Die 8 wichtigsten E-Bike-Typen

Mittlerweile hat sich das E-Bike jede Nische erobert. Hier eine Übersicht über verschiedene E-Bike-Typen.

Die Vielzahl der E-Bike-Modelle kann es schwierig machen, das perfekten E-Bike für die persönlichen Erfordernisse zu finden. Deshalb stelle ich in dieser Übersicht die 8 wichtigsten E-Bike-Typen vor.

Oftmals gibt es Überschneidungen, so ist es natürlich auch möglich mit einem City-E-Bike auf Reisen zu gehen oder mit einem E-Lastenrad auf die Arbeit zu pendeln.

Diese E-Bike-Kaufberatung wird es aber einfacher machen, aus der Vielzahl der Gattungen das perfekte E-Bike zu wählen.

1. City-E-Bike

Das City-E-Bike ist konzipiert, um möglichst bequem und wartungsfrei kürzere Strecken zurückzulegen, wobei zwischenzeitlich auch längere Strecken für City-Bikes kein großes Problem mehr darstellen. Die Sitzposition ist aufrecht und gewährt eine gute Übersicht.

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City-e-Bike am Beispiel des Pegasus Strong Evo 10 lite

City-E-Bikes sind ausgestattet mit Gepäckträger, Lichtanlage undbreiter Bereifung, die oftmals noch besonders pannensicher ist, sowie selbstverständlich Schutzbleche, damit man auch bei schlechtem Wetter geschützt fahren kann.

In der Regel werden Nabenschaltungen eingesetzt, in manchen Fällen auch Kettenschaltungen. Besonders an hochpreisigen City-e-Bikes kommt auch ein nahezu wartungsfreier Riemenantrieb zum Einsatz. Während zu Beginn des E-Bike-Booms vorwiegend Vorderrad-Nabenmotoren zum Einsatz kamen, sind mittlerweile eher Tretlagermotoren verbreitet.

Die Bandbreite beim City E-bike ist besonders groß. Teils sind in Bau- oder Discountmärkten City-E-Bikes für 1.000€ zu finden. Selbstverständlich ist die Qualität der verbauten Komponenten, vor allem bei Bremsen und Schaltungen, nicht mit der bei City-E-Bikes im Preisbereich von 2.500€ und darüber zu vergleichen.

Ein außergewöhnliches Beispiel für ein City-E-Bike ist das Coboc Kallio, das bei VeloStrom im Test war.

2. Commuter E-Bike

Die Commuter E-Bikes sind in aller Regel leichte, elegante E-Bikes, dazu gedacht innerhalb von urbanen Räumen schnell und elegant von A nach B zu kommen.

In der Regel werden an diesen Fahrrädern hochwertige Komponenten verbaut. Die Akkus sind entweder im Rahmen integriert oder direkt im Rahmen verbaut um ein möglichst elegantes Erscheinungsbild zu gewährleisten.

Als Antriebe werden sowohl Mittel-Motoren als auch Hinterrad-Nabenmotoren verwandt. Letztere ermöglichen ein dezentes Erscheinungsbild, sodass viele Commuter-Bikes auf den ersten Blick nicht als E-Bike erkannt werden. Die sonstige Ausstattung ist meist praxisgerecht. Das heißt, es gibt Schutzbleche und auch einen Gepäckträger, der es ermöglicht mal Einkäufe mitzunehmen oder die Arbeitstasche zu befestigen.

Die Preise bewegen sich meist auf gehobenem Niveau. Oft ist auch eine Steuerung per App möglich, passend zur Zielgruppe des meist hippen Großstädters.

Eine Beispiel für ein Commuter-E-Bike ist das Ampler Stout, dessen Testbericht hier zu finden ist.

3. E-MTB

Die größte Entwicklung innerhalb der letzten paar Jahre hat sicherlich die Kategorie der E-Mountainbikes hinter sich gebracht. Während es bis vor wenigen Jahren noch verpönt war, sich mit einem E-Mountainbike in die Berge zu wagen, ist es mittlerweile fast normal und Alltag, dass selbst auch jüngere Menschen mit einem E-MTB unterwegs sind.

Das E-Mountainbike bietet durch seine robuste Bauweise einen sehr breiten Einsatzbereich, ist allerdings in der Regel nicht straßenverkehrstauglich ausgerüstet. Das heißt, es wird auf Schutzbleche oder Lampen verzichtet, die jedoch meist nachrüstbar sind.

Als Antrieb hat sich beim E-MTB der Mittelmotor durchgesetzt. Das liegt daran, dass dieser Antrieb am besten mit einer gut abgestuften Kettenschaltung funktioniert. Mit einem Akku mit großer Kapazität sind dadurch hohe Reichweiten möglich.

