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Wie waren die ersten 8 Monate mit dem Dauertest E-MTB KTM Macina Race 274?

Lesezeit etwa 6 Minuten

[at] Seit Februar 2020 ist das E-MTB KTM Macina Race 274 bei VeloStrom im Dauertest. Was gab es in den ersten 8 Monaten?

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Das Testbike ist ein gebrauchtes Bike von Greenstorm. Zuvor war es bei Hoteliers maximal eine Saison im Einsatz, wurde in der Greenstrom-Werkstatt komplett gecheckt und kam, mit einer zweijährigen Garantie auf Motor und Akku zum günstigen Preis wieder in den Verkauf. 

Mein Bike hatte gerade 66 Kilometer auf dem Tacho als ich es aus dem Karton holte und machte einen fabrikneuen Eindruck. Wer also auf der Suche nach einem günstigen Pedelec ist sollte unbedingt auf dem Online-Shop von Greenstorm vorbeischauen.

Das KTM Macina Race 274 ist von der Konzeption her kein beinhartes E-Bike sondern für’s „Leisure Cross Country“ ausgelegt, also für eher gemütliche Touren über unebenes Geläuf. Daher eignet es sich für mich ideal als Pendlelbike ins Büro: Die Radwege hier in der Gegend sind durchaus eher uneben, und ich bin auch gerne mal ganz bewusst auf unbefestigten Wegen in Wald und Flur unterwegs – da ist ein robustes Bike genau richtig. 

Modifikationen

Ich nutze das KTM wie gesagt meist als Pendlerbike. Deshalb waren meine erste Modifikationen das Nachrüsten von Gepäckträger und Schutzblechen

Beides, Schutzbleche und Gepäckträger haben sich bewährt. Insbesondere der Träger von WREN kam mir mit seiner Variabilität sehr entgegen: Stammleser von VeloStrom wissen, dass der Träger bereits auf dem Fatbike Fantic GS 888 montiert war – diesen Spagat schafft der WREN-Träger problemlos. Mehr noch: Er ist so robust, das auch schwere Lasten ihn nicht weiter beeindrucken. 

Der Fahrkomfort ist soweit ok, die Stahlfedergabel müht sich redlich und ist besonders bei starken Schlägen sehr von Nutzen. Am Heck gibt es keine Federung, das KTM Macina Race 274 ist ein Hardtail. Um den Fahrkomfort etwas zu erhöhen habe ich eine Sattelfederung von Rinsten montiert. Die Montage und Justierung war etwas fummelig, hat sich aber gelohnt, denn der Fahrkomfort hinten ist jetzt erheblich besser. Was vor allem beim Umstieg auf das am Heck ungefederte Dauertest S-Pedelec von Stevens auffällt.

Vor kurzem kam als weitere Modifikation eine Lenkererhöhung und ergonomischere Griffe dazu. Insbesondere bei längeren Touren lässt die Körperspannung öfter mal nach, da werden die originalen Griffe schnell unbequem, deshalb wollte ich die schön länger mal ersetzen. Als mich dann ein Leser anschrieb, bei dem man einen Schnappfinger (Fachausdruck: Tendovaginitis stenosans) diagnostiziert und ihm zu einer Lenkererhöhung sowie ergonomischeren Griffen geraten hat. Der Leser wollte von mir wissen, was von beiden Maßnahmen zu halten sei. Deshalb habe ich dann einfach beides mal an das E-MTB montiert. 

Die Sitzposition ist mit der Erhöhung deutlich aufrechter, vermutlich aufrechter, als sportlichen Fahrern lieb ist. Da das KTM Macina Race bei meiner Fahrweise jedoch selten besonders viel Druck auf dem Vorderrad benötigt, passt das gut. Ich habe sogar den Eindruck, dass das Bike noch handlicher wurde, besonders Langsamfahrten und „Stehversuche“ gelingen besser. Das könnte an der geänderten Ergonomie und dem geringeren Gewicht liegen, das auf dem Lenker lastet. Bei den ergonomischen Griffe brauchte ich recht lange bis ich die bequemste Einstellung gefunden habe, doch mittlerweile möchte ich sie nicht mehr missen.

