[at] Hausmesse: Stevens lud Hersteller und Journalisten zur Vorstellung der aktuellen Modellpalette nach Hamburg ein – und hatte einiges an Neuigkeiten vorbereitet.
Die zweite Stevens Hausmesse knüpfte an den großen Erfolg der Veranstaltung im vergangenen Jahr an und dauerte mehr als eine Woche, was zu einer merklich entspannten Atmosphäre aller Beteiligten führte.
Denn so stand jede Menge Zeit zur Verfügung, die genutzt werden konnte um die über 200 neuen und im Detail angepassten City- und Trekkingbikes, E-Bikes, Rennräder und Mountainbikes am Firmensitz am Asbrookdamm in Hamburg unter die Lupe zu nehmen.
Ebenfalls zum Programm gehörten überaus spannende Führungen durch die „heiligen Hallen“ der Hanseaten. Mit zwei weiteren Kollegen führte uns Volker Dohrmann, seit mehr als 30 Jahren bei Stevens verantwortlich für Produkte, Marketing und Strategie durch das Gebäude am Asbrookdamm. Und das, trotz der schon fast sprichwörtlichen hanseatischen Zurückhaltung, mit berechtigtem Stolz. Lager, Montageplätze, Konstruktion, Vertrieb: Überall ist die positive Grundhaltung zu spüren, mit der in Hamburg am Thema „Fahrrad“ gearbeitet wird.
Das gilt übrigens auch fürs Pedelec: Volker Dohrmann war selbst früh mit einem Eigenbau-Pedelec unterwegs, zu einer Zeit, als der derzeitige Boom der E-Bikes noch lange nicht abzusehen war.
Trotz aller Vorbehalte der „richtigen“ Radfahrer blieb er hartnäckig am Thema und schaffte es schließlich, dass es heute auch Stevens-Pedelecs gibt. „Das eine schließt das andere nicht aus“, die Richitgkeit dieses Ausspruchs stellte Dohrmann dann später bei einer Rennradausfahrt eindrucksvoll unter Beweis. Natürlich ohne Motor, auch wenn das möglich gewesen wäre.
E-Getaway
Denn eines der Highlights der Hamburger ist das brandneue E-Getaway. Mit ihm kombiniert Stevens die eigene, sportliche Herkunft und jahrzehntelange Erfahrung aus dem Cyclocross mit den Vorzügen des Fazua-Antriebs.
Heraus kommt dabei ein fahraktives Gravelbike, das sowohl fürs tägliche Pendeln, aber vor allem auch für agile Radreisen mit reduziertem Gepäck prima geeignet ist und dabei mit einigen Raffinessen glänzt.
Beispielsweise mit Carbon-Rahmen und Gabel oder dem neuen Shimano GRX 2x11fach-Schaltwerk, das speziell für Gravelbikes entwickelt wurde. Der Fazua-Motor wird über ein im Rahmen eingelassenes, Fazua-typisch reduziertes
Bedienfeld aktiviert und überwacht. Mit einem Gewicht von 14,7 kg ist das Gravelbike für ein Pedelec sehr leicht und die 35 mm hohen Carbonfelgen sorgen in Zusammenarbeit mit hochwertigen Naben dafür, dass das E-Getaway fast spielerisch beschleunigt.
Für manchen Puristen ein Graus, aber an einem Rad mit dieser Bestimmung meiner Meinung nach folgerichtig sind Ösen für Gepäckträger und Schutzbleche vorgesehen. Das E-Getaway hat meiner Meinung nach das Zeug zum Traumbike.
E-Pordoi
Kein Stein auf dem anderen blieb beim E-Pordoi des Modelljahres 2020. Der komplett neu entwickelte Rahmen integriert den Bosch Power-Tube-Akku mit 625 Wh. Auch die Geometrie wurde auf „Wohlfühl“ getrimmt, damit Fahrerin oder Fahrer die Kraft des Bosch Performance CDX-Antriebs besonders lange genießen können.
