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E-Motions am Millstätter See in Kärnten/Österreich: Gelungene Premiere und ideale Location

Lesezeit etwa 9 Minuten

[at] Für ein perfektes Pedelec-Test-Event braucht man die perfekte Location, attraktive Aussteller, ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm und ideales Radfahrwetter. All das kam am letzten Wochenende am Millstätter See in Kärnten zusammen, VeloStrom war für euch vor Ort.

Zugegeben, Kärnten ist für viele nicht gerade „um die Ecke“, doch die Fahrt nach Österreich hat sich am langen Wochenende für alle Teilnehmer gelohnt.

Perfekte Locationmillstaetter_see

Die Organisatoren des Events, die Zeitungen „E-MTB“, „MYBIKE“ und die MTG- MILLSTÄTTER SEE TOURISMUS GMBH hatten wahrlich ein glückliches Händchen bei der Wahl des Austragungsortes für das erste „E-Motions Event“.

Denn die Lage des Event-Geländes ums Badhaus in Millstatt ist perfekt: Direkt vom Gelände aus geht es steil hinauf, ideal um die Königsdisziplin von Pedelecs, die Unterstützung bei Bergauffahrten, zu testen.

Doch mehr noch: Direkt am Wasser gelegen kann man vom Badhaus aus auch zu Touren rund um den See oder in das bergige Umland starten. Beides wurde von den zahlreichen Besuchern ausgiebig genutzt. Und man konnte, auch dank der vielfältigen Aussteller, viele begeisterte Gesichter sehen, von „E-Bike-Novizen“ bis zum erfahrenen Rennradfahrer.

Attraktive Aussteller

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Das Messegelände am Badhaus in Millstatt (Klicken zum Vergrößern)

Als Aussteller kamen so bekannte Namen wie Winora, Haibike, Riese und Müller, KTM oder Pinarello aber auch kleine, nicht weniger attraktive Hersteller wie Geero oder Bärenbikes. Bei allen konnte man Pedelecs ausgiebig probefahren, was auch ausgiebig genutzt wurde. Viele hätten das gerade probefahrene Rad am liebsten sofort mitgenommen.

Zusätzlich konnte man bei namhaften Zubehörherstellern wie Ergon oder SQLab Sättel und Lenkergriffe testen oder sich zu Fragen rund um die Ergonomie auf dem Bike beraten lassen. Und auch über Ziele für den nächsten Radurlaub konnte man sich am Stand von Alps2Adria ausgiebig informieren.

Wem nach den ausgiebigen Probefahrten der Magen knurrte, der konnte sich auf dem Street Food-Market nach Leckerem umsehen oder sich am Stand von Kärntermilch mit Bananen, Milchgetränken oder Käsewürfeln stärken.

Abwechslungsreiches Rahmenprogramm

Neben Testfahrten und Beratungen hatte die Veranstalter auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm vorbereitet: Neben Bike-Trial-Vorführungen von Weltmeister Tom Öhler, Wheelie-Sessions mit Bobby Root und der E-Motions-Movie Night erfreuten sich insbesondere die geführten Touren in die umliegende wunderschöne Landschaft beim Genußradlern und MTB- oder Rennradcracks gleichermaßen großer Beliebtheit.

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Weitere Informationen

Und auch für den Nachwuchs war mit einem Pumptrack gesorgt.

 

Ideales Radfahrwetter

Seit ein paar Tagen hatte ich schon mit etwas Besorgnis die Wettermeldungen verfolgt. Doch zum Glück regnete es nur nachts, ansonsten war das Wetter ideal: Nicht zu warm und nicht zu kalt.

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Teststrecke und Höhenprofil (Klicken zum Vergrößern)

Besonders bei der Fahrt rund um den See war das super, denn diese verläuft auf der Südseite auf längeren Strecken im Wald. Was mich persönlich vor einem stärkeren Sonnenbrand bewahrte. 🙂

Alle Aussteller und Besucher mit denen ich sprach waren begeistert von diesem Event.

