[at] Matthias Schindler, Hochleistungs-Paracycler aus Nürnberg, gibt Einblicke in seinen Alltag.
Von Hochleistungssportlern bekommen wir im Allgemeinen nur mit, was sie im Wettkampf leisten – und das ist für Alltagsradfahrer schier übermenschlich. Doch von ihrem Alltrag vor und nach den Wettkämpfen bekommt man im Allgemeinen wenig mit. Matthias Schindler, Paracycler aus Nürnberg, bereitet sich auf seinen Traum, die Teilnahme an den paralympischen Wettbewerben 2020 in Tokio vor. Doch der Alltag ist noch viel mehr als nur Training…
Matthias Schindler:
„Im Anschluss an die WM im Sommer 2019 habe ich mit meiner Frau Siw einen dreiwöchigen Urlaub in Thailand gemacht. Ich konnte mich dort gut erholen und mal so richtig Abstand vom Leistungssport und dem ewigen Streben nach Optimierung bekommen. Die Zeit hat mir und uns sehr gut getan.
Zurück in Deutschland habe ich gleich wieder mit dem Training begonnen. Bereits Ende Oktober war ich für ein paar Tage mit meiner Familie auf Mallorca und konnte die Zeit gut zum trainieren nutzen.
Im Anschluss ging das Training in Nürnberg weiter und es war wie jedes Jahr mein Ziel, fitter als im Vorjahr über den Jahreswechsel zu kommen. Dazu beitragen sollte auch mein neuer Fitnessraum zu Hause, welchen ich Dank der Hilfe meiner Sponsoren endlich fertig stellen konnte. So war und ist mir nun noch besseres Training bei minimiertem Zeitaufwand möglich.
Im November war ich gemeinsam mit Siw in Düsseldorf bei der Sportlerehrung des Jahres des Deutschen Behindertensportverbandes. Ich war nicht zur Wahl nominiert, freute mich dennoch über die Einladung des DBS und hatte einen schönen Abend gemeinsam mit meiner Frau.
Im Dezember habe ich mich dann, wie jedes Jahr, bei meinen Partnern für die großartige Unterstützung per Post oder auch persönlich bedankt, was zwar immer eine sehr intensive, aber auch schöne Zeit mit tollen Begegnungen und Gesprächen ist. Wenn ich zurückblicke, ist es kaum zu glauben wie weit ich bereits gekommen bin und ich bin mir bewusst, dass ich diesen Weg nicht allein gegangen bin und dieser Weg allein auch niemals zu bewältigen gewesen wäre. Ich bin sehr dankbar über alle meine Partner und freue mich daher immer auf die Begegnungen in der Weihnachtszeit.
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Die Weihnachtszeit sowie der Jahreswechsel waren für mich eine schöne, aber sportlich intensive Zeit. So hatte ich an Heiligabend sowie an Neujahr jeweils zwei Trainingseinheiten auf dem Plan stehen, was einen tollen Mix aus „Quality-time“ mit Freunden und Familie sowie zielorientiertem Training ergab. Ich bin fit über den Jahreswechsel gekommen und hatte die ersten Wochen im Januar bereits einen sehr intensiven Trainingsblock. Dank des tollen Wetters in Nürnberg, konnte ich in dieser Zeit sehr viel Trainingszeit im Freien verbringen.
Ich durfte als Laudator bei der Sportlehrehrung des Team Nürnberg im Marmorsaal dabei sein und habe mich sehr gefreut, den Preis für die „Tat des Jahres“ an die Gewinnerinnen der Lebenshilfe Nürnberg e.V. für das „Freizeitnetzwerk Sport“ übergeben zu dürfen.
Mein langjähriger Unterstützer Priv.-Doz. Dr. med. Reinhard von meinem Partner neuropuls hat mir im Januar eine Möglichkeit gegeben, vor dem BNI Chapter Franconia in Nürnberg zu sprechen. Das war für mich eine komplett neue Erfahrung, da ich mit so einem Netzwerk bisher keine Berührungspunkte hatte, und eine super Möglichkeit neue Menschen kennen zu lernen und die eigene Geschichte zu teilen. Es war ein toller Vormittag bei einem Businessfrühstück im Poolhouse Nürnberg.
Mittlerweile war ich zum ersten Mal in diesem Jahr auf Mallorca zum Trainieren. Die sechzehn Tage auf der Insel nutzte zum intensiven Training. Meine Frau Siw kam in der zweiten Woche dazu und ich freue mich sehr, dass sie mich so stark unterstützt.
Ausblick
Nach dem selbstorganisierten Trainingslager auf Mallorca werde ich Anfang März für zwei Wochen mit der Nationalmannschaft nach Lanzarote und Anfang April mit dem bayerischen Behindertensportverband wieder für zwei Wochen nach Mallorca fliegen. Dadurch verkürze ich den Winter ein wenig und hoffe, die Richtige Mischung aus Belastung und Erholung zu finden, um mein Fitnesslevel weiter zu steigern. Im April stehen dann die ersten kleineren Rennen in Bayern wie die Bayerische Meisterschaft auf dem Programm.
Sponsoren
Bei meinen Besuchen haben mir die meisten meiner Partner zugesagt, mich auch im kommenden Jahr zu begleiten. Das ist für mich alles andere als selbstverständlich und ich freue mich sehr, ein starkes Team an meiner Seite zu wissen. Von einigen Ausrüstern habe ich bereits das erste Material für 2020 bekommen und kann so beruhigt mein Jahr planen. Auch meine Sponsoren stehen auf meinem Weg nach Tokio weiter hinter mir, was mir die Freiheit gibt, mich ganz auf meine sportliche Entwicklung zu konzentrieren. Zu meinen bestehenden Partnern kommt mit der Apotheke im Village in Nürnberg, welche mit „Pillenheld“ einen Lieferservice anbietet, ein weiterer Sponsor hinzu. Ich freue mich sehr über diese
neue Partnerschaft!“
Aktuelle Infos gibt`s wie immer auf Facebook (www.facebook.com/schindlerparacycling/), Instagram (www.instagram.com/matthias_schindler_official/) sowie Twitter (www.twitter.com/schindlermatze).
[Text & Fotos: Matthias Schindler]
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