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Urlaub

Radtouren Nordfriesland: So fing alles an

Lesezeit etwa 6 Minuten

Moin. Wir sind Bürte und Björn aus Nordfriesland und hier möchten wir euch unsere Geschichte erzählen. Sie hat natürlich mit E-Bikes zu tun. Und mit Tourismus.

Wir nehmen euch in der nächsten Zeit mit und lassen euch ganz nah dabei sein bei unserer großen Herausforderung. Wir berichten von Erfolgen, Zweifeln, Freudentränen und Dauerregen. Eigentlich war das alles gar nicht geplant.

Aber der Reihe nach. Ich versuche mich kurz zu fassen.

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Bürte und Björn Lachenmann.

Wir sind 2019 von der Schweiz zurück nach Deutschland gezogen. Wir hatten beide „Meerweh“. Natürlich ist die Schweiz landschaftlich wundervoll. Und zum Biken natürlich extrem einladend. Dennoch fehlte uns das Meer und so fanden wir im Januar 2019 ein altes Reetdachhaus unweit der Nordsee in Nordfriesland.

Wir haben uns erst in der Schweiz kennengelernt. Fahrräder, E-Bikes, Radsport im Allgemeinen spielt in unserem Leben schon immer eine große Rolle. Während Björn lange selber Amateurrennen gefahren ist, später in der größten Vermietung der Schweiz gearbeitet hat und letztendlich dann Shop-Manager eines großen E-Bike-Geschäftes war, habe ich einen anderen Weg eingeschlagen. Ich habe lange für diverse Zeitungen und Online-Portale von der Tour de France berichtet. Allerdings historische Geschichten und Anekdoten abseits der Strecke. Ich habe Bücher veröffentlicht und bin in meiner Freizeit immer gerne Rennrad gefahren. Und ich habe bei Flyer (Biketec AG) gejobbt. Gemeinsam waren wir verantwortliche Radreiseleiter für verschiedene Destinationen.

Ich saß gerade an einem neuen Buchprojekt, als mir im Herbst 2019 die Idee kam, hier in Nordfriesland professionell geführte Radtouren anzubieten. Wenn man viel alleine zuhause arbeitet, dann ist es wichtig, sich Beschäftigungen außerhalb zu suchen, damit man Anschluss findet und unter Menschen kommt.

Natürlich gibt es hier einige Radrouten, geführte Touren aber nicht.

Radweg im KoogMeistens sieht man Gäste und Einheimische einfach nur am Deich entlang radeln, oder auf dem Radweg neben der Hauptstraße. Ungern biegt man mal einen Weg ein, den man nicht kennt, denn viele Punkte zur Orientierung finden sich hier in den Kögen nicht unbedingt.

Und unser Wetter ist ja auch nicht unbedingt zu unterschätzen. Der Wind kommt meistens von vorne. Auch wenn man seine Tour bei Rückenwind startet, so kann man eigentlich davon ausgehen, dass er im Laufe des Tages dreht und man von Rückenwind selten etwas spürt.

Ich habe unsere Tourismus-Informationen angeschrieben und mal naiv nachgefragt, ob denn geführte Radtouren überhaupt in den Veranstaltungskalender aufgenommen werden und ob die Nachfrage da ist. Seitdem liegt mein Buchprojekt einsam im digitalen Ordner und ich habe einen Full-Time-Job.

Denn, wenn wir etwas machen, dann machen wir es richtig!

Im letzten März wurde einiges auf den Weg gebracht. Touren ausgearbeitet, die sozialen Netzwerke eingerichtet, Homepage gestaltet, Flyer und Plakate designt und ein Logo entworfen. Schlussendlich auch ein Einzelunternehmen: Radtouren gegründet. Ich bin zwar schon seit Jahren Freiberufler, aber das war nun schon eine ganz andere Hausnummer.

Unser Ziel war es, professionelle Touren anzubieten. Kleine Gruppe mit höchstens zehn Personen, natürlich Helmpflicht und mit vielen Informationen zu den jeweiligen Regionen. Dazu muss man wissen, dass natürlich viele Menschen wissen wo Sylt ist, Niebüll, Bredstedt oder Klanxbüll aber gerne mal unbeachtet bleiben. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, unsere Routen so zu konzipieren, dass wir den Gästen zeigen, wie abwechslungsreich Nordfriesland ist. Am Deich und ganz genauso auch dahinter.

 

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Weitere Informationen

 

Wir haben das Weltnaturerbe Wattenmeer vor der Tür, das in seiner Einzigartigkeit auf einer Stufe mit dem Grand Canyon oder dem Great Barrier Reef steht.

RapsfeldUnsere Köge, die an der Küste zu finden sind, ist Land, das dem Meer abgerungen wurde. Wo kann man denn schon auf dem Meeresboden Radfahren? Bei uns. In Nordfriesland.

Die nordfriesischen Inseln besucht jeder Nordfriesland-Urlauber irgendwann mal. Zumindest für einen Tagesausflug. Viele urlauben zwar auf dem Festland, sind aber den gesamten Aufenthalt über am Inselhopping. Die eine lieben Föhr, die anderen Amrum oder Sylt.Welche Fülle an Naturschönheiten das Festland zu bieten hat, das geht vielfach unter.

Unsere geführten Touren haben unterschiedliche Themen. Wir treffen den Schimmelreiter (Das Theodor-Storm-Haus in Husum ist auch immer eine Reise wert), schlemmen uns durch Nordfriesische Leckereien, besuchen die Region wo Emil-Nolde gelebt und gemalt hat, erklimmen den Stollberg (Höhe: 43m!!), zeigen die Binnendüne, Siele und Köge oder erzählen spannendes zur Windenergie.

Schon früh in unseren Planungen kam uns eine weitere Idee.

SchafeDenn man glaubt es kaum, dass es in einer Urlaubsregion wie im nördlichen Nordfriesland, nur wenige Fahrradvermietungen gibt und eigentlich der gesamte Radtourismus noch in den Babyschuhen steckt. Und dabei ist das E-Bike für unsere Region ein ganz großer Gewinn!! Denn da wird Wind und Wetter zur Nebensache, die Wege sind kurz und der Spaß auf den langen gerade und asphaltierten Straßen sehr groß.

Ja. Wir haben es gewagt. Das wird unsere größte Herausforderung und ich kann euch sagen: Es gibt einfachere Wege, als in einem Pandemie-Jahr den Radtourismus revolutionieren zu wollen.

Beim nächsten Mal stelle ich euch eine Tour ganz ausführlich vor und weihe euch ein in unseren Weg, der von Deichen, Businessplänen, Kontaktbeschränkungen und Presseartikeln handelt.

[Text & Fotos: Bürte Lachenmann, radtouren-norfdriesland.de]

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Alexander Theis
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