Zum Komfort trägt auch das Fox-Fahrwerk mit Fox 34 Float Rhythm E-Bike+ Federgabel und Float DPS Performance E-Bike-Dämpfer bei. Die Shimano Deore XT 1x12fach-Schaltung sorgt für knackige und präzise Gangwechsel und die Shimano BR-MT520 4-Kolben-Scheibenbremsen mit 203 mm Durchmesser für beeindruckende Bremsperformance. Ein E-MTB für Abenteurer am Berg und im Wald.
E-8X-Tour
Das E-8X-Tour ist dank der Stevens X-Cross-Gene auch Bike für Abenteurer, wenn es auch auf den ersten Blick nicht so scheint. Doch mit etwas mehr als 22 kg Gewicht eignet es sich ideal für sportliche Radtouren, bei denen es dank der 180er-Scheiben von Shimano und den etwas gröber profilierten Continental Double Fighter III-Pneus auch mal etwas rauher zugehen darf.
Der Bosch G4 Performance Line CX-Antrieb mit Kiox-Display und der 500Wh-Akku sorgen für viel Fahrspaß und für tourentaugliche Reichweite. Schutzbleche, komplette Beleuchtung und Gepäckträger machen das E-8X-Tour auch für Schlechtwetter- oder Pendelfahrten, gerne auch kombiniert, fit. Ein Allrounder, wie er im Buche steht!
E-Molveno
Das E-Molveno war für mich eines der Highlights. Denn es beweist mit gekonnt kombinierten Komponenten, das ein günstiges Pedelec von einem deutschen Markenhersteller möglich ist. Ein durch und durch vernünftiges Pedelec und einen tolle Alternative zu billigen No-Name-Produkten von oft zweifelhafter Herkunft.
Denn mit dem Bosh Active-Line Cruise-Antrieb der dritten Generation, 400 Wh-Akku, verstellbarem Vorbau und Shimano-Bremsen ist das E-Molveno in drei Rahmenformen und 11 (!) Rahmengrößen zum Preis von 1.999€ erhältlich. Chapeau!
E-Triton Plus
Von vielen Herstellern wird das Thema „zulässiges Systemgewicht“, wenn überhaupt, nur am Rande gestreift. Fakt ist jedoch, dass manche Pedelecs selbst mit normalgroßen und -gewichtigen Menschen schon überladen sind. Und dann ist noch keine Arbeitstasche, kein Einkauf oder gar Reisegepäck mit eingerechnet!
Bei Stevens war das, wie mir der zuständige Produktverantwortliche sage, jedoch schon länger ein Thema. Was vielfach zur Umsetzung fehlte waren einfach die passenden Komponenten.
Mit dem E-Triton-Plus haben die Norddeutschen ein komplett neues Touren-Pedelec mit tiefem Durchstieg auf die Reifen gestellt, das mit 180 kg zulässigem Gesamtgewicht glänzt. Damit der Tiefeinsteigerrahmen eine hohe Steifigkeit bietet kommt die Fertigungstechnik des Spitzen-Pedelecs E-Trition 45 zum Einsatz, doch dazu später mehr.
Das Rad selbst wiegt 27,4 kg, somit dürfen FahrerIn und Gepäck gemeinsam fast 153 kg auf die Waage bringen! Das macht das Bike auch tauglich für große Einkäufe oder Hängerbetrieb mit Kind oder Hund. Oder eben auch fürs gelenkschonende Trainieren: Denn Pedelecs eigenen ideal zur Hilfe bei der Gewichtsreduktion.
Damit das auch richtig Spaß macht unterstützt ein Bosch Performance Line CX-Cruise-Antrieb mit kräftigem Schub. Damit der möglichst lange anhält ist ein 625 Wh-Intube-Akku an Bord. Die passende Übersetzung stellt eine 1×12 Deore XT-Schaltung bereit, für die allzeit sichere Verzögerung zeichnen 4-Kolben-Bremsen von Magura verantwortlich. Sehr elegant gelöstes Detail: Der Speedsensor ist im Rahmen verdeckt eingebaut, der Magnetgeber unauffällig in die Bremsscheibe integriert. Neben der reinen Optik vermindert das auch den Wartungsaufwand: Wer hat sich nicht schon über verrutsche Speichenmagneten geärgert?
