Linde entwickelt wasserstoffbetriebenes Elektrofahrrad in wenigen Monaten von der Idee bis zur Pilotserie, Vorstandschef Büchele: „Wir wollen der umweltfreundlichen Wasserstoff-Technologie zum Durchbruch verhelfen.“
Der Technologiekonzern The Linde Group, seit Jahren ein Vorreiter beim Ausbau einer Wasserstoff-Infrastruktur, erkundet neue Möglichkeiten einer emissionsfreien, nachhaltigen Mobilität. Gestern hat das Unternehmen in Berlin ein innovatives, selbst entwickeltes Pedelec (Fahrrad mit Elektro-Hilfsmotor) vorgestellt. Seine Besonderheit ist die Antriebsquelle: eine kompakte Brennstoffzelle. Sie ersetzt die sonst übliche Batterie und erzeugt den zur Unterstützung des Fahrers benötigten Strom aus Wasserstoff und Sauerstoff aus der Umgebungsluft. Das in dieser Form einzigartige, hocheffiziente und emissionsfreie Antriebssystem ermöglicht eine Reichweite von über 100 Kilometern. Dafür genügen ihm maximal 34 Gramm mitgeführtes Wasserstoffgas. Die Befüllung durch ein eigens entwickeltes Befüllsystem dauert dabei maximal sechs Minuten.
„Linde beschreitet mitunter neue, ungewohnte Wege, um der umweltfreundlichen Wasserstoff-Technologie zum Durchbruch zu verhelfen,“ sagte Dr. Wolfgang Büchele, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG. „Mit dem Linde-H2-Bike zeigen wir, dass sich die Vorteile des Wasserstoffantriebs nicht nur auf Autos sondern auch auf Fahrräder anwenden lassen.“
Von der Idee zum Pilot
Linde-Ingenieure haben das Projekt in unter drei Monaten von der ersten Idee bis zum fahrfertigen Prototypen und anschließend weiter bis zur Pilotserie entwickelt. Unter dem Motto „I run on hydrogen“ zeigt das Linde-H2-Bike, dass der konventionelle Batterieantrieb auch bei den per se bereits umweltschonenden Elektro-Fahrrädern nicht alternativlos ist. Ebenso wie wasserstoffbetriebene Autos, verbinden Brennstoffzellen-Fahrräder eine hohe Reichweite mit einer kurzen Betankungseit von nur wenigen Minuten. Zudem kann auf Antriebsbatterien mit ihrer begrenzten Lebensdauer und aufwändigen Entsorgung verzichtet werden.
Das Wasserstoff-Fahrrad, von dem Linde eine limitierte Prototypenserie produzieren wird, fährt mit nachhaltig erzeugtem, grünem Wasserstoff. Dieser kann per Elektrolyse mithilfe von
Windenergie oder aus der Reformierung von Biogas produziert werden. Die CO2-Bilanz des Linde-H2-Bikes ist damit wesentlich besser als der Energiemix des deutschen Netzstroms, wie er beim Aufladen eines batteriebetriebene Pedelecs zur Anwendung kommt.
Linde hat seine technologische Führungsposition in der Vergangenheit bereits unter anderem mit dem selbst entwickelten ionischen Kompressor unter Beweis gestellt – einem innovativen Verdichterkonzept, das den neuesten Stand der Technik bei Wasserstofftankstellen darstellt.
Mit rund 100 errichteten Wasserstoff-Tankstellen in 15 Ländern und der Erfahrung aus mehr als einer Millionen durchgeführten Betankungen ist Linde führend auf dem Gebiet des H2-Infrastrukturaufbaus. Das Unternehmen ist unter anderem Partner des neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmens H2 MOBILITY Deutschland GmbH & Co. KG. Linde trägt damit wesentlich dazu bei, die Voraussetzung für den Markterfolg von Brennstoffzellen-Fahrzeugen zu schaffen, deren Serienfertigung bei mehreren Automobilherstellern gerade anläuft.
Weitere Informationen (in englischer Sprache) sind im „Linde H2-Booklet“ zu finden.
[Text und Fotos: The Linde Group]
Webtipp
Die „größte grüne Wasserstoffanlage der Welt“ steht in Mainz. Dort wird mit Windenergie Wasserstoff erzeugt und Windernergie damit speicherbar gemacht.
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