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Fatbike Fat Sport GS 888 von Fantic: Praxistipps für das Feintuning

Lesezeit etwa 6 Minuten

[at] Seit Dezember 2018 ist das Fantic Fat Sport GS 888 bei VeloStrom als Dauertester zu Gast. Hier ein paar Praxistipps für das Feintuning.

fantic_fatsport_gs_888_collage_feintuningDas gebrauchte Fatbike von Greenstorm begeistert mich auch noch nach gut 10 Monaten bei jeder einzelnen Fahrt. Es macht immer wieder Spaß mit dem Rad unterwegs zu sein und sogar Pendlerfahrten werden nie zur langweiligen Routine.

Der Brose-Antrieb ist kräftig und leise, der Akku ausdauernd. Und dank der 2 Jahre Hersteller- und Greenstorm-Garantie auf Rahmen und Akku braucht man sich keine Gedanken darum zu machen, dass es sich um ein gebrauchtes Rad handelt.

Im Lauf der Zeit hat sich aber herausgestellt, dass sich das ein oder andere noch optimieren lässt.

Da ist zum Beispiel der

Sattel.

fantic_fatsport_gs_888_sattel_originalMit den angedeuteten Steppnähten biete er italienischen Chic und ist auch, zumindest für Fahrten bis ca. eine Stunde, bequem. Auf längeren Touren stellen sich aber dann doch Taubheitsgefühle ein.

Deshalb habe ich aus dem Fundus einfach mal einen anderen Sattel, in dem Fall von Selle Royal, montiert. Erstaunlicher Weise ist die Kompatibilität zwischen Sattel und meinemfantic_fatsport_gs_888_sattel_selle_royal Allerwertesten offenbar deutlich höher, auch eine längere Fahrtdauer ist jetzt kein Problem mehr.

Und das ganz ohne Vermessung der Sitzknochen. Allerdings ist das wohl eher Zufall, denn auf der Suche nach dem richtigen Sattel ist eine Vermessung meist deutlich zielführender.

Bei der Suche nach dem richtigen Sattel ist aber auch die

Sitzposition

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Der Lenkervorbau sitzt jetzt ganz oben auf dem Gabelschaft.

enorm wichtig. Das Fantic FatSport GS ist ein eher sportlich orientiertes Rad, deshalb lastet vergleichsweise viel Gewicht auf den Handgelenken. Mit genügender Körperspannung kann man das kompensieren, doch gerade auf längeren Touren kann das auf dauer anstrengend werden. Die Folge: Mehr Gewicht lastet auf den Händen, die Fingerspitzen „schlafen“ ein und die Sitzposition auf dem Sattel wird ebenfalls beeinträchtigt.

Bei meinem Exemplar des Fantic war der Lenkervorbau nicht ganz oben auf dem Gabelschaft montiert so konnte ich schnell und einfach etwas verändern:

Einfach die Position des oberen Spacers und des Lenkers vertauscht. Das war in wenigen Minuten erledigt; da die Züge und Leitungen von Schaltung, Bremsen und Brose-Antrieb lang genug sind ist auch keine Funktion eingeschränkt.

Kleine Ursache große Wirkung: Mit etwa einem Zentimeter höher montierten Lenker sitze ich gleich viel entspannter.

Es gibt eine Sache am Fantic, die mich wirklich nervt. Wobei, genauer sind es zwei, nämlich die

Lenkergriffe.

fantic_fatsport_gs_888_lenkergriffe
Die originalen Lenkergriffe wandern von selbst.

Die sind zwar schön griffig, aber nur aufgeschoben statt geschraubt. Das wäre an sich nicht unbedingt ein Problem wenn sie sich nicht ständig vom Lenker nach außen schieben würden. Das geschieht so heimlich still und leise, offenbar durch die beim Schalten und Bremsen entstehenden Handbewegungen, das es mir erst gar nicht auffiel. Zuerst hatte ich sogar jemanden in Verdacht, das er mir die Griffe absichtlich verdreht hat.

Dabei sind sie gar nicht so leicht zu verdrehen, was ich immer dann merke, wenn ich sie wieder bündig zum Lenkerende zurückdrehen will. Dafür braucht es einen erheblichen Kraftaufwand und das sieht während der Fahrt aus, als würde ich Gas geben ;-). Bei solchen Gelegenheiten lerne ich immer Schraubgriffe zu schätzen. Zur Zeit bin ich mir noch nicht sicher, gegen welche Art Griffe ich die Serienteile tauschen werde, aber spätestens beim nächsten „Korrekturdreh“ wird die Notwendigkeit wieder dringender. 

Jedoch haben die sich vom Lenkerende entfernenden Griffe manchmal auch etwas Gutes, und daran hat der 

Hinterbauständer

einen erheblichen Anteil.

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Der Hinterbauständer lässt sich schnell in der Neigung anpassen.

Mein Fantic FatSport GS wird nach den entsprechenden Umbauten zum größten Teil als Commuterbike genutzt. Deshalb fand ich es von Anfang an sehr praktisch, das ein Hinterbauständer montiert ist. Für viele ist das zwar unsportlich, aber mich nervt es einfach kolossal, wenn man beim kurzen Halt beim Bäcker immer ein Stelle zum Anlehnen suchen muss. Und Packtaschen oder der Ortlieb Officebag lassen sich einfach schneller und bequemer einhängen, wenn man beide Hände frei hat.

Allerdings steht das Fatbike auf dem Ständer sehr gerade aufrecht, hängt man eine schwere Tasche zuerst an der rechten Seite dran kippt das Bike schnell um. Gleiches passiert auch, wenn man beim Abstellen etwas unachtsam und Bodenunebenheiten nicht wahrnimmt. Da haben die nach außen gewanderten Lenkergriffe schon das ein oder andere Mal als Puffer gewirkt.

Zumindest so lange, bis ich den Ständer einfach „gekürzt“ habe, was sehr schnell geht. Denn er ist zweiteilig, das Fußteil ist mit einer Schraube fixiert. Löst man die kann man die Schräglage des Bikes einfach korrigieren. Schraube wieder anziehen und fertig!

Die dicken Reifen und der bullige Gepäckträger lassen das Fantic wirken, als könne es einen Elefanten auf dem Gepäckträger transportieren. Jedoch ist das zulässige

fantic_fatsport_gs_888_gewichtGesamtgewicht

des GS 888 mit 120 kg bei weitem nicht so üppig wie man denkt. In meiner Konfiguration mit Gepäckträger und Schutzblechen wiegt das Bike 27,86 kg, da bleibt, je nach Körpergewicht von Fahrerin oder Fahrer, eventuell nicht mehr viel für Gepäck übrig.

[Fotos: VeloStrom]

Mehr zum Fantic Fatbike findet ihr unter diesem Link.

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Alexander Theis
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