Fischer Proline EVO beladen_160
Test & Technik

Vergleichstest: E-Bike-Fahrradträger für die Anhängerkupplung

Lesezeit etwa 17 Minuten

VeloStrom hat drei Pedelec-Fahrradträger für die Anhängerkupplung getestet.

Wer Pedelec fährt, fährt aller Erfahrung nach mehr Fahrrad als vorher. Deshalb wollen auch immer mehr Menschen im Urlaub nicht auf das Pedelec verzichten. Natürlich kann man auch am Urlaubsziel vielfach ein ei-Bike leihen, doch ist man mit dem eigenen Rad meist flexibler. Wenn es mit dem Auto in den Urlaub geht, braucht man einen passenden Träger.

Früher Dach, heute Anhängerkupplung

In früheren Zeiten dominierten die Dachträger das Feld für den Radtransport auf dem Auto. Während diese ganz zu Beginn auf Sattel und Lenker stehend transportiert wurden, sind heute eher die aufrecht auf dem Dach stehenden Räder anzutreffen. Während herkömmliche Fahrräder mit Gewichten um 15 kg noch meist problemlos auf das Dach gehoben werden können, ist das bei Pedelecs mit Gewichten um 25 kg schon erheblich schwerer.

Doch die „Aufrecht-Dachträger“ haben noch ein weiteres Problem: Die Räder verursachen auf dem Dach einen erheblichen Mehrverbrauch durch die deutlich schlechtere Aerodynamik. Außerdem verändert sich das Fahrverhalten durch den höheren Schwerpunkt deutlich fühlbar.

Deshalb haben sich seit langem schon Fahrradträger für die Anhängerkupplung durchgesetzt. Den Nachteil der hohen Kosten durch den Anbau einer Anhängerkupplung gleichen diese durch die Einsparungen beim Kraftstoffverbrauch und das weniger veränderte Fahrverhalten bei Beladung wieder aus. Und: Die Räder müssen bei weitem nicht so hoch gehoben werden, als wenn sie auf das Dach müssten.

Drei AHK-Träger im Test

Gerade dieser Umstand macht Fahrradträger für die Anhängerkupplung für Pedelec-Fahrer besonders interessant. VeloStrom hat sich zum Praxistest drei Fahrradträger für die Anhängerkupplung zum Test ins Haus geholt.

Es treten an:

Alle drei Träger sind speziell für den Transport von Pedelecs geeignet, natürlich lassen sich auch herkömmliche Räder darauf transportieren. Bei allen Trägern wurde vor allem auf die Praxistauglichkeit geschaut. Extreme Fahrdynamik- und Bremstest überlassen wir den Kollegen beispielsweise vom ADAC.

Diese Fahrdynamiktests machen übrigens sehr schnell deutlich, warum die meisten Hersteller ihre Träger eine für maximale Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h freigeben.

Nicht nur aus Gründen der Kraftstoffersparnis sollten Anbauteile wie Packtaschen oder gar Kindersitze vor dem Transport demontiert werden. Denn der Fahrzeugführer ist auch für die Ladungssicherung verantwortlich, sicher möchte niemand erleben, wenn sich auf der Autobahn bei höherem Tempo beispielsweise ein Kindersitz vom Fahrrad löst und in der Windschutzscheibe des dahinter fahrenden Autos einschlägt.

Noch ein Hinweis: Der Akku sollte beim Transport des Pedelecs auf dem Fahrradträger wenn möglich immer demontiert und sicher im Auto verwahrt werden.


Westfalia-Träger BC 60

Westfalia BC 60 beladen
Westfalia BC 60, klicken zum Vergrößern

Westfalia ist viele schon seit Jahrzehnten ein Begriff wenn es um das Thema „Anhängerkupplung“ geht. Und das ist auch kein Wunder, schließlich hat der Hersteller aus dem nordrhein-westfälischen Rheda-Wiedenbrück im Jahr 1934 die Anhängerkupplung mit Kugelkopf erfunden. Zum Produktportfolio von Westfalia-Automotive gehören neben diversen Kupplungssystemen auch Fahrradträgersysteme.