Antrieb

Gerade, aber nicht nur, beim Pendeln zeigt der Bosch-Antrieb seinen bärigen Charakter und begeistert bei jedem Anstieg. Tatsächlich ist der Bosch der erste Antrieb, bei dem ich nicht ständig im stärksten Powermode unterwegs bin. Stattdessen nutze ich den eMTB-Mode, bei dem der Antrieb den Unterstützungsgrad abhängig von der aktuell aufgewendeten Kraft selbst steuert. Das klappt wirklich prima!

Dank des großen Akkus ist die Reichweite für mich auch kein echtes Problem, 60-80 km sind im e-MTB-Modus und bei meiner Fahrweise eigentlich immer drin, über meine tägliche Pendlerstrecke von 16 km einfach lächelt der Akku nur müde. Deshalb kann ich den Energiespeicher auch sehr bequem im eingebauten Zustand in der Garage laden. Für das Laden im Büro müsste ich den Akku ausbauen – was durch den Intube-Akku selten ein Quell der Freude ist. Diese Eigenschaft teilt es sich im übrigen mit dem Stevens E-Trition 45, nur das es bei diesem noch etwas hakeliger ist. 

Im Sommer habe ich den Akku mehrfach getauscht: Ich war mit dem Wohnmobil unterwegs und konnte den Akku nicht eingebaut im trockenen Laden, denn das Ladegerät darf nur in trockener Umgebung verwendet werden. Ich hatte die Gelegenheit, den Power-Butler zu testen, der den Pedelec-Akku an einem 12V-Anschluß auflädt. Besonders für autarke Camper kann das, entsprechendes weiteres Equipment vorausgesetzt, eine praktische Sache sein.

Durch das häufigere Ein- und Ausbauen des Akku hat sich die Hakeligkeit des Mechanik etwas gebessert, wirklich geschmeidig klappt es aber immer noch nicht.

Der Verschleiß am KTM Macina Race 274 hält sich bisher in erfreulichen Grenzen: Trotz des kräftigen Antriebs sind Kette, Kettenrad und -Ritzel bis noch im grünen Bereich. Bei den Bremsen merkt man jedoch, dass das Bike öfter mit schwerem Gepäck unterwegs ist: Die hinteren Beläge sind an der Verschleißgrenze angekommen und müssen getauscht werden. Da es jetzt in den Winter geht werde ich vorsichtshalber auch noch vorne die Beläge tauschen.

Apropos Winter: Als Beleuchtung kommt aktuell das Akkuleuchten-Set LS 760 I-Go von Trelock zum Einsatz, das sich von Handhabung und Leuchtdauer sowie -stärke bewährt hat.

Demnächst wird als Frontlicht die IQ-XM von Busch und Müller zum Einsatz kommen. Ausschließlich für Pedelecs konzipiert bin ich besonders auf die Fernlicht-Funktion gespannt. Dafür muss ich aber zunächst den Power-Ausgang am Motor des KTM freischalten lassen.

Pannen & Ausfälle

Auf den bisher knapp 1.600 km hatte ich keinerlei Pannen, noch nicht mal einen Platten. Zweimal stieg der Antrieb kurz aus, was aber durch Abnehmen des Displays, wieder draufstecken und einschalten behoben werden konnte – während der Fahrt. Eine Ursache dafür konnte ich nicht ausfindig machen. 

Das Macina Race 274 hat einige Fahrten auf dem Heckträger, teils im stundenlangen Regen, auf dem Buckel. Geschadet hat’s ihm nicht. Wobei, vielleicht sind die beiden oben genannten Aussetzter darauf zurückzuführen, wer weiß? Möglicherweise besorge ich mir doch einmal Schutzüberzüge für den Motor, Akku und die Displayhalterung, zum Beispiel die von Fahrer Berlin. 

Alle Artikel zum Test des KTM Macina Race 274

Diese Artikel zum KTM Macina Race 274 sind bisher erschienen:

Transparenzhinweis: Das Bike wird im Rahmen des Botschafter-Programms von Greenstorm gestellt.

[Fotos: VeloStrom]

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Alexander Theis
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