben, die den Korb halten.
Himiway Big Dog als Lastenrad
Der nächste Wocheneinkauf wird spannend: Passt alles in die Taschen und Körbe? Wie ist das Fahrverhalten im beladenen Zustand?
Um es kurz zu machen: Die Einkäufe schultert das Big Dog locker! Selbst eine Ladung Milch ist kein Problem. Beim Beladen bewährt sich der Doppelständer, das E-Bike steht sicher und stabil.
Life-Hack: Ich habe mir klein zusammenfaltbare Einkaufstaschen besorgt, die ich immer in den Packtaschen dabei haben werden. Die Einkäufe verpacke ich in dieses Taschen und verstaue die dann in den Packtaschen. Zu Hause nehme ich die Tasche mit den Einkäufen einfach raus und muss nicht alles dreimal in die Hand nehmen.
Beim Losfahren bewährt sich, dass das Himiway Big Dog ein Tiefeinsteiger ist: Mit dem Bein über den Korb schwingen könnte bei beladenem Bike eine Herausforderung werden.
Beim Anfahren, vorsichtshalber in Unterstützungsstufe 2, ist von Verwindungen des Rahmens trotz der Beladung nichts zu spüren. Das Fahrrad läuft stabil und gibt ein sicheres Gefühl. Auf der Hauptstraße erhöhe ich die Unterstützungsstufe nach und nach auf 5.
Jetzt, bei etwas 25 km/h, wird das Vorderrad unruhig, zumal wenn kleine Bodenunebenheiten auf dem Weg liegen. Offenbar habe ich das Rad zu hecklastig beladen: 12 Liter Milch, 2,5 kg Kartoffeln und 1 kg Äpfel sind in der Box, plus die Einkäufe in den Taschen – beim nächsten mal muss ich vorne etwas mehr Gewicht als jetzt in den Korb packen.
Himiway Big Dog als Hundetransporter
Die Spannung ist groß: Wie wird sich das Big Dog mit dem small Dog – Redaktionshund Joey – vertragen?
Joey ist zunächst etwas skeptisch, vor allem, als ich das Gitter über ihm schieße, das ihn am Rausspringen hindern soll. Das Gitter selbst wird nur mit den Griffen in den Griffmulden der Box fixiert und ist entsprechend schnell und einfach befestigt.
Die erste, kurze Runde geht ohne Bellen und Winseln über die Bühne – allerdings merke ich, dass ich am Hinterrad noch etwas Luft aus den Reifen lassen muss. Das sorgt bei kleinen oder größeren Hindernissen für mehr Komfort.
Bei der nächsten Fahrt zu einem neuen Gassi-Abenteuer ist klar zu erkennen: Joey findet das Himiway Big Dog klasse!
Himiway Big Dog Reichweite
Die 960 Wattstunden [-> E-Bike FAQ: Was sind Wattstunden?] versprechen eine große Reichweite. Das Big Dog ist als kleines Lastenrad positioniert. Deshalb teste ich die Reichweite statt auf meiner normalen Runde im Alltag: Einkäufe, Kurzstreckenverkehr, mal längere Strecken, eher hügeliges Terraim nahezu ausschließlich in Stufe 5.
Am Ende ist nach 81,1 km die Unterstützung kaum noch zu merken, obwohl noch 12 Balken in der Anzeige zu sehen ist. Schon bei etwa 76 km wurde der Schub deutlich fühlbar schwächer.
Das ist weniger als Himiway verspricht. Doch es ist aus meiner Sicht ein sehr guter Wert. Denn zum einen ist der Akku noch nicht „eingefahren“. Und zum zweite ist die Reichweite eines E-Bikes von so vielen Faktoren abhängig, dass sie in der Praxis nur sehr schwer zu ermitteln ist.
Wenn euch das interessiert: Mit den Faktoren, die alle beachten werden müssen beschäftigt sich der Artikel „Faktencheck: Reichweite beim E-Bike“ intensiv.
Hinter Schloss und Riegel
Der Akku des Himiway Big Dog kann im eingebauten Zustand oder außerhalb des E-Bikes geladen werden. Die Energiequelle ist als In-Tube-Akku mit einem Schloss und zusätzlich noch mit einem Riegel im Rahmen gesichert und wird nach unten herausgenommen.