Das Modell BC60 war bei VeloStrom zum Test.

Der Träger ist mit 18,69 kg (19,87 kg mit Tasche) relativ schwer geraten, möglicherweise ein Preis für das sehr kompakte Staumaß. Man mag zunächst fast nicht glauben, dass sich aus dem Päckchen ein kompletter, vollwertiger Fahrradträger entfaltet, der sogar für Pedelecs geeignet ist.

Westfalia-BC-60-Gewicht
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Der Träger lässt sich in der praktischen (aufpreispflichtigen) Transport- und Aufbewahrungstasche auf die Kupplung setzen: Der umgeklappte Haltebügel schaut aus der Tasche heraus und ermöglicht ein leichtes Tragen. Mit einem kräftigen Ruck werden die Klettverschlüsse der Lasche am anderen Ende der Tasche geöffnet und geben damit die Kupplungsmechanik und den Hebel frei.

Das Aufsetzen auf der Kugelkupplung fällt leicht, der abschließbare Hebel am Träger zu Verriegelung auf der Kupplung könnte zur Verringerung der aufzubringenden Kraft jedoch etwas länger sein.

Die Klemmkraft kann einfach nachjustiert werden. Ist der Träger auf der Kupplung montiert kann die Tasche einfach abgezogen und beispielsweise im Kofferraum verstaut werden. Sehr praktisch!

Die elektrische Verbindung zum Fahrzeug mittels Mulitcon-Steckers klappt problemlos, das Kabel ist ausreichend lang. 

Westfalia BC 60 verpackt
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Um den Träger einsatzfertig zu machen werden die beiden Knebelschrauben rechts und links des Haltebügels gelöst und dieser nach oben geschwenkt. Die Rasterung der Schwenkbefestigung sorgt beim Festdrehen der Knebel für zusätzliche Stabilität und Halt.

Jetzt werden die beiden Lampenträger ausgeklappt, die von selbst fest in eine Halterung einrasten. So fest, das man zum Einklappen schon etwas Überwindung braucht: Man befürchtet fast, die Halterungen abzureißen.

Die Auflagen für die Laufräder sind versetzt auf dem Grundträger eingeklappt, was den Träger vor allem im geklappten Zustand kompakt hält. Werden die Radauflagen in die Transportstellung geschwenkt rasten diese ebenfalls kräftig ein. Die Auflagen sind in der Länge verschiebbar und so an unterschiedliche Rad- bzw. Rahmengrößen anpassbar. Mit den langen Ratschenriemen können auch Räder mit Ballonreifen sicher verzurrt werden.

Westfalia BC 60 montiert
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Westfalia setzt bei der Fixierung des Fahrradrahmens am Träger auf abschließbare Klemmknebel. Je nach Rahmenform bzw. Durchmesser der Rahmenrohre kann die maximale Öffnung der Klemmung zu knapp sein.

Der Bügel am Westfalia BC 60 ist vergleichsweise klein, bei besonders großen Rahmen könnte es etwas schwieriger werden eine stabile Befestigung zu erreichen. Der Abstand des Trägers zum Fahrzeug ist ausreichend groß, so dass sich die meisten Räder, in Abhängigkeit von der Karosserieform, ohne Verdrehen des Lenkers montieren lassen sollten.

Der BC60 bietet eine maximale Zuladung von 60 kg und ist somit gut zum Transport auch von zwei Pedelecs geeignet. Natürlich muss stets die maximale Stützlast des Fahrzeugs berücksichtigt werden, im Falle des BC 60 von Westfalia muss bei maximaler Beladung die Stützlast also mindestens (60 kg + 18,69 kg =) 78,69 kg betragen.

Der Träger macht einen äußerst eleganten, teils sogar filigranen Eindruck. Trotzdem zeigt er sich, beladen mit zwei

Westfalia BC 60 einsatzbereit
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Pedelecs, im alltäglichen Einsatz den Anforderungen voll gewachsen. Die Pedelecs stehen sicher und stabil.

Um auch beim beladenem Träger an den Kofferraum zu kommen ist der Träger abklappbar. Die Mechanik ist praxisgerecht ausgeführt und funktioniert problemlos. 