Ein gutes Beispiel für E-MTB ist das KTM Macina Race 274, das ein Jahr lange bei Velostrom zum Test war.

Auch beim E-Mountainbike gibt es selbstverständlich günstige E-Mountainbikes, die zwar der Optik des E-Mountainbikes entsprechen, aber beispielsweise Hinterrad-Nabenmotoren verbaut haben.

4. E-Roadbike

Die möglicherweise letzte, aber auch spannendste Nische, die das E-Bike für sich erobert hat: Das E-Road-Bike, also das motorisierte Rennrad.

Gerade in diesem Sektor war und ist der Antrieb noch immer verpönt. Das liegt wohl vor allem darin begründet, dass es bei einem Rennrad auf Effizienz und Leistung des eigenen Körpers ankommt und das Gesamtsystem Rennrad und Mensch auf höchste Effizienz getrimmt ist. Wer mit einem Rennrad unterwegs ist, gilt als sportlicher Radfahrer, da passt ein E-Antrieb nicht unbedingt in das Bild.

Doch diese Ansicht ändert sich langsam. Denn in einer gemischten Gruppe mit starken Rennradfahrer und möglicherweise etwas weniger trainierten Fahrern auf E-Roadbikes ist es möglich, als homogene Gruppe unterwegs zu sein, ohne dass sich einzelne Radfahrer über- oder unterfordert vorkommen.

Als Antriebskonzept hat sich der Mittelmotor, hier besonders der Fazua evation-Antrieb, bewährt. Oberhalb der Unterstützungsgrenze von 25 km/h wird der Antrieb abgekoppelt, sodass nun mit reiner Muskelkraft, ohne Schleppwirkung des Motors, gefahren wird. Allerdings sind auch E-Roadbikes mit Heckmotor im Markt vertreten, beispielsweise mit Mahle-Antrieb.

Das Preisniveau bewegt sich meist auf hohem bis sehr hohem Niveau.

Ein ausgesprochenes E-Rennrad war bei VeloStrom noch nicht zum Test. Das Coboc Torino kommt als Gravelbike einem E-Rennrad aber sehr nah.

5. E-Faltrad

Das E-Faltrad kommt besonders im städtischen Bereich zum Einsatz. Sein Vorteil liegt, insbesondere im gefalteten Zustand, in den geringen Ausmaßen. Dadurch nimmt es in der Wohnung wenig Platz weg.

Doch auch bei Pendlern ist es für die „letzte Meile“ sehr beliebt. Denn gefaltet passt das E-Faltrad nahezu in jeden Kofferraum und darf im ÖPNV meist kostenfrei mitgenommen werden.

„Faltrad“ bedeutet aber nicht zwingend „leicht“: Durch den stabilen Rahmen und den verbauten Akku kann ein E-Faltrad auch um 25 kg wiegen.

Ein clever aufgebautes E-Faltrad kann durchaus auch als vollwertiges „Erstrad“ dienen. E-Falträder sind praktisch in allen Preisklassen zu finden. Gerade wegen der namensgebenden Faltmechanik sollte man auf hohe Qualität achten, die bei besonders günstigen (No-Name-) Exemplaren meist nicht zu finden ist.

Ein gutes Beispiel für ein E-Faltrad mit Mittelmotor ist das Tern Vektron Di7, das bei VeloStrom zum Test war. Ein weiteres außergewöhnliches Exemplar der Gattung Faltrad ist das Vello aus Wien.

6. E-Lastenrad

Gerade in dicht-besiedelten Bereichen in Großstädten erfreut sich das E-Lastenrad immer größerer Popularität. Anstatt eines Zweitagens oder auch überhaupt eines Autos ist es durchaus möglich, mit einem Lastenrad gut in der Stadt unterwegs zu sein. Schneller ist man in der Regel sowieso und Parkplatz-Sorgen gibt es in den meisten Fällen nicht.

Gerade bei einem Lastenrad macht ein E-Antrieb besonders viel Sinn, denn mit diesen Rädern ist es durchaus möglich die Kinder zum Kindergarten zu fahren oder auch große Einkäufe zu erledigen, was mit entsprechend hohen Gewichten einhergeht, die transportiert werden müssen. Beim E-Cargobike kommen in der Regel Tretlagerantriebe zum Einsatz.

Nabenschaltungen sind für das Lastenrad besonders gut geeignet: Mit ihnen ist es möglich im Stand herunterzuschalten, beispielsweise wenn man plötzlich vollbeladen bremsen musste und zum Stillstand gekommen ist.

