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C.B.T. CBT E-Bike-Tests E-Bikes E-Gravelbike Hersteller

Test und Erfahrungen mit dem CBT Italia Gravel E-Bike Blade99

Lesezeit etwa 16 Minuten

Was für eine Rakete: Das Gravel E-Bike Blade99 aus Italien war bei VeloStrom zum Test.

E-Bikes sind ein Trend, Gravel-Bikes auch. Was liegt da näher, als beides zu vereinen? Das hat sich wohl auch der italienische Hersteller C.B.T. gedacht und mit dem Gravel E-Bike Blade 99 beide Welten miteinander verbunden. Das Ergebnis begeistert, und das schon, bevor das E-Bike überhaupt ausgepackt ist!

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C.B.T ?

Wer in Italien bis vor ein paar Jahren mit dem Fahrrad fuhr, der tat das eigentlich nur auf dem Rennrad. Nicht umsonst gibt es so viele Rennradmanufakturen im Land. Eine davon ist C.B.T. (Costruzione Biciclette Tardivo), Mitte der 1950iger Jahre von Giovanni Tardivo in Cuneo, nahe der franzözischen Grenze, gegründet. Durch den Einstieg des Sohnes Guido Anfang der 1970er Jahre verstärkt sich die Produktion von Rahmen für Fahrräder. Zunächst noch aus Stahl, löst in den 80er Aluminium als Material für die Rahmen Stahl ab. Durch Aufträge aus dem Luftfahrtsektor gewinnt C.B.T. schnell viel Erfahrung mit der Verarbeitung des Leichtmetalls.

Zu Beginn des neuen Jahrtausends zeichnet sich ein erneuter Wandel ab: Rahmen aus Carbon gewinnen immer mehr an Bedeutung. C.B.T. entwickelt auch hier eine Meisterschaft: Ein Frauen-Team der Tour de France 2002 erringt mit Carbon-Rahmen von C.B.T. das gelbe Trikot!

Dieser Rahmen wurde vollständig im eigenen Wert in Cuneo hergestellt und ist der Vorläufer der aktuellen Monocoque-Carbonrahmen.

Gravel E-Bike Blade99

Das Gravel E-Bike Blade99 überrascht schon, bevor es überhaupt erst ausgepackt ist: Beim Kooperationspartner Radlader aus Mainz, der die Logistik der Testbikes für VeloStrom übernimmt, meint man, einen leeren Karton erhalten zu haben.

Als ich zum Beweis den Karton öffne und das überaus sorgfältig verpackte Blade 99 aus Folie und Verpackungsmaterial befreie, ist die Begeisterung noch größer: Denn das Blade99 ist ein wunderschönes Rennrad, dem kaum anzusehen ist, das es sich um ein E-Bike handelt.

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Auf schmalen, leicht profilierten Vittoria Terreno Zero in 700×32 steht es da, rank und schlank – eben wie ein rassiges Rennrad.

Ich weiß, ich übertreibe: Aber das Dauertest-E-Bike Charger3 GT Vario HD von Riese und Müller nimmt sich neben dem Blade99 fast aus wie ein Longtail: Der Radstand des C.B.T. Blade99 ist mit knapp einem Meter etwa 15 Zentimeter (!) kürzer als der des Charger3 GT!

Die Gabel steht steil, das Vorderrad wird mit einer Steckachse fixiert – schon bevor ich einen Meter mit dem Gravel-Bike gefahren bin verheißt das Blade99 eine ganz besondere Handlichkeit und (Brems-)Stabilität.

Natürlich muss das C.B.T. auch an die Waage. Die Gewichte werden bei Rennrädern in der Regel ohne Pedale angegeben. In diesem speziellen Fall ist das Gewicht des C.B.T. Blade 99 mit Plattform-Pedalen zu verstehen, die ich zu Test montiert habe. Doch unter uns: das macht den Kohl nicht fett: Die Waage bleibt bei sensationellen 13,9 kg stehen! Wow, wie machen die Italiener das?

Cleverer Leichtbau beim E-Bike

Das ist natürlich zum einen dem nur 900 Gramm (!) leichten Carbon-Rahmen, sowie fehlender Beleuchtung und Schutzblechen zu verdanken.

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Aber vor allem dürfte der Akku einen guten Anteil am geringen Gewicht haben. Denn der ist mit nur 378 Wh eher klein dimensioniert – dafür aber sehr geschickt geformt:

Die Zellen verteilen sich links und rechts im Gehäuse, schmiegen sich gleichsam an das Unterrohr des Rahmens. Das macht die Optik eleganter und senkt den Schwerpunkt, was sich auf die Fahrdynamik positiv auswirkt.