Es ist für mich immer wieder erstaunlich, dass die Pedelecs selbst im abgeklappten Zustand stabil stehen. Selbstverständlich ist zum wieder Aufrichten etwas Nachdruck gefordert, immerhin muss hier einiges an Gewicht wieder in die Horizontale gebracht werden.

Muss der Träger im verschmutzten Zustand, beispielsweise nach einer Regenfahrt, demontiert werden bietet die durchdachte Transporttasche erhebliche Vorteile: Nach Einklappen von Heckleuchten, Radstützen und Haltebügel kann die Tasche einfch über den Träger geschoben werden, bevor dieser von der Hängerkupplung gelöst wird. Schmutz und Feuchtigkeit bleiben so in der Tasche und verteilen sich nicht im Kofferraum, der Hose oder dem Weg zu Garage oder Keller.

Zusammenfassung:

Der Westfalia BC 60 ist ein eleganter Fahrradträger der besonders kompakt verstaut werden kann. Die Tasche bietet besonders beim Abbau eines verschmutzen Trägers erhebliche Vorteile. Beim Anbringen auf die Anhängerkupplung ist vergleichsweise viel Kraft notwendig: Bedingt zum einen durch das recht hohe Gewicht des Trägers zum anderen durch den relativ kurzen Hebel des Verriegelungsmechanismus.

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 519€ ist der Westfalia das Premium-Produkt der getesteten Radträger und wohl immer dann besonders gefragt wenn es die geschickteste Verstauung um kompakteste Maße geht. Das macht den Westfalia BC 60 zum Handling-Sieger beim Fahrradträgertest bei VeloStrom.

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Weitere Informationen

Der Westfalia BC 60 ist im gut sortierten Fachhandel zu beziehen. Weitere technische Informationen finden sich auf der Website von Westfalia.


Fischer Proline EVO

Fischer Proline EVO beladen
Fischer Proline EVO (Klicken zum Vergrößern)

Seit 2010 hält die Inter-Union Technohandel GmbH in Landau/Pfalz die Produktions-und Markenrechte an sämtlichen FISCHER-Produkten. Fahrräder, Fahrradtransportsysteme sowie Fahrradzubehör sind online und in ausgewählten SB-Warenhäusern, Verbrauchermärkten und in Bau-und Heimwerkermärkten erhältlich.

Der von VeloStrom getestete Fischer Proline EVO ersetzt den bisherigen Heckkupplungsträger Proline; es handelt sich um eine komplette Neukonstruktion.

Mit einem Gewicht von etwas mehr als 15 kg liegt er in der Mitte zwischen dem Atera-Träger und dem von Westfalia. Ebenso wie letztgenannter ist er kompakt verstaubar: Die

Fischer Proline EVO Gewicht
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Auflageflächen für die Räder werden jeweils einzeln nach innen geklappt und mit den enorm langen Rasterriemen fixiert, die Heckleuchtenträger aus Kunststoff können nach Lösen einer durchdacht konstruierten Befestigung platzsparend nach innen auf das Nummernschild geschwenkt werden und nach dem Lösen von zwei robusten Klemmgriffen wird der stabile Haltebügel nach unten auf die Trägerfläche gelegt.

So zusammen gepackt nimmt der Fischer Proline sehr wenig Platz im Keller, der Garage oder dem Kofferraum weg. Praktisches Detail: Wer den Bügel nicht nach unten klappt, kann den Träger auf zwei kleinen, unter dem Nummernschild markierten Kunststoffrollen wie einen Trolley hinter sich herziehen.

Wie beim Westfalia-Träger wird der Fischer Proline EVO mit einem seitlichen Hebelarm auf der Hängerkupplung fixiert. Die Hebelkraft des Schnellverschlusses kann ggfs. problemlos mit einem Inbusschlüssel unter dem Schloss angepasst werden. Die Verstellung selbst ist nur mit geöffnetem Hebel möglich.

Der Hebelarm ist lang genug und der Griff angenehm geformt um damit den Fahrradträger mit genügend Kraft und zur Not etwas Körpereinsatz sicher auf der Kupplungskugel zu fixieren. Das ist besser gelöst als beim Träger von Westfalia.