Durch diese doppelte Sicherung erscheint es mir extrem unwahrscheinlich – bestimmungsgemäßen Gebrauch vorausgesetzt – dass sich der Akku jemals während der Fahrt von selbst löst.
Fazit
Das Himiway Big Dog wird als kleines Lastenrad und Weiterentwicklung des Escape Pro positioniert.
Aus meiner Sicht ist es aber noch viel mehr: Es ist ein eigenständiges, vielseitiges E-Bike-Modell mit enormen Tragreserven. Es ist damit prädestiniert für schwerere Menschen.
Durch den kleinen Rahmen und den bequemen Durchstieg ist es auch für kleinere oder ältere Menschen geeignet. Es passt aber durch das weit ausziehbare Sattelrohr auch für größere.
Durch den stabilen Rahmen ist das Himiway Big Dog auch ein gutes, kompakes Lastenrad – wenn man beim Verteilen der Last etwas Sorgfalt walten lässt.
Für aktuell (14.06.2024) 2.299€ erhält man ein stabiles, robustes und vielseitig nutzbares E-Bike, das viele Blicke aus sich zieht. Die mehr als praxisgerechte Reichweite und der große Fahrspaß runden das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis des Himiway Big Dog ab.
Mehr Infos gibt es auf himiwaybike.de.*
[Text:[at], Fotos: VeloStrom]
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Moin Alex,
ich fahre seit Ende letzten Jahres das Big Dog und nutze es vor allem für Tages- und mehrtägige Touren. Ich habe den verlängerten Gepäckträger dran, allerdings keinen Korb vorn.
Auch am längeren Gepäckträger passt keine Standard-Fahrradtasche, die Querstreben sind zu dick für das Clicksystem. Ich habe daher wasserdichte (stimmt! Haben gehalten!) Motorrad-Satteltaschentaschen gewählt inklusive einer Trekkingrolle, die längs auf den verlängerten Gepäckträger des Big Dog passt ((„Moto-detail“, alles zusammen ca 160 Euro)
Diese breiten Reifen sind wirklich top! Reine Sandstrecke kein Problem, starker Schneefall im Dezember kein Problem, völlig vermatschter Ufer-„Weg“ mit Laub kein Problem. Bei allen drei Untergründen würde ich ein Rad mit normal breiten Reifen durchschieben müssen, besonders mit Gepäck.
Interessant fand ich Deinen Hinweis bzgl. Korb und Lampe: Mir hatte der Händler vom Korb abgeraten, da er auf der Lampe aufsitze. Nach Deinen beschriebenen Erfahrungen kann ich wohl doch einen Korb nachrüsten.
Meiner Ansicht nach sollten Fahrradfahrer etwas über den Tellerrand hinausschauen Richtung Motorrad. Neben den oben beschriebenen, deutlich preiswerteren Packtaschen gibt es auch in Punkto Sicherheit noch einen kaum beachteten Aspekt. Ich trage – auch im Sommer – eine leichte Motorradtextiljacke mit Protektoren an Schultern und Ellbogen. Hinpacken kann man sich auch mit einem Fahrrad und dann nützt das tolle T-Shirt gar nichts! (Meine Jacke: Torque 2 von Revit, luftig ohne Innenfutter, weitestgehend wasserdicht mit Innenfutter, ca 180 – bis 220 Euro)
Vielleicht ist folgender Hinweis zu einem Zelt für E-Bike-Tourenfahrer interessant:
(Auch aus dem Motorradbereich) https://www.lonerider-motorcycle.de/collections/tents/products/motorcycle-tent-mototent
Ein Motorrad (und damit auch ein E-Bike) passt quer unter die Apsis, Standhöhe Vorzelt knapp 2m und 10.000mm (!) Wassersäule des feuerhemmenden Außenzeltes. Und das für unschlagbare 499 Euro.
Vielleicht kannst Du mit meinen Anmerkungen etwas anfangen. Jedenfalls lese ich regelmäßig Deine Newsletter und verteile den Link, obwohl ich mich schon für das Himiway Big Dog entschieden und darin verliebt habe 🙂
Viele Grüße
SchatteBlick