Ich denke bei dieser positiven Resonanz wird der zweiten Auflage im neuen Jahr nichts entgegenstehen.

Probefahrten

Natürlich habe ich die Zeit auch für ausgiebige Probefahrten genutzt, unter anderem auf einer Bergstrecke, die praktisch direkt vom Messegelände beginnt.

Fazua

fazua_mtbFazua aus München war mit einem eigenen Stand dabei, obwohl, erfahrene VeloStrom-Leser wissen das, Fazua keine eigenen Räder herstellt. Vielmehr liefern die Münchner ihre Antriebe an so namhafte Firmen wie Focus oder Pinarello. Letztere waren mit ihrem E-Rennrad vertreten, das von vielen Rennradlern skeptisch Probe gefahren wurde.

Von Fazua bekam ich deren E-MTB Vorführer zur Probefahrt, der mich einmal mehr wieder erstaunte. Konnte ich den Antrieb bisher auf der Eurobike oder der Hausmesse bei Derby Cycle im letzten Jahr nur auf kurzen Anstiegen probefahren, ging es hier direkt vom Ausstellungsgelände aus in knackige Steigungen. Die Unterstützung des Antriebs erfolgt so natürlich, das man sich fragt, ob er überhaupt eingeschaltete ist. Zumindest so lange, bis man ihn ausschaltet… Und auch über der Unterstützungsgrenze von 25 km/h ist kein Tretwiderstand spürbar.

Meiner Meinung nach ist der fazua evation der ideale Antrieb für den Sportfahrer, der sich meist oberhalb der Unterstützungsgrenze bewegt. Und für den ist auch die vergleichsweise geringe Akkukapazität von 250 Wh kein Problem.

Dieses Jahr wird noch ein paar überraschende Bikes mit Fazua-Antrieb geben, wie man mir unter der Hand am Stand mit leuchtenden Augen ankündigte.

Geerogeero

Bei Geero handelt es sich um einen Hersteller aus Österreich, der seine Pedelecs direkt vertreibt.

Die Bikes von Geero sind klassisch gestylte Räder, deren Antriebssystem sehr unauffällig im Hinterrad untergebracht ist. Der Akku ist im Unterrohr versteckt und verbleibt beim Laden im Rad, der Ladestecker befindet sich untehalb des Tretlagers.

geero_displayDas Pedelec von Geero fährt sich sehr komfortabel, die Sitzposition ist bequem und der Motor unterstützt kräftig und nicht allzu laut.

Die Bedienung ist auf das Notwendigste reduziert und gibt keinerlei Rätsel auf. Wunderschöne Citybikes, wie ich finde.

Näheres ist online unter https://www.geero.de/ zu finden.

 

Riese und Müller

delite_gt_touringBei Riese und Müller habe ich das Delite GT touring mit Riemenantrieb und Nuvinci-Nabe gefahren. Besonders begeistert hat mich der Komfort des Fahrwerks. Am (steilen) Berg hingegen kommt die Nuvinci doch an ihre Grenzen. Aber für diese esxtremen Steigungen ist sie auch nicht gemacht. Dafür ist der Riemenantrieb wunderbar leise, was das Geräusch des Boch-Motors etwas mehr hervortreten lässt.

Aus meiner Sicht gerade mit dem Doppelakku ein prima Pedelec für den komfortorientierten Langstreckenfahrer im nur mäßig steilen Gelände.

Winora

Bei Winora hatte ich mir für die geführte Tour und um den Millstätter See das Yakun Tour gesichert, das mit dem Yamaha PW-X ausgestattet ist.

winora_yakun_tourVor der Tour ging es erst meine Vergleichssteigung hoch, dort schlug sich das Yakun sensationell:  Der Yamaha-Antrieb reagiert sensibel auf den Tretwiderstand und schiebt kraftvoll und leise bergan. Selbst das Anfahren am steilsten Stück klappte problemlos, denn zum einen ist der Antrieb sofort da und zum anderen kann die Übersetzung dank doppeltem Kettenblatt passend klein gewählt werden.

