Beim Upcycling wird ausrangierten und deshalb scheinbar nutzlosen Produkten neues Leben eingehaucht. Macht mandas im DIY (do it yourself)-Verfahren spart das Ressourcen und macht dabei noch Spaß!
Was tun mit einem alten Fahrradtrikot? Gunnar Fehlau vom pressedienst-fahrrad hat eine Lösung gefunden: Upcycling. Der Begriff hat zwar nur unwesentlich etwas mit Fahrradfahren zu tun, ist aber aktuell in aller Munde. Beim Upcycling wird ausrangierten und deshalb scheinbar nutzlosen Produkten neues Leben eingehaucht.
Beispielsweise basiert das Geschäftsmodell der Firma Fahrer Berlin auf dieser Idee: Die Berliner fertigen Regenschutz für E-Bikes oder Fahrradtaschen aus alten Werbeplakaten, Lkw-Planen und Bootsabdeckungen. Der Vorteil von den Produkten: Sie sind individuell und nachhaltig.
Für Fehlau der Anreiz, sich mit der Verwertung seines alten Radtrikots intensiver zu beschäftigen. Die Möglichkeit bot sich ihm beim Fahrradcamp Freilauf in Berlin. Beim Do-it-yourself-Camp konnte man drei Tage lang seiner Fahrradlust frönen und dabei noch neue Sachen lernen und selbst ausprobieren. Für Fehlau war schnell klar, welchen Kurs er besuchen wird: Das alte Fahrradtrikot braucht ein neues Gewand – also wird zu Schere und Nähmaschine gegriffen.
Angeleitet wird der Jungschneider von Tatjana „Tatze“ Neu. Sie hat die Idee des Upcycling perfektioniert und 2016 in Berlin das Unternehmen „Upcycling Headwear“ gegründet. „Im Grunde lässt sich aus jedem Stoff eine modische Radmütze machen“, meint die Jungunternehmerin. Die handgefertigten Rennradkappen kosten bei ihr 28 Euro. Als Material nutzt sie Verschnitt und aussortiere Stoffe von anderen Manufakturen, aber auch entsorgte Bewerbungsmappen oder gebrauchte Rennradschläuche.
Am Anfang kostet der Spaß Fehlau aber doch etwas Überwindung. Mithilfe einer Schnittmustervorlage, geht es mit einer Schere dem Trikot an den Kragen. Der ehemalige Trainingsbegleiter bietet genügend Stoff, um ein beliebiges Muster herauszuschneiden, ist allerdings danach nur noch ein Fetzen ohne Wert.
Anschließend geht es an die Nähmaschine, um die ausgeschnittenen Stofffetzen in die neue Form zu bringen. Anfänglich etwas unbeholfen näht der Radfan die Teile immer schneller zusammen. „Beim Nähen und beim Radfahren zeigen sich erstaunliche Parallelen. Je öfter man es macht, desto routinierter wird man“, meint Fehlau mit einem Lächeln.
Nach einem geselligen Nachmittag des Werkels ist der neue Kopfschmuck fertig und kann sich sehen lassen. Auf dem Rückweg vom Camp Richtung Bahnhof hat Fehlau die Mütze auch direkt einem Praxistest unterzogen, den sie mit Bravour bestand.
[Text & Fotos: PD-F]
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