Es gibt einspurige und zweispurige E-Lastenräder, bei den zweispurigen E-Cargobikes wird der Gepäckraum meist hinten untergebracht. Bei den einspurigen Lastenrädern ist die Ladung zwischen Lenker und Vorderrad platziert. Es gibt jedoch auch sogenannten „Longtails“, bei denen die Ladung hinter dem Sattel platziert wird.

Ein Cargobike transportiert oft schwere Ladung. Dementsprechend groß sind meist auch die Akkukapazitäten, etwa 600 Watt sind die Regel, bei manchen Modellen können zwei Akkus untergebracht werden.

Das Preisniveau ist eher gehoben, meist geht es ab 3.000€ los.

Lastenräder waren bei VeloStrom auch schon im Test. Der ausführlichen Testbericht zum Kargon One Prime findet sich hier, der umfangreiche Bericht über das Citkar Loadster inklusive Video gibt es hier.

7. S-Pedelec

Bei einem S-Pedelec handelt es sich um ein E-Bike, dessen Antrieb bis 45 km/h unterstützt. Zusätzlich gibt es meist eine Anfahr-Hilfe, die bis 20 km/h reicht. Aus diesem Gründen ist das S-Pedelec rechtlich kein Fahrrad mehr. Es wird als Kleinkraftrad eingestuft, verbunden mit Führerschein-, Helm- und Versicherungspflicht.

Der größte Nachteil des S-Pedelecs ist, dass die Nutzungsmöglichkeiten, beispielsweise auf Radwegen, eingeschränkt ist. In der Praxis führt das oft zu Problemen, denn wenn man als Radfahrer gewohnt ist, bestimmte Wege zu fahren, sind diese plötzlich rein rechtlich gesehen mit dem S-Pedelec versperrt. Eine weitere Einschränkung ist die Verwendung von Zubehörteile. Es dürfen bis auf wenige Ausnahmen nur die Zubehörteile verbaut werden, die vom Hersteller des E-Bikes des S-Pedelecs genehmigt sind.

In der Regel wird beim Verbauen anderer Teile die Betriebserlaubnis und gleichzeitig damit der Versicherungsschutz erlischt.

S-Pedelecs sind besonders für Pendler mit längeren Strecken interessant. In diesem Umfeld haben sie ein besonders hohes Potential Autofahrten zu ersetzen. Preislich bewegen sich die S-Pedelecs eher im hohen 4-stelligen Bereich.

Beispiele für S-Pedelec sind das Dauer-Test-Bike Stevens E-Trion 45 Gent oder das Stromer ST2S aus der Schweiz.

8. Trekking-E-Bike

Trekking-E-Bikes sind die Allrounder unter den E-Bikes, mit ihnen ist praktisch jeder Einsatz möglich. Die Sitzposition ist meist entspannt, tourentauglich aufrecht.

Trekking-E-Bikes verfügen über eine umfangreiche Ausstattung mit Schutzblech, Lichtanlage, Klingel, eine meist breite, pannensichere Bereifung und einen robusten Gepäckträger, der für entsprechend hohe Last ausgelegt ist.

Vielfach sind auch noch Aufnahmepunkte für Zubehör vorgesehen, beispielsweise für ein Schloss oder für einen Getränkehalter, was die Touren-Tauglichkeit noch mehr steigert.

Das Charger3 GT Vario HD 625 Kiox ist ein Beispiel für ein Trekking-E-Bike.

Als Antriebe werden meist Tretlagermotoren eingesetzt, seltener sind Hinterrad-Nabenmotoren zu finden. Die Akkukapazität bewegt sich meist um 600 Wh, so dass größere Entfernungen oder Reichweiten über 60 Kilometer in aller Regel kein Problem darstellen.

Bei den Schaltungen werden meist 10-Gang oder 11-Gang-Kettenschaltungen verbaut. Oftmals sind auch Nabenschaltungen zu finden. Wird in diesem speziellen Fall ein Riemen statt einer Kette zum Hinterrad eingesetzt, steigert das die Wartungsfreiheit deutlich.

Aufgrund dieser robusten und breitgefächerten Ausstattung ist klar, dass das Trekking-Bike für praktisch alle Belange des E-Bike-Lebens taugt. Das heißt zum Pendeln, ins Büro, zum Einkaufen oder auch für weite Reisen.

Preislich sind Trekking-E-Bikes in nahezu allen Bereichen zu finden, wobei auch hier ein höherer Preis mit einer meist höheren Qualität einhergeht.

Zwei Beispiele für diese Gattung sind das Charger3 GT Vario von Riese und Müller mit Bosch Mittelmotor oder das QWIC Performance RD10 mit Hinterradnabenmotor.

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