Das E-Trion Plus ist ein wirklich tolles Bike, das mit einem gelungenen und stimmigen Konzept sicher ein Erfolg werden wird.
E-Triton 45
Besonders gespannt war ich auf das überarbeitet E-Triton 45: Das bisherige Modell ist bei VeloStrom ja im Langzeittest. Auf den ersten flüchtigen Blick scheint sich wenig geändert zu haben.
Doch der Schein trügt. Es fängt beim kompakteren Bedienteil an und geht über den Lockout-Hebel weiter. Der ist jetzt waagrecht unter dem Lenker angeordnet, während er beim Dauertestmodell senkrecht nach oben zeigt. Und damit beim Bedienen des Bosch-System eigentlich immer im Weg ist.
Als Scheinwerfer kommt jetzt ein Supernova M99 Mini Pro-45 250 Lux zum Einsatz. Außerdem wurde die Position der vorgeschriebenen Hupe verändert, was die Optik positiv beeinflusst, wie ich finde. Ein neuer Sattel von Selle Royal names eZone besitzt eine praktische und stabile Aussparung am hinteren Teil, an der man das Bike mal eben herum heben kann. Was dank der gelungenen Gewichtsverteilung auch bei den 26,6 kg Gewicht des S-Pedelecs leicht fällt.
Überzeugte das E-Triton 45 bisher bereits mit einer hohen Fahrstabilität, so setzt Stevens mit einer aufwändigen Rahmenfertigungstechnik bei der neuen Version noch einen drauf. Bisher wurde in das Unterrohr ein stabilisierendes Zwischenstück geschweißt, der Nachteil: Durch die Hitze beim Schweißen konnte sich das Material verziehen. Jetzt wird das Unterrohr mitsamt des Akkuschachts für noch mehr Steifigkeit extrudiert.
Bei dieser Fertigung wird das heiße Aluminium durch eine Art Form gepresst. Das Bauteil erhält dadurch eine besonders hohe strukturelle Integrität. Da man dieses Element jetzt aber nicht mehr biegen kann um oben Platz für die Gabelkrone zu schaffen, wird am oberen Bereich das Zwischenstück wieder entfernt. Danach wird das Bauteil dann per Hydroforming in die passende Form gebogen.
Laut Stevens ist der hohe Fertigungsaufwand gerechtfertigt: Die Steifigkeitswerte sollen über denen des bisherigen E-Trion-45 liegen und die Fertigungsqualität sei insgesamt noch höher.
Mehr als 1.100 Gäste
Insgesamt empfingen die STEVENS Mitarbeiter aus allen Abteilungen über 1.100 Gäste, Händler, Journalisten und
Partner. Am ersten Wochenende präsentierten zusätzlich weitere Hersteller: Abus, Bosch, Busch+Müller, DT Swiss, Fazua GmbH, Fox, Fulcrum, Racktime, Shimano, SR Suntour und Schwalbe – alle gute Geschäftspartner und Lieferanten von STEVENS – ihr Programm und beantworteten alle Fachfragen.
Rainer König, Vertriebsleiter bei STEVENS, fasst zusammen: „Unser Konzept, unseren Händlern über neun Tage ausführlich Zeit für die Orderplanung STEVENS 2020 zu geben, ist voll aufgegangen. Die ruhige, fachlich-konzentrierte Atmosphäre fand bei den Händlern 100%igen Zuspruch. Sehr zufrieden können wir auch über das Feedback unserer Handelspartner sein. Die Kollektion STEVENS 2020 wurde sehr gut angenommen und lässt nach
einem gemeinsam erfolgreichen Geschäftsjahr 2019 ein ebenso erfolgreiches Jahr 2020 erwarten.“
Der Modellwechsel von STEVENS Bikes erfolgt am 1. September 2019.
Mehr Infos auch zu den weiteren Rädern zu Stevens: www.stevensbikes.de
[Text & Fotos: VeloStrom, Stevens/PD-F(1), Stevens (1)]
Transparenzhinweis: Stevens übernahm die Übernachtungskosten des Autors.
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