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Alltag Fahrradinfrastruktur

Kommt: Radschnellweg zwischen Darmstadt und Frankfurt

Lesezeit etwa 4 Minuten

[at] Der Magistrat der Stadt Darmstadt beschließt Bau eines Radschnellwegs zwischen Darmstadt und Frankfurt.

Für einen Raddirekt- oder Radschnellweg wurde vom Regionalverband FrankfurtRheinMain im Jahr 2015 eine detaillierte Machbarkeitsstudie erstellt.

„Wichtige infrastrukturelle Einrichtung“

liegerad_auf_radschnellwegErgebnis war, dass ein Raddirektweg eine wichtige infrastrukturelle Einrichtung im Rhein Main Gebiet und eine attraktive Mobilitätsoption für den Ausbau des Verkehrssystems darstellt. Angesichts der Schadstoff- Lärm- und Luftbelastungen durch den individuellen Fahrzeugverkehr in Kommunen muss der Ausbau des Radverkehrsnetzes inner- und außerörtlich eine wichtige Verkehrsmaßnahme sein.

Auf Initiative des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain, soll die  Regionalpark Südwest GmbH den rund 30 Kilometer lange Radschnellweg realisieren, der vor allem Pendler eine schnelle Radverbindung bieten soll.

„Meilenstein für die Zukunft des Radverkehrs in der Rhein-Main Region“

Verkehrsdezernentin Dr. Barbara Boczek dazu: „Einen Raddirektweg im Herzen des Rhein-Main-Gebietes zu realisieren, setzt eine sehr komplexe Umsetzungsstrategie angesichts der vielen konkurrierenden Nutzungen und erforderlichen Genehmigungen voraus. Ein solches Pilotprojekt ist für alle von besonderer Bedeutung, stellt es doch einen Meilenstein für die Zukunft des Radverkehrs in der Rhein-Main Region dar. Besonders in den Niederlanden und Dänemark werden Radschnellwege bereits seit Jahren gebaut und stellen eine nachgefragte Alternative zum Pkw dar. Ein wichtiges Ziel dieser Raddirektverbindung ist es, Berufspendler, die heute mit dem Pkw zur Arbeit fahren, vom Fahrrad als sinnvolles Verkehrsmittel zur Arbeit zu überzeugen“.

Besondere Anforderungen

pedelec_auf_radschnellwegFür einen Radschnellweg gelten besondere Anforderungen. Er sollte Kreuzungs- und Ampelfrei und vier Meter breit sein um einen ungehinderten Verkehr in beide Fahrtrichtungen bieten zu können. In Bereichen, in denen neben dem Radverkehr auch landwirtschaftlicher Verkehr oder Fußverkehr zu erwarten sind sollte die Breite fünf Meter betragen. 

Als Belag sollte Asphalt verwendet werden, in Ausnahmefällen, beispielsweise in Naturschutzgebieten. sind auch wassergebundene Belagstrecken möglich. Außerdem sollte der Radschnellweg beleuchtet werden, um auch bei Dunkelheit gut befahrbar zu sein. Aus dem gleichen Grund sollten die Fahrbahnen markiert und gut beschildert sein.

Es ist absehbar, dass diese Standards nicht überall auf der Strecke eingehalten werden können. Deshalb sprechen die Beteiligten von einer „Rad-Direktverbindung“

Verschiedene Bauabschnitte

Die Rad-Direktverbindung ist in fünf Bauabschnitte unterteilt, die jeweils auch einzeln funktionale Abschnitte bilden.

1. Bauabschnitt: Verbindung zwischen den Bahnhöfen Egelsbach, Erzhausen und Wixhausen.

2. Bauabschnitt: Bahnhof Egelsbach bis Bahnhof Langen Streckenabschnitt in Dreieich.

3. Bauabschnitt: Bahnhof Wixhausen bis Langener Straße (Anschlusspunkt an Radrouten nach Darmstadt) Streckenabschnitte in Dreieich und Neu-Isenburg.

4. Bauabschnitt: Verlängerung in Darmstadt entlang Langener Straße bis Gräfenhäuser Straße Lückenschluss zwischen Langen und Dreieich.

5. Bauabschnitt: Lückenschluss Dreieich Neu-Isenburg bis Frankfurt.

Auf dem Gebiet von Darmstadt verläuft die Rad-Direktverbindung von Erzhausen kommend auf dem Wald- und Wirtschaftsweg östlich parallel zu den Gleisen der Bahnlinie Frankfurt-Darmstadt.

Mit dem Ausbau soll schon 2018 begonnen werden. 

Wegführung durch Städte

Die Beteiligten favorisieren eine Führung durch die Städte. Damit soll dem Sicherheitsempfinden der Benutzer, insbesondere in den frühen Morgen- und Abendstunden Rechnung getragen werden.

Die dadurch nötigen Umwege seien gering, außerdem könnten auf diese Weise bereits bestehende Radwegverbindungen eingebunden werden. Zudem sorge die Streckenführung durch Städte für eine gute Sichtbarkeit und Wahrnehmung der Rad-Direktverbindung, was die Frequentierung erhöhen soll.

[Fotos: PD-F]

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Alexander Theis

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