[at] Auf der gerade zu Ende gegangenen Eurobike in Friedrichshafen wurde mit dem my Volta das weltweit erste Pedelec mit Bambusrahmen von My Boo vorgestellt.
Das Rahmenmaterial Bambus mutet nach wie vor exotisch an. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand, denn es handelt sich um einen natürlichen, nachwachsenden Rohstoff, der zum einen elastisch zum anderen aber hochbelastbar ist. Nicht ohne Grund werden im asiatischen Raum zahllose Gerüste aus Bambus gefertigt. Die Stabilität der Rahmen der my Boo-Räder wurde in der Praxis durch die Fahrt von Karin und Tim Poser von Deutschland nach China eindrucksvoll bewiesen.
Der Bambus für die Räder von my Boo wächst in Ghana, wo auch die Rahmen gefertigt werden. Die Bambusrohre werden nach strengen Maßstäben ausgewählt und die Rahmen mittels einer von my Boo zur Verfügung gestellten Rahmenlehre gefertigt. Da es sich beim Bambus um ein natürliches Material handelt ist jeder Rahmen ein Unikat. Die Rohre werden an den Fügestellen mit in Harz getränkten Hanfseilen umwickelt und danach nach Kiel geschickt, wo die Rahmen lackiert werden und die restlichen Komponenten ergänzt werden.
Der gesamte Herstellungsprozess ist auf der Website von my Boo anschaulich dokumentiert.
Nach Trekking-, Renn- und Cityrädern wurde die logische Ergänzung im Portfolio auf der diesjährigen Eurobike vorgestellt: Das my Boo Pedelec „my Volta“.
Als Antrieb für das Pedelec dient der Shimano STEPS-Motor, was ein deutliches Zeichen für die Qualität der ghanischen Rahmenbaukunst ist, denn für die Aufnahme des Motors in den Rahmen müssen besondere Toleranzen eingehalten werden. „Selbstverständlich erfüllt auch der Rahmen des Pedelec, wie alle unsere Rahmen alle einschlägigen Vorschriften.“ erklärte mir Felix von my Boo nicht ohne stolz am Stand auf der Eurobike. Beim am Stand präsentierten Exemplar des my Volta handelt es sich um ein Vorserienmodell, die Ausstattung kann wie bei allen Rädern von my Boo nach Kundenwünschen angepasst werden. So könnte man beispielsweise auf die Federgabel zu Gunsten einer Starrgabel verzichten oder einen anderen Sattel wählen.
In einem Interview mit Gunnar Fehlau vom PD-F erklärt Jonas Stolzke von my Boo die Vorzüge des my Volta:
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Die Verarbeitung des gesamten Rahmens macht einen hervorragenden, hochwertigen Eindruck. Nichts wirkt improvisiert oder gebastelt. Die transparente Lackierung verschafft dem my Volta einen fast verführerischen Glanz, dem Impuls, die Rahmenrohre prüfend zu Beklopfen ist schwer zu widerstehen. Felix von my Boo widersteht jedoch spielend meiner Bitte nach eine Probefahrt mit dem my Volta, wahrscheinlich habe ich sie nicht charmant genug vorgebracht. 😉
Aber auch meine Probefahrt mit dem my Afram mit Alfine Nabe war ein ganz besonderes Erlebnis. Seit Jahrzehnten schon an Alurahmen gewöhnt, die nur mittels aktiver (Federgabel, Heckfederung) oder passiver (Sattel, Ballonreifen) Federung wirklichen Komfort bieten, wird mir schon auf den ersten Metern des Testparcours auf der Eurobike mit dem my Afram der Vorteil des Rahmenmaterials Bambus deutlich: Dieser Rahmen kappt auf einmalige, harmonische Weise sämtlichen Erschütterungen die Spitzen. Man hat fast den Eindruck, der elastische Rahmen würde auf eine gewisse, magische Art leben, ohne dass er jedoch wackelig oder instabil wäre: Auch bei flotter Bergabfahrt bleibt das Rad stabil und schaukelt sich nicht auf. Es fällt schwer dieses gewisse Art des Gleitens zu beschreiben, man muss sie unbedingt erlebt haben!
Die Auslieferung der ersten my Volta soll im Frühjahr 2017 beginnen, ich freue mich jetzt schon auf eine erste Probefahrt.
Nähere Informationen zu my Boo sind auf der Homepage my-boo.de zu finden.
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