Nachdem der Träger fest auf der Kupplung fixiert und die elektrische Verbindung zum Trägerfahrzeug mit dem Multicon-Stecker an vorbildlich langem Kabel hergestellt ist, geht es an die Montage der Pedelecs.

Fischer Proline EVO laufradschiene
Vergleich mit Verlängerung der Laufradhalterung (vorne) , und ohne (Klicken zum Vergrößern)

Im Gegensatz zu Atera und Westfalia setzt Fischer nicht auf verschiebbare Laufradhalter. Die Auflageflächen für beide Laufräder können vielmehr für Räder mit längerem Radstand mit beiliegenden Adaptern verlängert werden.

Diese rasten fest in den vorgesehenen Befestigungen ein und machen insgesamt einen robusten Eindruck. Die Laufräder werden mit den angenehm langen Halteriemen mit einem Ratschenmechanismus gesichert. Das sollte auch für die dicksten Fatbike-Räder ausreichen.

Der Rahmen des Rades wird mit dem mitgelieferten, abschließbaren Klemmknebel am Haltebügel fixiert. Wie beim Westfalia zeigt sich hier, dass – je nach Rahmenform des Pedelecs – die Öffnung der Klemmung zu klein sein kann.

Die Befestigung der Haltearme auf dem Bügel sowie die der Klemmknebel ist ausreichend variabel, um damit auch die gängigen unterschiedlichen Rahmenformen sicher befestigen zu können. Der Abstand zur Karosserie bzw. Heckfenster ist ausreichend dimensioniert, um auch ein Rad mit breiterem Lenker montieren zu können. 

Fischer hat beim Proline EVO ein Zurrband mit dem Haltebügel des Trägers fest vernietet. Eine Besonderheit, die ich so noch nicht an einem anderen Trägersystem gesehen habe. Mit diesem Zurrband sollen die montierten Räder nochmals am Haltebügel fixiert werden. Zwar stehen zwei Pedelecs auch bei höherer Geschwindigkeit sicher auf dem Träger, jedoch ist diese zusätzliche Sicherheitsmaßnahme einer höheren Stabilität im Falle eines Unfalls sicherlich zuträglich.

Offenbar waren die Konstrukteure des Fischer Proline EVO öfter auf Autobahnen unterwegs und haben dabei (ebenso wie ich) bemerkt, dass viele Autofahrer eben diese Sicherung schon selbst vorgenommen haben.

Durch die feste Verbindung zum Träger ist das Zurrband beim Fischer Proline Evo damit immer zur Hand. Wenngleich das Zusammenrollen und Fixieren des Zurrbands nach dem Einsatz die übliche Fummelei mit sich bringt.

Fischer Proline EVO montiert
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Der Fischer Proline EVO ist je Stellplatz mit bis zu 30 kg belastbar, somit können auch zwei schwerere Pedelecs sicher transportiert werden. Dabei ist jedoch wie immer die Stützlast des Transportfahrzeugs zu beachten. Bei maximal 30 kg je Rad und dem Eigengewicht von 15 kg muss diese also mindestens (2×30+15=) 75 kg betragen.

Im Fahrbetrieb zeigt sich der mit zwei Pedelecs beladene Träger unbeeindruckt von normalen, straßenverkehrsüblichen Fahrmanövern. Die Pedelecs stehen stabil, das zusätzliche Zurrband vermittelt noch etwas mehr Sicherheit. 

Das Abklappen des Trägers zum Öffnen der Heckklappe funktioniert problemlos und vertrauenerweckend. Die entsprechende Mechanik ist praxisgerechter gelöst als beim Träger von Atera. Die optische Erscheinung mit den ovalen Rückleuchten in Klar“glas“ kann schon fast elegant genannt werden.

Auch wenn diese nur mit konventionellen statt LED-Lampen bestückt sind. Doch das ist vermutlich ein Zugeständnis an den günstigen Preis und tut der Funktionalität keinen Abbruch.

