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Test & Technik Zubehör

Test: Doppellagige Fahrradsocken von Wrightsock

Lesezeit etwa 5 Minuten

[at] In den letzten Wochen hatte ich Gelegenheit, die doppellagigen Socken von Wrightsock im Alltag zu testen. Wie lief’s?

WRIGHTSOCK?  Klingt amerikanisch und ist auch so: In Burlington, North Carolina, produziert Wrightenberry Mills seit 1984 doppellagig konstruierte Socken aus einer „Dri-Wright“ genannten Funktionsfaser. Die Märkte in in Deutschland und Österreich werden, von der Sourceplan GmbH als europäischer Repräsentanz, aus Landau in der Pfalz beliefert.

Kurz nachdem der Artikel über die doppellagigen Socken am 21.09. online war kam eine Anfrage, ob ich die Socken nicht einmal testen wollte. Na klar wollte ich: Doppellagige Socken, das machte mich neugierig.


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Doppellagige Fahrradsocken für Herbst und Winter von Wrightsock


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Die Socken von Wrightsock kommen nur mit einem Label aus Pappe, sehr gut!

„Ernsthaft? Wer braucht denn doppellagige Socken?“ fragte ich mich von Anfang an. Klar, Blasen könnten so theoretisch vermieden werden. Doch normalerweise fährt (oder läuft) man keine längeren Strecken in brandneuen Schuhen. Also, ich zumindest nicht.

Doch das war zur kurz gedacht. Denn Blasen entstehen nicht nur in neuen Schuhen. Sondern hauptsächlich durch die Kombination von Fußfeuchtigkeit und dem Reiben des Sockengarns an der Haut. Durch die Feuchtigkeit wird die Haut weich und die Reibungswärme kann dann zu Blasenbildung führen. 

Die doppellagigen Socken von Wrightsock bestehen aus zwei separaten Lagen, die an drei Stellen miteinander verbunden sind und sich gegeneinander bewegen können. Das soll einen Großteil der Reibung zwischen den Lagen neutralisieren, der Fuß selbst wird von der Reibung verschont.

Ehrlich gesagt war ich sehr gespannt, als nach ein paar Tagen der Umschlag mit einem Paar Socken Modell „Escape“ und einem Paar Modell „Merino Coolmesh II“ in der Post lag.

Modell „ESCAPE“

Wrightsock bietet unterschiedliche Arten Socken für verschiedene Aktivitäten an und verschiedene Vorlieben an. Deshalb gibt es Socken in vier unterschiedlichen Stärken bzw. Dicken: Dünn, mitteldick, mitteldick gepolstert und dick.

Das Modell „Escape“ ist, der Name legt es schon nah, eine „klassische“ Wandersocke. Sie ist mitteldick gepolstert und verfügt über eine einseitige Frottee-Polsterung im Zehen- und Fersenbereich.

Modell „Merino Coolmesh II“

Die MERINO COOLMESH II ist neben dem Modell COOLMESH II (ohne Wolle) das dünnste Sockenmodell in der Wrightsock-Kollektion. Die Socke besteht in der äußeren Lage aus zarter Merinowolle und aus der Fußfeuchtigkeit aufnehmenden Dri-Wright Funktionsfaser in der inneren Lage. Wrightsock empfiehlt die Socke für Laufschuhe, hohe Inliner-Schuhe, leichte Wander- und Freizeitschuhe, leichte Wanderstiefel oder Skitouren-Schuhe.

Beide Socken sind somit also keine ausgewiesenen Fahrrad- oder eBike-Socken.

Anprobe

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Merino Coolmesh II am Fuß.

Schon bei der Anprobe fällt die zweilagige Konstruktion auf: Beim Reinschlüpfen merkt man, das da zwei Gewebeschichten sind. Wer schonmal zwei Socken übereinander zog, kennt sicher das Gefühl: Die untere Socke wird beim Anziehen besonders im Zehenbereich zu eng, man muss etwas „rumzupfen“, bis die beiden Socken richtig sitzen, und man die die wohlige Wärme genießen kann.

Bei den doppellagigen Socken fällt diese „rumzupfen“ komplett weg! Das wohlige Wärmegefühl kommt sofort, ganz ohne Frickelei. Besonders wohlig war das Gefühl bei der Merino Coolmesh II, doch auch aus der „Escape“ wollte ich am liebsten nicht mehr raus! 

Alltag

Mit beide Socken war ich im harten Commuting-Einsatz , bei teilweise wirklich frischen Temperaturen um null Grad, gemeinsam mit einem Membranschuh, unterwegs. Außerdem noch an einigen mehrstündigen, längeren Touren, je mit dem KTM Machina Race 274.


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Wie nicht anders zu erwarten schlug sich die Escape durch das dickere Material etwas besser als die Coolmesh II wenn es um das Thema „Warmhalten“ ging. Dagegen trumpfte die Coolmesh II auf wenn es nicht ganz so kalt war, und, dank Merinowolle, die olfaktorische Belastung prinzipiell höher gewesen wäre. Die Wirkung dieser Wolle ist immer wieder ein Erlebnis. Beide Socken führten, wie erwartet, nicht zu Blasen an den Füßen.

Durch den hohen Tragekomfort der Socken kamen diese auch „inhouse“ zum Einsatz. Das kuschelig-wohlige Gefühl macht sie zu einem direkten Konkurrenten von „Hüttenschuhen“. Auch wenn es auf dem Campingplatz zum draußen sitzen etwas frischer wird, sind die Merino Coolmesh II erste Wahl!

Wrightsock empfiehlt die Socken, auf links gedreht, mit maximal 40 Grad, am besten per Hand, zu waschen und dann zum Trocknen aufzuhängen. In den Trockner sollten beide Modelle nicht. Ich habe beide Socken in der Maschine gewaschen und dann auf den Flügeltrockner gehängt. Die schnelltrocknenden Materialien sorgten dafür, dass die Socken am nächsten Tag wieder einsatzbereit waren. 

Fazit: Dicke Empfehlung!

Beide Socken von Wrightsock haben mich für meine Nutzungsart komplett überzeugt! Obwohl die „Escape“ ebenso brillierte wie die „Merino Coolmesh II“, hat sich letztere schnell zu meiner Lieblingssocke entwickelt: Ihr besonders flauschiges Gefühl am Fuß und das noch bessere Fußklima sorgte dafür, dass ich sie am liebsten gar nicht mehr ausgezogen hätte.  

Den „Merino Coolmesh II“ (18,9 5€ UVP) und den „Escape“ (25,95 €, UVP) gebührt die Ehre des vermutlich frühestens Weihnachts-Geschenktipps für dieses Jahr.

Mehr Informationen gibt es auch unter http://www.wrightsock.de/

[Text & Fotos: VeloStrom]

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Alexander Theis