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Urlaub

Radreise: Mit dem MTB auf Trails durch Deutschland

Lesezeit etwa 7 Minuten

Der ein oder andere kennt vielleicht noch das Projekt „Deutschland-Trail“. BIKE-Redakteur Strefan Loibl geht nach 2017 nächste Woche wieder auf die Reise: Mit dem MTB in 20 Tagen einmal quer durch Deutschland, möglichst nur auf Trails!

stefan_loibl_deutschlandtrailAm Dreiländereck bei Aachen fällt für die interaktive MTB-Tour „Deutschland-Trail“ (#DeutschlandTrail) der Startschuss. Enden soll das MTB-Abenteuer nach mehr als 1200 Kilometern in Bodenmais am Großen Arber, dem höchsten Gipfel des Bayerischen Walds. Das Beste bei dem Projekt: Jeder kann Streckentipps geben, den BIKE-Redakteur begleiten und die Tour in den Sozialen Medien verfolgen.

Wer Deutschland mit dem Mountainbike durchqueren will, braucht Sitzfleisch und möglichst viele MTB-Freunde, die einen auf der Reise mit Strecken-Tipps und Insider-Infos unterstützen. Nach der erfolgreichen Süd-Nord-Tour im Jahr 2017, als Stefan Loibl vom Alpenrand bis Hamburg 1677 Kilometer sammelte und von vielen Lesern begleitet wurde, geht der „Deutschland-Trail“ im Mai 2019 in die zweite Runde.

Auch diesmal will sich Loibl von der BIKE-Community lenken lassen, die ihm von ihren schönsten Singletrails berichten oder ihn auf seiner Reise einige Kilometer begleiten. Dank der BIKE-Homepage (www.bike-magazin.de/deutschlandtrail) und den BIKE-Social Media Kanälen sowie der Outdoor-App Komoot (Stefan Loibl – Bike-Magazin) weiß die Mountainbike-Gemeinde immer, wo sich Stefan Loibl aktuell befindet.

 

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In einem Interview erzählt Stefan Loibl von seinem Vorhaben:

Was reizt dich besonders an dem Vorhaben „Deutschland-Trail“?

Stefan: Für den Großteil unserer Leser ist Deutschland das Urlaubsziel Nr. 1. Ich bin einfach neugierig, wo sich die schönsten Singletrails in unserem Land verbergen und bin riesig gespannt, wo mich die BIKE-Community auf meiner abenteuerlichen Reise quer durch die Heimat hinlotsen und begleiten wird.

Wie viel Zeit nimmt die Planung des Deutschland-Trails für dich in Anspruch?

Stefan: Eine Menge, und das seit Monaten. Anfangs war es die Routenplanung, jetzt ist es die Vorbereitung der Berichterstattung über unsere Kanäle und die Interaktion mit Mitfahrern/Usern. Aber es hat auch einige Zeit gedauert, bis ich meine komplette Ausrüstung zusammen hatte, angefangen von passenden Klamotten bis zum GoPro-Equipment, damit ich auch Videos von unterwegs produzieren kann.

Was sind die zentralen Punkte, die man bei so einer außergewöhnlichen MTB-Tour beachten muss?

Stefan: Fürs reine Fahren der Tour gilt dasselbe wie für jede Transalp oder Mehrtages-Radtour: Nicht am ersten Tag überziehen, nicht krank werden und so leicht wie möglich unterwegs sein. Bei meinem Deutschland-Trail kommen allerdings noch ein paar andere Dinge dazu. Wie beispielsweise darauf zu achten, dass die Akkus von Smartphone, GPS-Gerät & Co. nicht schlapp machen.

Du planst doch sicher nach einem anstrengenden Tag im Sattel die Nacht in einem weichen Bett zu verbringen. Denkst du, du wirst häufiger in Hotels, Pensionen oder privat bei Bikern nächtigen?

Stefan: Das mache ich relativ spontan. Die einzige Nacht, die ich im Vorfeld gebucht habe, ist beim BIKE Festival in Willingen. An den anderen Tagen schaue ich mittags, ob ich meine geplante Tagesetappe schaffe und buche dann via Smartphone kurzfristig eine Unterkunft. Das muss nichts Besonderes sein: Dusche, Bett und ein Frühstück, dann ist alles gut. Aber wenn mich ein Begleiter zu sich einlädt, sage ich auch nicht nein. Da habe ich 2017 bereits gute Erfahrungen gemacht.

Du bist als BIKE-Redakteur natürlich fit und es gewohnt lange auf dem Mountainbike zu sitzen. Hast du für den Deutschland-Trail besonders trainieren müssen oder gar deine Ernährung umgestellt?

