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Fahrradinfrastruktur

Endlich: Radschnellwege im Bundesverkehrswegeplan

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Ein S-Pedelec vor einem RadwegAm 3. August 2016 wurde der Bundesverkehrswegeplan 2030 verabschiedet. Auf Initiative von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt findet sich in dem Plan – anders als in den Entwürfen – ein Passus zur Zukunft des Radverkehrs.

Demnach wird sich der Bund im Rahmen seiner verfassungs-rechtlichen Möglichkeiten zukünftig stärker am Bau von Radschnellwegen beteiligen. Das hatte der ADFC seit Jahren gefordert, bisher lehnte der Bund allerdings die Zuständigkeit ab.

ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sagt: „Diese kleine Passage im Bundesverkehrswegeplan ist ein großer Schritt für die Zukunft des Radverkehrs in Deutschland.“ Der ADFC freut sich, dass der Bundesverkehrsminister verstanden hat, dass Radschnellwege – wie in den Niederlanden und Flandern – massiv Straßen und Staus entlasten und dass sie eine zügige, komfortable und nachhaltige Mobilität in dichter werdenden Städten überhaupt erst ermöglichen.

Radschnellwege haben Potenzial

Anfang Mai kritisierte der ADFC in seiner Stellungnahme zum Bundesverkehrswegeplan, dass der vorgelegte Entwurf einer zukunftsfähigen Infrastrukturplanung nicht gerecht wird und forderte, Radschnellwege als eigenständige Wegekategorie aufzunehmen. Um die Forderung zu untermauern, organisierte der ADFC Ende Mai einen Parlamentarischen Abend zum Thema Radschnellwege. Mehr als 100 Gäste aus Politik, Wissenschaft und Verbänden diskutierten engagiert über das Potenzial und die Finanzierungsmöglichkeiten von Radschnellwegen, u. a. dass eine direkte Finanzierung vom Bund durch Anpassungen des rechtlichen Rahmens möglich sei. Genau dies lässt der Bund derzeit prüfen.

Schub für geplante Radschnellwege erwartet

Durch den Radschnellweg RS1 im Ruhrgebiet könnten, so eine Machbarkeitsstudie, täglich 52.000 Pkw-Fahrten mit mehr als 400.000 Kilometern eingespart werden. Neben dem Ruhrgebiet und Göttingen gibt es auch Pläne für Radschnellwege in den Großräumen Hannover, Frankfurt, Nürnberg und München. Der ADFC geht davon aus, dass die Projekte durch das Signal des Bundes zusätzlichen Schub bekommen. Stork: „Den finanziellen Kraftakt zum Bau von überregionalen Radschnellwegen können Länder und Kommunen nicht alleine stemmen. Wir brauchen vom Bund jetzt eine Ko-Finanzierung für 300 Kilometer Radschnellwege pro Jahr – ein Kilometer kostet etwa 1,5 Million Euro.“

[Text: ADFC, Foto: PD-F]

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Alexander Theis

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