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Centurion Markt & Hersteller

Wer braucht vollgefederte Fulldresser E-MTB für den Pendlereinsatz?

Lesezeit etwa 6 Minuten

[at] Eine kleine Übersicht über komfortable, vollausgestattet E-MTB’s für komfortorientierte Bikependler.

Einleitung

Bis zum Frühjahr 2020 war der typische Bikependler fahrradbegeistert, seit Jahren, eventuell Jahrzehnten gar, mit dem Fahrrad auf du und du. Reifen flicken bei Regen und im dunkeln? Pah! Durchtrainiert, drahtig und mit profimäßigen Skills übersprang er Schlaglöcher oder federte die gröbsten Schläge per gezielter Körperspannung einfach weg. 😉

Dann kam Corona. Die Radwege werden voller, weil immer weniger Menschen mit den Öffis fahren wollen. Sie entdeckten die Freude an der Bewegung an der frischen Luft. Die Verkehrswende beginnt Fahrt aufzunehmen, das alte Bike wird aus dem Keller geholt. Doch diesen neuen Bikependlern fällt auf, was die vorigen Fahrradpendler einfach als gegeben hinnahmen: Die Radweg sind oft in desolatem Zustand! Und hier lauert die Gefahr: Denn die Öffis oder das Auto sind doch irgendwie komfortabler.

Genau hier kommen die Bikes ins Spiel, die ich hier vorstellen will. Vollgefederte E-MTB mit Schutzblechen und Gepäckträger. Grobstollig bereift, mit Licht und, man hält es nicht für möglich, sogar mit Reflektoren und Klingel! Die Puristen unter den MTB-Fahrern werden sich mit Grausen abwenden…

Doch alle anderen lesen gerne weiter.

Spaß beiseite. Ich denke, jenseits aller „gelobt sei, was hart macht-„Diskussionen goutieren wir alle etwas Komfort. Die Argumente gegen eine Heckfederung („mehr Gewicht!“, „Pedalkraft geht verloren“) ist beim Pedelec weniger von Bedeutung – zumindest solange man es nicht jeden Tag über dutzende Stufen tragen muss.

Nach der Vorstellung des Trek Powerfly FS4 Equipped erreichte uns eine Flut von Mails. Einige wenige äußerten sich entsetzt über die artfremde Verwendung des E-MTB.


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Die meisten jedoch wollten mehr über diese Art des Fahrrads wissen. Deshalb haben wir etwas recherchiert und stellen hier noch ein paar dieser robusten Commuterbikes vor – ohne Anspruch auf Vollständigkeit. 😉

Und nur für’s Protokoll: Die Reihenfolge ist komplett zufällig und stellt keinerlei Wertung dar.

Flyer Goroc 4

Früher war „Flyer“ fast ein Synonym für „Pedelec“. Die Firma aus der Schweiz feiert 25jähriges Jubiläum und gehört damit zu den traditionsreichsten Pedelec-Herstellern auf dem Markt.

Das Goroc 4 weicht von der „Einheitskost“ der Pedelecs gleich doppelt ab: Zum einen durch die Vollfederung mit 140mm Federweg. Aber auch beim Motor geht Flyer andere Wege:

Zum Einsatz kommt hier ein Antrieb von Panasonic. Der „GX Ultimate“ bietet in der Spitze 90 Nm Drehmoment und soll besonders bei tiefen Trittfrequenzen bereits bärig schieben. Der Akku ist semi-integriert, was optisch eventuell ein Nachteil sein kann, funktionell jedoch sicherlich Vorteile bietet. Denn die Entnahme des Akkus gestaltete sich unserer Erfahrung nach nicht immer so flüssig wie erhofft.

Das Gororc 4 ist ab 4.799€ (UVP) erhältlich.

Mehr Infos zum Bike: https://www.flyer-bikes.com


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Husqvarna Cross Tourer 5FS

Husqvarna ist vielen vielleicht vom Gartenbau oder vom Motocross bekannt. Im Falle der Pedelecs von Husqvarna hat die Fima Puello die kundige Hand im Spiel. Susanne und Felix Puello machten mit Haibike das E-MTB sozusagen salonfähig.

