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Zwischenbericht Dauertest S-Pedelec Stevens E-Triton 45

Lesezeit etwa 5 Minuten

[at] Seit November 2018 ist das Stevens E-Triton 45 bei VeloStrom zum Dauertest. Ein erster Zwischenbericht.

stevens-e-triton-45Die Gattung des S-Pedelec führt in Deutschland derzeit noch ein Schattendasein. Die Gründe dafür sind vermutlich hauptsächlich in der etwas unübersichtlichen rechtlichen Einordnung der schnellen Pedelec zu suchen.

Da sie zu den Kraftfahrzeugen zählen sind beispielsweise die meisten Radwege tabu und es besteht Versicherungspflicht.

Eine ausführliche Darstellung der rechtlichen Besonderheiten ist im Artikel „Ra(d)tgeber: S-Pedelecs – wenn das Fahrrad zum Kraftfahrzeug wird“ nachzulesen.

Zuverlässig und stabil

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Jährlich zum 01.03. fällig: Wechsel des Versicherungs-kennzeichens.

Von diesen Einschränkungen abgesehen spult das E-Triton 45 seine Kilometer überaus zuverlässig ab. Es wird regelmäßig für Pendelfahrten ins Büro eingesetzt. Außerdem für kleinere Einkäufe, leider darf ein Radhänger nach derzeitigem Recht nicht genutzt werden. Doch auch mit viel Last auf dem Gepäckträger ist das S-Pedelec von Stevens bei jeder Geschwindigkeit superstabil. Das ist auch eigentlich kein Wunder, denn es ist ja als Tourenbike klassifiziert.

Ein gerüttelt Maß Anteil an dieser Stabilität hat sicher auch das Unterrohr, das den Bosch-Powertube-Akku aufnimmt, und deshalb besonders voluminös ist.

Praktisch, besonders gegenüber der Bikes von Stromer finde ich, dass der Akkudeckel auch geschlossen werden kann, wenn der Akku entnommen wird. Und das war, gerade im Winter, täglich der Fall. Denn Akkus mögen keine Kälte, und so habe ich den Akku nach jeder Fahrt ins Büro entnommen und im warmen gelagert – und geladen.

Reichweite und Akku

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Hakelt beim Akkueinbau oft: Verrieglung

Denn die 500 Wh des Akku sorgten bei meinem Streckenprofil über je 16 km dafür, dass ich bei Temperaturen unter oder um den Nullpunkt im Tour-Modus gerade noch so mit einer Akkuladung zu Hause ankam. Also war das Laden mit einem zweiten Ladegerät im Büro die nervenschonendere Alternative. Wer sich jetzt verwundert die Augen reibt:  Ja, mit dem Stromer ST2S kam ich rund 70 km weit. Aber das Stromer wurde zum einen bei wärmeren Temperaturen gefahren und zum zweiten ist die Akkukapazität fast doppelt so hoch. 

Der Akku kann im Rad eingebaut oder im ausgebauten Zustand geladen werden. Die Ladebuchse am Rahmen ist praktisch und griffgünstig montiert. Leider ist die an sich hochwertig wirkende Gummiabdeckung schon recht früh aus der Befestigung gefallen und ich bekomme sie nicht mehr richtig befestigt, obwohl alle Befestigungspunkte in Ordnung scheinen. Aber sie hält bisher während der Fahrt auch so.

Während der Ausbau des Akku problemlos und rasch erledigt ist, sorgt das Hakeln der schlossgesicherten Akkuverriegelung beim Einbau des Akku ab und an für etwas Unmut. Ob es an mir, der Verriegelung oder den Temperaturen liegt kann ich bisher nicht klären.

Licht, Windchill und Diebstahlsicherung

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Gummiabdeckung der Ladebuchse am Stevens E-Triton 45

In der zurückliegenden kalten Monaten habe ich vor allem den leuchtstarken IQ-X Scheinwerfer schätzen gelernt. Auch wenn auf Grund der höheren Geschwindigkeit zum normalen Pedelec auffällt, das man „in einen schwarzen Sack“ fährt. Wer hätte jemals gedacht, dass ein Fernlicht bei einem Rad – Entschuldigung: Kleinkraftrad – nötig wäre?

Die Kälte machte noch etwas weiteres deutlich: Die höhere Geschwindigkeit gegenüber einem normalen Pedelec sorgt auch für einen höheren Windchill-Faktor, spricht: Es ist schlicht kälter. Gegenüber einem normalen Helm hat der Helm Pedelec 2.0 von Abus da deutliche Vorteile und die Jacke XC Rockrider von Decathlon hat sich, mit teils drei Schichten drunter, ebenfalls bewährt.

pedale_stevens-etrition-45Was sich dagegen nicht bewährt hat sind die serienmäßig verbauten Pedale: Bei trockenen Verhältnissen noch ok sind sie bei Nässe schlicht eine Katastrophe, denn sie werden sehr rutschig. Passenden Ersatz zu finden ist nicht ganz so einfach wie gewohnt: Klickpedale darf man nicht montieren und Alternativpedale dürfen nicht breiter als die originalen sein. Vorerst habe ich mal ältere MTB-Pedale aus dem Fundus montiert.

Das montierte Hinterbauschloß von I LOCK IT ist, entgegen meiner ersten Vermutung, auch sehr praktisch, wenn man ein paar Kleinigkeiten beachtet. Näheres ist hier im Artikel zum Schloß zu lesen.

Jetzt geht es in Richtung Sommer, da macht das Stevens E-Triton 45 sicher nochmal so viel Spaß.

[Fotos: VeloStrom]

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Alexander Theis
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