Zusammenfassung:

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Preis-Leistungs-Sieger: Fischer Proline Evo (Klicken zum Vergrößern)

Der Fischer Proline EVO ist ein kompakt faltbarer, mit 30 kg je Stellplatz belastbarer Fahrrad-Träger für die Anhängerkupplung.

Zwei Pedelecs stehen sicher, jedoch ist die „Ersteinrichtung“ etwas umständlicher als beispielsweise beim Atera- oder Westfalia-Träger. Er eignet sich deshalb eher weniger für Anwendungsszenarien, bei denen öfter verschiedene Pedelecs transportiert werden müssen.

Der Fischer Proline Evo ist einfach auf der Kupplung zu fixieren und mit knapp über 15 kg relativ leicht geraten. Zum angenehmen Handling tragen kleine Transportrollen bei.

Der günstige Preis von 349 € (UVP) und die überzeugenden Alltagsfähigkeiten machen den Fischer Proline EVO zum Preis-Leistungs-Sieger dieses Tests.

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Weitere Informationen

Der Träger ist auch online bei Fischer zu beziehen, weitere technische Information uns Bestellmöglichkeiten finden sich auf der Website von Fischer.


Atera Strada E-Bike M

Atera Strada E-Bike M beladen
Atera Strada E-Bike M (Klicken zum Vergrößern)

Der Hersteller Atera wurde 1963 als Großhandel für Autoteile in Ravensburg gegründet. Der Name leitet sich daher ab: AutoTeile Ravensburg. Bereits 1978 begann die Entwicklung von Trägersystemen und seit 2008 ist Atera Teil der international tätigen BOS-Gruppe, seit 2010 ist der Firmensitz in Leutkirch im Allgäu.

Zum Test fand sich der Atera Strada E-Bike M bei VeloStrom ein. Bei dem Träger handelt es sich fast schon um einen Klassiker da er schon seit vielen Jahren auf dem Markt ist.

Beim Atera Strada E-Bike M handelt es sich mit einem Gewicht von 14,15 kg um den leichtesten der getesteten Träger. Das ist umso erstaunlicher, da die Optik etwas anderes vermuten läßt. Der Träger kann zwar auch zusammengeklappt werden,

Atera Strada E-Bike M Gewicht
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ist aber von den Packmaßen weit von den kompakten Ausmaßen des Fischer ProLine EVO oder gar dem Westfalia BC60 entfernt.

Das Anbringen auf dem Kupplungskopf braucht etwas Übung: Im Gegensatz zu den beiden anderen Trägern, die von oben aufgesetzt werden, wird der Atera bei geöffneten Verriegelung leicht von schräg vorne auf die Kupplungskugel geschoben. Danach wird der große, gut geformten Hebel nach unten gedrückt, der hintere Teil der Klemmung legt sich über die Kupplungskugel und klemmt damit den Träger fest.

Durch den langen, gut geformten Hebel ist das auch mit wenig Kraftaufwand möglich. Der Hebel selbst lässt sich nur im aufgeschlossenen Zustand und nur bei gleichzeitiger Betätigung eines Verriegelungsknopfs betätigen. Hängt der Schlüssel für den Träger an einem größeren Schlüsselbund kann schon mal etwas fummelig werden.

Bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass sich der Träger mit kleinen metallenen Vorsprüngen im Bereich unter dem Kugelkopf abstützt. Damit wird wirkungsvoll das vielfach bei anderen Trägern auf der Straße zu sehende „Abkippen“ nach hinten unterbunden. Dass der Träger ordnungsgemäß verriegelt ist zeigt ein kleiner Knopf aus Kunststoff an: Ist der grüne Ring zu sehen, ist alles in Ordnung. Eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Sache!

Atera Strada E-Bike M Verriegelung
Gut in der Handhabung I: Verriegelungsgriff am Atera (Klicken zum Vergrößern)

Die elektrische Verbindung über den Multicon-Stecker glänzt durch ein sehr langes Kabel, das auch für außergewöhnlich platzierte Steckdosen ausreichend ist.

