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Fantic setzt auf Pedelec

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Fantic zeigte auf der Eurobike eine breite Palette sehr attraktiver Pedelecs (Klicken zum Vergrößern)

[at] Fantic, traditionsreicher italienischer Hersteller von Motorrädern, erweitert sein Portfolio um eine breite, attraktive Pedelec-Modellpalette.

Eine meiner persönlichen Überraschungen auf der diesjährigen Eurobike war Fantic. Der Hersteller ist mir noch aus Jugendtagen bekannt, damals gab es das Mofa „Fantic Caballero“, ein unerreichbarer Traum. Lange Jahre war es still um die Marke, doch jetzt nach dem erfolgreichen Comeback, setzen die Italiener neben Motorrädern auch auf Pedelecs. Kein Wunder, denn auch in Italien wird das Pedelec immer beliebter. Steigendes Umweltbewusstsein und Kommunen, die ihre Innenstädte für verbrennungsgetriebene Fahrzeuge sperren, tun ein Übriges.

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Motor von Brose mit praktischem Motor- und Rahmenschutz (Klicken zum Vergrößern).

Alle Pedelecs von Fantic werden vom Brose-Motor angetrieben, und das ist eine sehr gute Wahl. Denn obwohl erst seit relativ kurzer Zeit auf dem Markt, überzeugt der komplett in Deutschland entwickelte und gefertigte Antrieb.

In der Kombination ergibt sich eine attraktive, selbstbewusst gestylte Modellpalette mit italienischem Schick und auch innovativen, ungewöhnlichen Lösungen. Beispielsweise können beim E-MTB XF unterschiedliche Laufradvariationen gewählt werden: 29 Zoll vorne und 27,5 Zoll hinten, oder vorne und hinten in 27,5+; das ist soweit ich weiß, einmalig bei den E-MTB’s.

Inhaltsverzeichnis

Fatbike

Ein ganz besonderer Hingucker sind nach wie vor die Fatbikes. Fantic bietet gleich zwei Variationen davon an: Zum einen das „Fat Sport“, unter anderem mit einer Rock-Shox Federgabel, und dann das „Seven Days“. Letzteres steigert den Hinguck-Faktor besonders in der Farbkombination „rot-weiß“ nochmals. Dazu ein Sattel im Farbton der Crema eines Cappuccino, top! Und es handelt sich nicht um einen Blender, mit der 1×10 GX-Gruppe von SRAM oder den Avid DB1-Bremsen ist das Seven Days auch technisch auf der Höhe der Zeit.

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Tolle Zweifarben-lackierung am Fantic Seven Days (Klicken zum Vergrößern).

Das „Seven Days Brooks“ ist mit Gepäcktaschen, Sattel und Handgriffen von Brooks sowie Schutzblechen (die ihrem Namen alle Ehre machen und wirklich aus Blech sind, wie die Klopfprobe zeigt) und Hinterbauständer für mich sehr nahe am idealen Pendlerpedelec. Warum? Mein erstes MTB habe ich mir vor mehr als 20 Jahren gekauft, weil ich es leid war auf meinem (Peugeot-) Tourenrad mit den schmalen Reifen die Radwege auf meiner Pendlerstrecke wegen der zahllosen Schlaglöcher und Wurzelaufbrüche mehr stehend als sitzend unterwegs zu sein. Von den zahllosen Platten nicht zu reden, denn der Schwalbe Marathon Plus war noch nicht erfunden. Trotzdem war dank der breiten Reifen des MTB, lange vor dem Aufkommen des Fullys, der Fahrkomfort entscheidend höher.

Heute sind die Radwege nicht besser geworden und es gibt Pedelec mit Vollfederung, die aber deutlich wartungsintensiver sind als solche ohne.

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Das Fantic „Seven Days Brooks“ (Klicken zum Vergrößern)

Da kommt ein Fat Bike genau richtig. Denn mit seinen breiten, mit wenig Druck gefahrenen Reifen saugt es nahezu alle straßenbaulichen Defizite praktisch auf. Und wenn es noch dazu eine alltagstaugliche Ausstattung und italienisches Design mitbringt, umso besser. „Übrigens kostet ein so ausgestattetes Seven Days nicht mehr, als die Summe aus Pedelec und den zusätzlichen Teilen“ betonte Philipp Porten von Fantic.

Gravel

Das Highlight am Fantic-Stand war für mich das Gravel mit seinem sportiven aber tourenfreundlichen Ansatz. Bei diesem Pedelec handelt es sich um ein Crossbike, das ergänzt um den Brose-Antrieb zum schnellen, universellen Tourenrad wird. Beim diesem Konzept tritt der Vorteil des Freilaufs am Brose-Motors ganz besonders deutlich zu Tage: Denn ausgeschaltet ergibt sich keinerlei Trittwidestand, so dass auch Tempi oberhalb von 25 km/h, entsprechende Kondition vorausgesetzt, ohne Probleme zu erreichen (und auch zu halten) sind.

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Das Fantic Gravel, auch ohne Federgabel zu haben (Klicken zum Vergrößern).

Wird am nächsten Anstieg der Brose-Antrieb wieder zugeschaltet, hält man mit dem Gravel den Tourenschnitt und, auf diese Weise eingesetzt, auch die Reichweite des Akkus hoch. Diese Strategie funktioniert wunderbar, wie ich auf einer ausgiebigen Probefahrt auf dem Testparcours der Eurobike feststellen konnte. „Einpacken und mitnehmen“ war mein Kommentar zu Philipp Porten, als ich mit einem breiten Grinsen von der Proberunde wieder zurückkam.

Erst seit Januar 2016 in Deutschland am Start, ist das Händlernetz von Fantic noch im Aufbau begriffen und recht grobmaschig. Aber mit Pedelecs wie dem „Seven Days“ und vor allem dem „Gravel“ ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis sich das ändert.

Nähere Informationen, auch zu den technischen Daten sind online unter fantic-bikes.it/de zu finden.

Das Produktvideo von Fantic mit atemberaubenden Aufahmen macht Lust, direkt loszufahren:

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Kommentar:

Mein damaliges MTB und das Peugeot-Tourenrad sind mittlerweile übrigens dank der Initiative „Räder für Afrika“ in Afrika unterwegs.

Alexander Theis

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