Für den international erfolgreichen Paracycler Matthias Schindler aus Nürnberg beginnt die Qualifikationssaison für die Paralympischen Spiele in Tokio.
Das letzte Jahr war für Matthias Schindler sehr erfolgreich und damit ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu den Paralympics in Tokio. Doch jetzt geht es los mit der
Qualifikationssaison für Tokio.
Matthias Schindler: Nach einem intensiven Jahr 2018 habe ich über Weihnachten etwas Intensität raus nehmen können und nochmal einen Urlaub mit meiner Frau in Chile gemacht. Der Verzicht auf die Bahn Saison kam mir
hierbei natürlich zu Gute und ich konnte am 01.01.2019 erholt mit dem zielgerichteten Aufbau und Training Richtung Straßensaison beginnen.
Die ersten Wochen waren nicht ganz leicht, die Temperaturen in Nürnberg sehr tief. Zudem verzichtete ich auf ein selbstorganisiertes Trainingslager in der Wärme und habe das erste 14-tägige Trainingslager zu Hause absolviert. Hier habe ich natürlich auch von meinem neuen Partner Wahoo profitiert, welcher mir eine neue Rolle zur Verfügung gestellt hat. Dazu später mehr.
Trotz widriger Bedingungen konnte ich im Januar und Februar richtig gut trainieren und habe so viele Kilometer in den beiden Monaten abgespult, wie noch in keiner Saison zuvor. Dass ich zudem viel Zeit daheim hatte, hat mir zusätzlich Kraft gegeben.
„Stärksten Leistungstest meiner Karriere gefahren“
Anfang März bin ich dann gemeinsam mit meiner Frau nach Mallorca geflogen und konnte ein paar Tage bei wärmeren Temperaturen und wirklich super Bedingungen auf der Insel trainieren. Im Anschluss bin ich bei der Leistungsdiagnostik im Olympiastützpunkt Freiburg den stärksten Leistungstest meiner Karriere gefahren. Die harte Arbeit in den Winter- Monaten hatte sich also gelohnt.
Kurz danach ging es wieder in das Trainingslager mit Nationalmannschaft auf Mallorca. Die Zeit verflog rasend schnell und war sehr intensiv. Von der top Betreuung des DBS mit Betreuern, Physios und Ärztin profitierte ich natürlich sehr in diesen arbeitsreichen Tagen.
Zu Hause habe ich noch die Tage um Ostern Zeit um das intensive Training von hier fort zu führen. Am 25. April fahre ich dann mit meinem neuen Opel Insignia GSI, welchen ich vom Autozentrum Hammer bekommen habe, Richtung Italien. Der erste Wettkampfblock steht vor der Tür und ich bin extrem gespannt und zugegebenermaßen auch etwas angespannt, wie ich mich im Wettbewerb in diesem Jahr mit den Weltklasseathleten schlagen werde.
Diese Saison ist das Qualifikationsjahr für die Paralympischen Spiele in Tokyo 2020.
Hier die Qualifikationskriterien des DBS:
Beruhigend für die weitere Saison wäre es, wenn ich bei den Weltcups Anfang Mai gleich eine Medaille
holen und somit das Kriteriumslevel 2 erreichen könnte.
Ich schätze die Deutschen Athleten so stark ein, dass für die wenigen Plätze die wir für Tokyo haben werden, ein Kriteriumslevel 3 und 4 nicht reichen wird. Somit brauche ich nochmal eine ähnlich gute Saison wie im letzten Jahr. Ich werde mein Bestes geben.
Der erste Wettkampfblock sieht wie folgt aus:
Ich werde am 27./28. April den Europacup in Verolanuova/Italien aus der Trainingsbelastung heraus fahren um wieder in den Wettkampfrhythmus zu kommen. Hier teste ich auch mein neues Material unter Wettkampfbedingungen, damit beim Weltcup dann alles 100%ig passt.
Ich habe für diese Saison von Cervélo die neuen 2019er Fahrräder, das P5 für das Zeitfahren und das S5 für Straßenrennen bekommen und werde auch erstmals Tubelessreifen von Continental fahren.
Im Anschluss an den Wettkampf in Verolanuova fahre ich am 4./5. Mai den Europacup in Parabiago, erneut ein Test für mich und mein Material. Bei beiden Europacups starte ich natürlich im Zeitfahren und im Straßenrennen.
Von Parabiago geht es dann direkt zum ersten Weltcup des Jahres nach Corridonia. Der Weltcup findet vom 10.-12. Mai statt. Am 13. Mai fliege ich von Italien nach Ostende /Belgien, mein Bruder wird mein Auto mit dem gesamten Material die Strecke nach Belgien fahren.
In Ostende findet vom 17.-19. Mai der zweite Weltcup des Jahres statt. Nach 4 Wochen auf Achse werde ich am 19. Mai nach dem letzten Rennen endlich wieder nach Hause fahren und erstmal eine kleine Saisonpause einlegen.
Sponsoren und Ausrüster:
Mit Wahoo habe ich in diesem Jahr einen neuen Partner, dessen Unterstützung schon gleich zu Beginn des Jahres Gold wert war. Ich habe den Wahoo Kickr Indoortrainer samt Wahoo Climb und Headwind bekommen, dazu noch den Radcomputer Wahoo Elemnt.
Der Indoortrainer hat meine Trainingsqualität in den Wintermonaten auf ein neues Niveau gehoben.
Die Firma messingschlager unterstützt mich bereits seit Jahren mit Produkten der Firma KMC, jetzt hat mein Partner aus Baunach die Unterstützung auf Pflegeprodukte der Firma m-wave ausgeweitet.
Bei den vielen Kilometern bei widrigen Bedingungen Anfang des Jahres hatte ich bereits ausreichend Gelegenheit, die Produkte zu nutzen und ich bin begeistert, auch wenn die Materialpflege wohl nie zu meiner Lieblingsbeschäftigung werden wird 😉
In ready2music habe ich einen Partner gefunden, welcher mir öfters ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Musik gehört für mich einfach dazu und mit der passenden Playlist im Ohr, quält man sich beim Training dann nochmal mehr.
Ich habe wireless Kopfhörer sowie einen Bluetooth Speaker von ready2music bekommen und habe erstmals Radtraining mit Musik im Ohr getestet. Keine Ahnung, wie ich es die Jahre ohne ausgehalten habe…
Vielen Dank an alle meine Partner für die Begleitung auf meinem Weg und die super Unterstützung!
Zusätzlich zu den neuen Partnern bekomme ich jetzt auch eine regelmäßige Sportförderung.
Seit Oktober 2018 bin ich im A-Kader des DBS und erhalte monatlich die A-Kader Förderung der Deutschen
Sporthilfe. Darüber hinaus bin ich im TopTeam Tokyo des DBS und erhalte die TopTeam Förderung
ebenfalls seit Oktober 2018.
Seit Januar 2019 werde ich vom Goldenen Ring Nürnberg gefördert. Diese regelmäßige Förderung ist mir eine enorme Hilfe auf meinem Weg Richtung Tokyo 2020. Vielen Dank auch an alle Beteiligten der Verbände und Fördervereine für die Unterstützung!“
Aktuelle Infos gibt`s wie immer auf Facebook (www.facebook.com/schindlerparacycling/),
Instagram (www.instagram.com/matthias_schindler_official/) sowie Twitter (www.twitter.com/schindlermatze).
[Text & Fotos: Matthias Schindler]
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