Probehalber ohne den Akku gewogen zeigt die Waage 11,77 kg, auf den Akku entfallen also knapp 2,2 kg.

Der Hinterradnabenantrieb des Blade99 ist laut C.B.T. speziell auf Leichtbau und Effizienz hin entwickelt, er soll einen Wirkungsgrad von 91% bieten.

E-Bike-Fahrdynamik der besonderen Art

Jetzt aber genug der Zahlenspielerei, ich will jetzt endlich fahren. Die Sitzposition ist, wenig überraschend, sportlich, aber nicht unbequem. Der Aliante Gamma Sattel von fi’zi:k ist fast schon luxuriös gepolstert. Die Hände fallen auf den leicht ausgestellten Deda Gravel 100 Lenker, das Lenkerband ist griffig und ebenfalls leicht gepolstert. Die Griffhörner der SRAM Apex 1 HRD Gruppe (1×11) passen auch für meine etwas größeren Hände. Ja, es ist eine Weile her, dass ich das letzte mal mit einem Rennrad unterwegs war, aber das Feeling ist sofort wieder da.

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Apropos größer: Das Display des C.B.T. Blade99 Gravel-E-Bike fällt großformatiger aus, als von anderen E-Bikes gewohnt. Links vom zentral am Vorbau montierten Display ist der Bediensatellit angebracht, der, zugegeben, die Optik etwas schmälert, aber das geht eben mal nicht anders. Die Tasten haben einen guten Druckpunkt und sind intuitiv zu bedienen.

Vorsichtshalber stelle ich den Antrieb auf minimale Unterstützung und fahre los – wow! Was die Theorie schon angedeutet hat, bestätigt die Praxis: Das hier ist ein Rennrad, gebaut um schnell und handlich zu sein! Es fühlt sich fast an, als hätte ich das Vorderrad direkt zwischen den Händen, es scheint ausreichend zu sein, dass man nur an Richtungswechsel denkt. Beim Bremsen an der ersten Kreuzung lupft das Blade99 das Hinterrad – eigentlich klar bei dem kurzen Radstand und sehr spaßig!

C.B.T. Blade99: Was für eine Rakete!

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Mit breitem Grinsen nehme ich einen wenig befahrenen, gut asphaltierten Radweg unter die Räder, stelle die höchste Stufe 5 der Unterstützung ein. Auf das sehr flach stehende Display des Antriebs verwende ich erstmal keinen Blick. Vielmehr schalte ich die 11 Gänge nach oben durch, dank des leichtgängigen und präzisen Schalthebels ist das ein Genuss. Zwar ist die Apex von Sram eine eher günstige und schwere Gruppe, aber der Funktion tut das keinen Abbruch – und das Gewicht ist auch so schon sehr niedrig.

Das Bike surrt unter mir, der Fahrtwind pfeift mir in den Ohren, vom Antrieb ist nichts zu hören. Kein Wunder, denn als ich auf die Geschwindigkeitsanzeige schaue steht die schon bei 34 km/h – in der Ebene! So schnell kann man schnell sein, für ein E-Bike ist das sehr, sehr ungewöhnlich!

Ich bremse das Blade99 ab, bis ich bei rund 20 km/h angelangt bin, und beschleunige wieder, diesmal den Blick auf den Tacho gerichtet. Tatsächlich ist das Anschieben des Antriebs gut zu spüren, an der Unterstützungsgrenze schleicht er so sanft aus, das es kaum zu bemerken ist. 27, 29, 32, 34 km/h sind schnell und fast mühelos erreicht. So ein leicht laufendes, spritziges E-Bike hatte ich bisher nicht unter dem Hintern!

Ich nehme Geschwindigkeit raus, fahre knapp 25 km/h und habe jetzt etwas mehr Muße, das Display zu beachten. Mich irritiert die Anzeige etwas: Groß und prominent ist die Anzeige als Halbkreis für die Geschwindigkeit, weniger deutlich ist der Ausschlag im Halbkreis für die aufgewandte Energie des Antriebs rechts daneben.