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Der Cross Tourer 5FS bietet ebenfalls das volle Federprogramm, sowie die komplette Ausstattung. Motorseitig gibt es hier auch Abwechslung, denn es kommt der vielfach gelobte SHIMANO STePS DU-E7000 zum Einsatz. Von der Papierform her „nur“ mit 60Nm Drehmoment soll die Unterstützung besonders harmonisch sein.

Husqvarna setzt beim Cross Tourer 5FS auf einen Intube-Akku mit 504 WH Kapazität. Der sollte für die allermeisten Pendelstrecken, auch im Winter, locker ausreichen, ohne unterwegs laden zu müssen.

Für 4.499€ (UVP) wechselt das Bike den Besitzer.

Mehr zum Bike: https://www.husqvarna-bicycles.com

Corratec E-Power MTC 120 Elite

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Corratec aus Raubling hat auch ein „Fulldresser-Fully“ im Programm.

Das E-Power MTC 120 Elite setzt auf den bekannten Bosch Performance Line CX-Antrieb mit maximal 85 Nm Drehmoment und bis zu 340% Unterstützungsleistung. Besonders an Anstiegen agiert dieser Antrieb besonders kraftvoll.

Der Intube-Akku mit 625Wh bietet genügend Reserven, auch für längere Touren. Die üblichen Pendelstrecken sind für diesen Akku wohl keine Herausforderung. Die 120mm vorne und hinten sorgen für genügend Komfort.

UVP: 4.799

Mehr zum Bike: https://www.corratec.com

Conway Xyron C227

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Auch beim Conway kommt der Bosch Performance Line CX-Antrieb zum Einsatz. Schutzbleche, Lampen und Gepäckträger sind ebenfalls da.

Bei der Federung bietet Conway mit dem Xyron C277 ein Fox-Fahrwerk: Vorne eine ROCKSHOX „35 Gold RL“ mit 140 mm Federweg und hinten ein FOX „Float DPS“-Dämpfer. Da sollten auch die tiefsten Löcher auf dem Weg ins Büro ihre Schrecken verlieren.

Für 4.499,95 € bietet das Xyron C227 sogar noch eine Vario-Sattelstütze.

Mehr zum Bike: https://conway-bikes.de

Centurion Lhasa E R2600i

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Centurion hat das Thema „MTB“ in Deutschland populär gemacht und natürlich ist man auch dort am Puls der Zeit.

Das Lhasa E R2600i bietet neben der vollen Ausstattung einen Gepäckträger mit 30 kg Zuladung, das reicht dann auch noch für einen Einkauf auf dem Heimweg.

Auch bei Centurion setzt man auf den Bosch Performance Line CX gepaart mit einem Intube-Akku und dem kompakten Kiox-Display. Beim Fahrwerk kommen Komponenten von Suntour (Gabel: Axon34 Boost LORC, Dämpfer: Edge LOR8) zum Einsatz, eine Vario-Sattelstütze ist auch dabei.

Das elegante Lhasa E R2600i steht mit einer UVP von 4.799 € in der Preisliste.

Mehr zum Bike: https://www.centurion.de/

Bergamont E-Horizon FS Expert

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Etwas zurückhaltender steht das Bergamont E-Horizon FS Expert da. Nicht ganz so breit und grob profilierte Reifen und ein insgesamt zierlicher wirkendes Rahmenlayout sorgen für Understatement.

Doch auch bei diesem Bike ist alles mit dabei: Lampen, Schutzbleche, Seitenständer,Federung. Eine Vario-Stütze fehlt, dafür ist ein verstellbarer Vorbau mit dabei.

Die Suntour-Federelemente (vorne: Mobi 24 RLR DS, 100mm Federweg, hinten UNAir R8 mit 80 mm Federweg) kombiniert Bergamont mit einem Bosch Performance Line CX Cruise, einem InTube-Akku und dem Purion-Display.

Das Bergamont E-Horizon FS Expert steht ab 4.499€ beim Händler.

Mehr zum Bike: https://www.bergamont.com

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Alexander Theis