Auf der Tour rund um den See zeigte sich, das der Yamaha PW-X um die Unterstützungsgrenze sensibel ein- bzw. aussteigt, über 25 km/h kaum wahrnehmbar ist und auch bei Kadenzen größer als 80 (werden u.a. auf dem tollen Display angezeigt) nach unterstützt.

Über den Antrieb hinaus trumpft Winora mit einer fast schon noblen Ausstattung wie den standfesten MT4-Bremsen von Magura, der sensibel ansprechenden Suntour-Gabel SR NCX-E45 LOR oder der Lampe Lupine SL mit maximal 140 Lux auf.

Das Yakun fährt sich super komfortabel und gediegen. Ob für die Reise, zum Pendeln oder zum Einkaufen: Mit seinem zulässigen Gesamtgewicht von 150 kg, der robusten Bauweise, der hochwertigen Ausstattung und dem gediegenen Finish ist es für mich das ideale Bike für alle Gelegenheiten.

Könnte ich mir ein Pedelec aussuchen, das Winora Yakun Tour wäre es.

Schwalbe

schwalbe_aufstellerSeit Jahren fahre ich auf verschiednenen Rädern Schwalbe Marathon Plus und habe seitdem keinen Platten mehr wegen eines Duchstichs erlebt. Doch Schwalbe geht noch einen Schritt weiter und bringt im Sommer diesen Jahres tatsächlich einen unplattbaren Reifen auf den Markt.

Wie mir einer der Entwickler erklärte wird statt eines Schlauchs eine ringförmige Füllung aus einem speziellen, von BASF produzierten Kunststoff eingelegt. Diese Füllung sorgt je nach Gewicht von Rad und FahrerIn für einen „Luftdruck“ von 3,5 bis 3 bar. Mangels Luftdruck der verloren gehen könnte ist dieser Reifen also tatsächlich unplattbar!

Die Nachteile: Ein etwas höherer Rollwiderstand gegenüber einem luftbereiften Laufrad gleichen Formats (der beim Pedelec zu verschmerzen ist) und der höhere Montageaufwand mit einer Maschine. Doch dafür hält der Reifen bis das Profil abgefahren ist und auch Luft nachpumpen ist passé. Diese Eigenschaften machen denn neuen Reifen wohl besonders interessant für (Pedelec-)Radverleihsysteme.

Ergon

ergon._st_core_primeDie Koblenzer waren unter anderem mit ihrem neuen Sattel da.Der ST Core Prime verfügt zwischen Gestell und Oberschale über eine dämpfende Schicht, die auf den ersten Blick an Styropor erinnert.Bei näherem Nachforschen handelt es sich um den gleichen Kunststoff, aus dem bei Schwalbe die unplattbare Reifenfüllung gefertigt wird!

Der Ergon ST Core Prime soll dadurch ein besonders komfortables Fahrgefühl bieten: Da der Sattel sich durch die Gewichtsverlagerung beim Treten mit bewegt, sitzt man weniger statisch auf dem Rad, diese Bewegung tut den Bandscheiben gut. Außerdem sorgt ein spezieller Schaumstoff im Sitzbereich dafür, dass die Belastung auf den Sitzhökern nicht zu hoch wird. 

Bereits auf den ersten Metern, montiert auf meinem Rad, zeigte sich der Sattel deutlich komfortabler als mein bisher montierte Sattel eines Mitbewerbers. Der erste Eindruck verfestigte sich auf der ausgiebigen Probefahrt über mehr als 20 km. Der Sattel ist jeweils für Männer und Frauen in verschiedenen Formen für Rennrad, Touren- oder Mountainbike und in verschiedenen Breiten erhältlich. Wer mit Sitzbeschwerden Fahrrad fährt sollte sich diesen Sattel mal näher ansehen. Weiter Infos gibt es online bei ergon-bike.com.

[Fotos: VeloStrom, Karte: gpsies.com]

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Alexander Theis