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Keine Fehler-, sondern Statusmeldung beim Start des Systems

Zur Probe fahre ich einen Anstieg zu einer Brücke hoch, mit bewusst geringer Kadenz: Ja, jetzt zeigt sich etwas mehr beim Antriebs-Halbkreise. Das ganze noch einmal, diesmal sportlicher, mit höherer Kadenz: Die Anzeige des Antriebs ist deutlich geringer. OK, wahrscheinlich sind die Wattzahlen des Antriebs einfach zu gering, um den Halbkreis wirklich anschwellen zu lassen.

Noch etwas fällt mir auf: Der Antrieb scheint konsequent für hohe Kadenzen abgestimmt zu sein. Während die meisten E-Bikes bei Kurbelumdrehungen (Kadenzen) um 80 oder 90 langsam mit fühlbarer Unterstützung nachlassen, scheint der Antrieb des C.B.T. Blade99 bei höheren Kadenzen sogar mehr Leistung als bei niedrigen Umdrehungen bereitzustellen. Das passt natürlich prima zur Auslegung eines Rennrades.

Ich muss jetzt ein kurzes Stück vom Radweg auf die Straße fahren und nehme mir vor, diesmal zu schauen, was geht. Das E-Bike von C.B.T. verblüfft mich erneut. Denn als ich auf den Tacho sehe steht da 43 km/h! Klar, der Belag ist besser als auf dem Radweg, aber es ist wirklich erstaunlich, wie leichtfüßig das Blade99 hohe Geschwindigkeiten erreicht. Für mich aber nur wenige hundert Meter, denn mehr gibt meine Kondition nicht her. Was wäre wohl, wenn ich das Blade99 dauerhaft fahren würde…?

Blade99=Gravel E-Bike?

Nach wenigen hundert Metern biege ich wieder von der Straße ab, ich will sehen, wie sich das C.B.T. Blade 99 als Gravel-E-Bike macht, immerhin wird es vom Hersteller in dieser gerade sehr gefragten Nische positioniert.

Ein Gravel-Bike ist das, was sich viele von uns früher gewünscht hätten: Nämlich ein Rennrad, das mit breiteren, traktionsstärkeren Reifen auch das Befahren von Feld-, Wald- und Wiesenwegen zulässt. Ohne das man ständig einen Platten oder einen „Achter“ fürchten muss.

C.B.T. hat dem Blade99 dafür die leicht profilierten Vittoria Terreno Zero im Format 700×32 aufgezogen – und mehr wäre auch kaum gegangen: Der Durchlauf an Front und Heck ist so schon arg schmal.

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Die Reifen habe ich auf den maximalen Druck von 6 bar gebracht – ein Fehler, wie sich beim ersten Stück Feldweg zeigt. Das ist schlicht zu unkomfortabel! Deshalb lasse ich etwas Luft ab – das ist schon viel besser. Natürlich wird ein so schmaler Reifen nie den Komfort eines Schwalbe Big Apple erreichen, das sollte klar sein. Aber es lässt sich trotzdem herrlich über Feldwege toben – wenn man die gröbsten Schlaglöcher umfährt.

Das gelingt mit dem handlichen Blade99 wunderbar, dem kurzen Radstand und dem recht breiten, leicht ausgestellten Rennlenker sei Dank. So bin ich auch auf dem Feldweg schneller unterwegs als ich denke. An den Anstiegen hilft der sanft einsteigende Heckantrieb, die Geschwindigkeit hoch zu halten – und als ein Hase den Weg kreuzt zeigen die Scheibenbremsen, dass sie trotz der filigranen Optik Geschwindigkeit gut in Wärme umwandeln können. Angesichts des kurzen Radstandes und der vorderradorientierten Gewichtsverteilung fast zu gut, denn das Blade99 hebt das Hinterrad schnell an – da ist etwas Erfahrung hilfreich.

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Auch auf den Feldwegen sitzt der Akku des Blade99 sehr satt im Rahmen, da klappert nichts. Mein Blick fällt auf die Akkustandsanzeige: Nach gut 19 km ist der Akku angeblich immer noch voll! Und das bei nur 378 Wattstunden Kapazität? Wie kann das sein?

Die naheliegende Erklärung: Mit dem Blade99 bin ich einfach sehr oft oberhalb der Unterstützungsgrenze unterwegs. Das auszufahren muss ich auf morgen verschieben, denn ich muss mich auf den Rückweg machen und zwar diesmal auf dem kürzesten Weg. Als ich zu Hause ankomme fehlt, nach jetzt 28 Kilometern, einer der fünf Balken. Die Anzeige funktioniert also.

