Aus dem Trainingslager auf Mallorca berichte der erfolgreiche Paracycler und gibt einen Ausblick auf die kommende Zeit.
Bevor er ins Trainingslager fuhr, war der sympathische Nürnberger am 12. Januar zu Gast in der TOTO-Sportkabine vom Frankenfernsehen. Mit Philipp Waldmann ließ er das vergangene Jahr Revue passieren lassen und sprach über die kommende Saison.
Matthias Schindler:
„Ende Januar war es dann so weit und wir haben unseren Opel Insignia GSI bis unters Dach vollgepackt um unsere Reise nach Mallorca anzutreten. Am 1. Februar haben wir die Fähre ab Barcelona Richtung Palma genommen. Seit 2. Februar sind wir jetzt auf der Insel. Ich bin dankbar, dass meine Frau Siw mich begleiten und von hier aus im Homeoffice arbeiten kann. Somit kann ich mich ganz auf das Training fokussieren, ohne das Gefühl zu haben, zu lange von daheim weg zu sein.
Gerade Anfang Februar, als in Deutschland nochmal der Schnee und kalte Temperaturen kamen, war hier das Wetter richtig gut. Auch wenn es teilweise bewölkt und etwas frisch war, konnte ich immer im Freien trainieren, was in Deutschland so nicht möglich gewesen wäre. Schon gleich zu Beginn unserer Reise waren wir uns sicher, mit dem langen Aufenthalt hier die richtige Entscheidung getroffen zu haben.
Wir haben in Biniali, in der Inselmitte zwischen Santa Maria und Sencelles, eine kleine Finca für uns. Außer den nötigen Einkäufen haben wir mit Ausnahme meines Trainers und meiner Physiotherapeutin keinerlei soziale Kontakte und genießen die Zeit zu zweit.
Am 10. Februar habe ich für den Goldenen Ring Nürnberg einen Onlinevortrag zum Thema bedarfsorientierte Ernährung auf der Plattform „UnserClub“ des 1. FC Nürnbergs im Rahmen der Hometraining-Reihe gehalten. Es war für mich der erste Onlinevortrag und eine interessante, gute Erfahrung. Es hat Spaß gemacht, mit den Teilnehmern meine Erfahrungen zu teilen und mich in diesem Format einzubringen. Es wird bestimmt nicht mein letzter Onlinevortrag gewesen sein. Vielen Dank an dieser Stelle nochmal an den 1. FC Nürnberg sowie den Goldenen Ring Nürnberg für diese Plattform. Super, dass so etwas auch mal eben aus Mallorca möglich ist.
Ich profitiere hier stark davon, dass mein Trainer auf der Insel lebt. Wenn er nicht gerade mit seinem Team (Bora-Hansgrohe) unterwegs ist, wohnt er nur wenige Minuten von uns entfernt. So konnte ich auch schon ein paar Mal gemeinsam mit ihm trainieren, was daheim in Nürnberg noch nie der Fall war. Er hatte auch die Idee, die offene Bahn in Sineu für mein Zeitfahrtraining zu nutzen.
Das habe ich als super Trainingsmöglichkeit wahrgenommen. So ganz ohne Autoverkehr kann ich mich dort voll auf mich und meine Intervalle oder ein gezieltes Pacing konzentrieren. Gerade dem Zeitfahrtraining widme ich hier natürlich einen hohen Stellenwert. Es ist das erste Mal, dass ich mein Zeitfahrrad mit auf der Insel habe und das möchte ich ausnutzen.
Jetzt ist bereits Halbzeit unserer Zeit auf Mallorca. Fünf Wochen sind rum, fünf Wochen bleiben uns noch. Bisher wurde ich einmal im Training vom Regen patschnass und gestern musste ich für ein langes Training auf meine Wahoo Kickr Trainingsrolle ausweichen. Das tut dann für den Moment immer etwas weh, angesichts der vielen guten Trainingstage hier nehme ich so etwas aber eher dankbar hin.
Ausblick
In den nächsten fünf Wochen werde ich hier bei hoffentlich guten Bedingungen weiter an meiner Form arbeiten. Am 12. April werden wir die Insel vormittags verlassen und hoffen am 13. April abends daheim in Nürnberg anzukommen. Natürlich werde ich dann kurzfristig sehen müssen, wie die Einreise- und Quarantänebedingungen zu der Zeit sein werden.
Am 20. April bin ich zur Gesundheitsuntersuchung mit Leistungsdiagnostik am Olympiastützpunkt in Freiburg. Im Anschluss sind die ersten Rennen geplant. Anfang Mai die Bayerische Meisterschaft gefolgt von zwei wichtigen Weltcuprennen, das Erste in Ostende/Belgien, das Zweite in Italien. Die Deutsche Meisterschaft in Köln wurde abgesagt. Anfang Juni steht dann die Weltmeisterschaft in Portugal im Kalender.
Im Anschluss daran ist eine kurze Saisonpause geplant. Dann geht es zweimal ins Höhentrainingslager (St. Moritz und Livigno), bevor die Paralympische Mannschaft Ende August Richtung Tokio abfliegen wird.
[Text & Fotos: Matthias Schindler]
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