Stefan: Ich muss gestehen, dass ich nicht speziell dafür trainiert habe. Auch gegessen habe ich ganz normal und werde es auch während der Tour tun. Klar habe ich ein paar lange Skitouren im Winter gemacht und bin auch regelmäßig Biken gewesen, aber das hätte ich auch ohne den Deutschland-Trail gemacht. Grundsätzlich liegen mir so lange Touren aber sowieso besser als kurze, schnelle Runden, bei denen man sich dann intensiver belastet. Aber eins ist schon jetzt klar: Auch ich werde nach ein paar Tagen mit schweren Beinen und Schmerzen am Hintern kämpfen. Das bringt eine so lange Tour einfach mit sich.

Was machst du gegen die Einsamkeit, wenn du mal stundenlang ohne Begleitung unterwegs bist – hörst du Musik, ein Hörspiel oder singst du selbst vor Dich hin?

Stefan: Ich hoffe, dass ich viele Begleiter haben werde und möglichst wenig alleine kurbeln muss. Aber klar, das wird vorkommen. Dafür habe ich mir eine spezielle „Deutschland-Trail“-Playlist bei Spotify zusammengestellt, die ich dann mal hören werde. Das klappt sogar über meine Smartwatch. Aber ich genieße es auch mal, alleine durch den Wald zu fahren und nichts als meinen Atem und das Surren des Freilaufs zu hören.

Was sind die wichtigsten Utensilien, die du dabei hast?

Stefan: Erstens eine Powerbank, denn sehr viel digitale Technik bedeutet auch viel Stromverbrauch. Um alle Geräte unterwegs laden zu können, reise ich natürlich mit einer leistungsstarken Powerbank. Zweitens mein Smartphone! Sowohl für authentische Fotos, die Kommunikation über Social Media und die Reiseorganisation ist es unerlässlich. Mit dem Handy buche ich mittags meine Unterkünfte für die Nacht, poste Updates und lade meine GPS-Tracks hoch. Und dann noch eine Sitzcreme. Gerade wenn man wie ich mit schwerem Rucksack reist oder bei schlechtem Wetter lange fährt, schont Sitzcreme empfindliche Stellen im Sitzbereich.

Welchen Luxus gönnst du dir auf dem Deutschland-Trail?

Stefan: Ein Bierchen am Abend lasse ich mir nicht nehmen, auch wenn es nicht perfekt für die Regeneration ist.

Wie viele Kilometer planst du pro Tag zurückzulegen?

Stefan: Die Etappen bewegen sich zwischen 35 und 90 Kilometer. Im Schnitt sind es 60-75 Kilometer pro Tag. Aber erst die Höhenmeter, die dazukommen, machen es spannend und am Ende auch schwer.

Was macht dir die größten Sorgen im Vorfeld der Reise? Das Wetter, eine mögliche Verletzung oder ein defektes Bike?

stefan_loibl_deutschlandtrail-bikeStefan: Defekte am Bike sind nervig, aber meist nichts Gravierendes. Die meisten Defekte lassen sich irgendwie auf der Tour reparieren. Das Wetter kann man nicht ändern, das muss ich also sowieso so nehmen, wie es kommt. Aber zweistellige Temperaturen sollte es schon haben. Am Schlimmsten wären tatsächlich Knieschmerzen oder Ähnliches, das durch die Belastung hervorgerufen wird. Bei Tagestouren kenne ich das nicht, bei längeren Sachen hatte ich das auch schon mal. Das habe ich schon irgendwie im Hinterkopf.

Wenn du dir von der BIKE-Community, die du unterwegs treffen wirst, was wünschen dürftest, was wäre deine Top 5?

Stefan:

1. Einen flowigen Trail, der mir gezeigt wird und den ich dort nicht erwartet hätte.
2. Einen Tipp für einen richtig guten Kaffee-Stopp.
3. Gemütliches Tempo, denn ich bin mit Gepäck unterwegs und vielleicht schon angeschlagen.
4. Einen Tipp, wo man gut Abendessen kann.
5. Einen Post mit dem Hashtag #DeutschlandTrail

Zur geplanten Route:

Der „Deutschland-Trail“ startet in der Eifel, verläuft an Bonn vorbei ins Hochsauerland. Beim BIKE-Festival in Willingen (17.-19. Mai) stattet Stefan Loibl den Besuchern des größten MTB-Festivals Deutschlands einen Besuch ab. Von dort verläuft die Route ins MTB-Mekka Winterberg, dann über das Rothaargebirge und den Westerwald bis zum Dünsberg. Von dort weiter durch den Taunus, bis auf den Großen Feldberg. Das Ziel des ersten Teils befindet sich im Trailcenter Bad Orb im Spessart. Speziell an den Bike-Hotsports Bonn, Willingen, Frankfurt und Würzburg werden sich viele Biker finden und mobilisieren lassen. Der zweite Teil seines Deutschland-Trails startet im Juli 2019 und endet in Bodenmais am Großen Arber im Bayerischen Wald.

[Text & Fotos: Delius-Klasing-Verlag]

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Alexander Theis