Akku & Ladegerät beim C.B.T. Blade99

Vor einem Reichweitentest sollte der Akku voll geladen sein, das sind wir uns einig, oder? Während bei den meisten E-Bikes mit herausnehmbaren Akku dieser entweder ausgebaut oder eingebaut geladen werden kann, ist das beim C.B.T. Blade99 nicht der Fall: Der Akku kann nur ausgebauten Zustand geladen werden. Warum? Ich denke, einer der Gründe ist das höhere Gewicht beim Verbauen einer Ladebuchse – immerhin baut C.B.T. Rennräder, da kommt es naturgemäß auf jedes Gramm an.

Das könnte auch die Erklärung dafür sein, das die Italiener auf ein Akkuschloß verzichten: Stattdessen wir der Akku mit einem speziellen Kunststoffschlüssel mit zwei kleinen Pins im Rahmen verriegelt. Das sieht so ähnlich aus wie manche Felgenschlösser beim Auto. Ob ich das Blade99 mit eingebautem Akku unbeaufsichtigt irgendwo stehen lassen würde? Wahrscheinlich schon, denn wer denkt denn an eine solche Lösung? Security through obscurity…

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Weitere Informationen

Apropos „security“: Beim Ladegerät geht C.B.T. ebenfalls einen außergewöhnlichen Weg und nutzt einen „Phoenix Saftey Connector“, der zum Laden mit dem Akku verschraubt wird. Das Netzteil ist übrigens sehr kompakt und erinnert eher an ein Laptop-Netzteil denn an ein Ladegerät für einen E-Bike-Akku.

Reichweite beim Blade99

Zum Reichweitentest des C.B.T. Blade99 fährt ein Pegasus Premio EVO 10 mit 625 WH-Akku mit. Wir starten natürlich mit voll geladenem Akku, die Strecke führt über Rad- und Wirtschaftswege, bergauf und bergab – eben wie die Wege hier rund um Wiesbaden so führen.

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Bei den ersten Gefällestrecken merke ich schon, um wieviel besser und leichter das Blade99 rollt. Erst einmal darauf aufmerksam geworden fällt es mir auch auch auf den Geraden auf. Unterstützungsstufe 2 (von 5) reicht völlig aus um bei 25 km/h locker mit dem Pegasus Premio EVU 10 und der Fahrerin mitzuhalten.

Anderseits habe ich in Stufe 2 Mühe, bergauf am Pegasus dranzubleiben. Hier muss dann doch zunächst die Stufe 4, als es steiler wird sogar Stufe 5 ran – trotzdem muss ich mehr arbeiten. Hier zeigt sich ganz klar die sportliche Abstimmung des C.B.T. Blade99.

Nach gut 61 Kilometern habe ich am Ende der Tour noch zwei von drei Balken in der Reichweitenanzeige übrig, ich schätze etwa 20 km hätte ich mit Stufe 3 noch geschafft. Eine wirklich gute Leistung für einen Akku mit 378 Wattstunden Kapazität. Sowie ein Indiz dafür, wie effizient das Blade99 in seiner Gesamtheit ist.

Nebenbei: Das Pegasus Premium EVO10 muss mit noch zwei verbliebenen Akku-Segmenten auch an die Steckdose, hat aber mit 625 Wh auch deutlich mehr Kapazität.

E-Bike-Steuerung per App

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Während der Akku lädt mache ich mich mit einer weiteren Besonderheit des C.B.T. Blade99 vertraut: Der Steuerung der Motorunterstützung per Herzrate. Dafür ist im Lieferumfang eine Pulsuhr enthalten, dazu gibt es eine App, aktuell nur für Android und derzeit nur in italienischer Sprache.

Mein italienisch reicht jedoch dazu aus, und die Koppelung von Uhr und Smartphone klappt reibungslos, die Uhr übermittelt sofort den offenbar richtigen Puls, in der App muss dann noch die gewünschte Herzrate eingestellt werden. Beim Maximalwert soll der Motor mehr unterstützen, beim Minimalwert die Unterstützung herunterfahren. Damit die Motorsteuerung klappt, müssen App und Uhr noch mit dem Bike gekoppelt werden.

Das mache ich am nächsten Tag, als der Akku voll ist. Diese Koppelung dauert etwas länger, klappt aber dann. Was jedoch nicht funktioniert ist die Steuerung der Motorleistung über die App. Egal ob ich mit hohem Puls oder niedrigem Puls an eine Steigung heran fahre ,an der Unterstützung durch den E-Bike-Motor ändert sich gefühlt nichts.