Beim Atera steht das näher zum Fahrzeug untergebrachte Rad auf einer zweigeteilten, das dahinter platzierte auf einer durchgehenden Alu-Schiene. Beide sind mit keilförmigen Radhaltern aus Kunststoff versehen die einfach und schnell mittels einer Klemmschraube verschoben werden können. Die Fixierung des Laufrades auf dem Radhalter erfolgt auch beim Atera Strada E-Bike M über Rasterriemen.

Im Gegensatz zu den Trägern von Westfalia und Fischer werden die Rahmen über einen Spannriemenmechanismus mit langen Riemen gehalten. Die Riemen verfügen über weiche Kunstoffpuffer, die sich beim Verzurren an den Rahmen schmiegen und so die Kontaktfläche vergrößern.

Atera Strada E-Bike M Laufradschiene
Gut in der Handhabung II: Einfach verschiebbare Radhalter am Atera (Klicken zum Vergrößern)

Gemeinsam mit dem vergleichsweise hohen Haltebügel können auf diese Weise auch Räder mit eher ungewöhnlichen Rahmen sicher auf dem Träger verzurrt werden. Der Mechanismus ist abschließbar was sehr leicht gelingt. Jedoch gestaltet sich das Aufschließen und anschließende Lösen der Ratschenriemen manchmal etwas hakelig.

Der Abstand des am nächsten zum Fahrzeug gelegen Rad kann je nach Karosserieform etwas knapp sein, bei besonders ausladenden Lenkern müssen diese ggf. verdreht werden. Auch beim Atera Strada E-Bike M sind im normalen Fahrbetrieb, beladen mit zwei Pedelecs, keine Stabilitätsproblem zu beobachten. Die Räder stehen vertrauenserweckend sicher.

Wie bei den Trägern von Westfalia und Fischer kann auch beim Atera der beladene Träger abgeklappt werden, um den Zugang zum Kofferraum zu ermöglichen. Jedoch ist die Bedienung der Mechanik umständlich: Zum Lösen der Sicherung vor ungewolltem Abkippen muss man einen Hebel betätigen und halten und fast gleichzeitig die Räder abkippen.

Nur: Dieser Sicherungshebel ist zwischen den beiden montierten Fahrrädern zwischen den Laufrädern platziert und nur mit einer Kniebeuge erreichbar! Das macht das Abkippen über den breiten, eigentlich gut bedienbaren Bügel unnötig kompliziert.

Das Erscheinungsbild des Trägers ist, verglichen mit den anderen beiden, etwas rustikaler. Der Atera Strada E-Bike M ist ebenfalls für zwei Räder mit je maximal 30 kg Gewicht zugelassen. Durch das geringe Eigengewicht ist für das Fahrzeug dafür eine Stützlast von (2×30 kg + 14,15 kg=) 74,15 kg nötig.

Zusammenfassung:

Der Atera Strada E-Bike M ist ein leichter und trotzdem robuster Fahrradträger für die Anhängerkupplung. Zwar ist das Abklappen vergleichsweise kompliziert, doch dafür ist die Variabilität durch die schnell und einfach verstellbaren Radhalter und die Rahmenfixierung mittels Ratschenriemen sehr groß. Er ist ideal wenn oft verschiedene Fahrräder transportiert werden sollen. Mit einem Preis von 439€ wird der Atera Strada E-Bike M daher Variabilitäts-Sieger im VeloStrom- Vergleichstest von Fahrradträgern für die Anhängerkupplung.

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Weitere Informationen

Der Atera Strada E-Bike M ist im gut sortierten Fachhandel erhältlich. Weitere Informationen sind online bei Atera zu finden.

Fazit:

Die Träger von Westfalia, Fischer und Atera  geben sich bei der Kernkompetenz „Pedelec-Transport“ keine Blöße.  Es sind solide, sichere Träger, ein kompletter Fehlkauf ist praktisch ausgeschlossen. Allerdings unterscheiden sie sich in Details, die je nach Anwendungsszenario durchaus kaufentscheidend sein können. Hier sollte jeder Kaufinteressent genauer hinschauen.

Vielen Dank an Fischer für das kostenfreie zur Verfügungstellen des Testträgers.

[Text: [at], Fotos: VeloStrom]

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Alexander Theis
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