Zum Zeitpunkt des Tests verzeichnete die App nur 50 Downloads und C.B.T. sagte selbst, dass die Funktion noch nicht 100% fertig sei. Dass die Steuerung der Unterstützung durch den E-Bike-Antrieb an Hand des Puls erfolgt finde ich, gerade, aber nicht nur, beim Rennrad eine feine Sache! Deshalb lohnt es sich sicherlich, wenn C.B.T. diese Funktion noch verfeinert.

Noch eine Besonderheit, die ich fast vergessen hätte: Im Blade99 ist ein Gyroskop verbaut, das anhand der Neigung des E-Bikes die Unterstützung regeln können soll. Wenn das funktioniert, dann so perfekt, dass ich es nicht gemerkt habe.

Verarbeitung des C.B.T Blade 99

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Akku des C.B.T. Blade99 mit 378 Wh.

Man sagt Italienern eine gewiss Lässigkeit bei der Verarbeitung nach. Das gilt beim C.B.T. Blade99 auf keinen Fall. Der Rahmen ist sauber verarbeitet, alle Anbauteile sorgsam ausgewählt, abgestimmt und verschraubt, nichts wackelt oder klappert. Noch nicht einmal der Akku auf ruppigen Strecken!

Ein Vorteil der ungewöhnlichen Befestigung? Das könnte sein. Im Gegensatz zu den hakeligen Fixierungen der InTube-Akkus von Bosch ist die Handhabung des C.B.T-Akkus von einer erfrischenden Leichtigkeit.

Reisetaugliches E-Gravel-Bike?

Das C.B.T. Blade99 ist als Gravel-Bike konzipiert, Räder in diesem Genre werden gerne als Basis fürs Bikepacking genutzt. Für längere Touren bietet das Blade99 schon mal zwei Befestigungsmöglichkeiten für Flaschenhalter, auch Sitz- und Fahrkomfort gehen in Ordnung.

Trotz des kompakten Rahmens lassen sich sicher Bikepackingtaschen zum Beispiel von Zéfal befestigen. Dank der trotz kleinem Akku guten Reichweite und des kompakten Akku-Ladegerätes, das im Gepäck nicht viel Platz beansprucht, spricht nichts gegen eine Bikepacking-Tour mit dem C.B.T. Blade99.

Testfazit C.B.T. Blade99

Das C.B.T. Blade99 ist das sportlichste E-Bike, das ich bisher fahren durfte. Mit 13,9 kg sehr leicht, spritzig zu beschleunigen, mit einem Antrieb, der sich zurückhält wo er muss und unterstützt wo er soll. Ebenfalls war ich mit keinem E-Bike bisher auf ebener Strecke so mühelos und deutlich auch über 40 km/h aus eigener Kraft unterwegs. Die gute Reichweite trotz kleinem Akku sprechen für die Effizienz des Konzeptes.

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Die Verarbeitung ist sehr gut, die Komponenten gut gewählt, insgesamt ist das Blade99 sehr stimmig aufgebaut. C.B.T. positioniert das E-Bike mit etwas breiteren und grober profilierten Reifen als Gravel-E-Bike. Das passt, jedoch ist das Blade99 eher auf der sportlicheren Seite – ist eher Crosser als Gravel-Bike.

Damit ist das Blade99 ein idealer Partner für alle, die ein wirklich sportliches E-Bike suchen das trotzdem robuster, vielfältiger zu nutzen ist als ein reines Rennrad. Durch die Möglichkeit, die Unterstützung des Antriebs an den eigenen Puls zu koppeln, eignet es sich wunderbar um das Training zu intensivieren. Doch an der App muss C.B.T. nach nacharbeiten, das ist aber den Italienern schon bekannt.

Das C.B.T Blade99 ist perfekt dafür geeignet, mit stärkeren Rennradfahrern mithalten zu können – um so ohne Frust auf beiden Seiten gemeinsame Rennradausfahrten zu erleben. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass zunächst der konditionsschwächere Partner ein Blade99 fährt, und später dann ein zweites Blade99 dazukommt…

Derzeit (Stand 06.11.2021) ruft C.B.T. Italia 4.795€ für das Bike auf – beileibe kein Schnäppchen, aber gemessen am gebotenen Gegenwert ein fairer Preis.

Mehr Infos gibt es online unter cbtitalia.com.

Transparenzhinweis: Das Blade99 wurde von C.B.T. zum Test kostenfrei und ohne Auflagen zur Verfügung gestellt.

[Text: [at], Fotos: VeloStrom]

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Alexander Theis
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