[at] Für viele ein Traum, Karina und Tim Poser aus Hamburg haben ihn gleich doppelt gewagt: Sie sind mit dem Rad von Deutschland nach China geradelt, als Rahmenmaterial kam Bambus zum Einsatz.
Die Bambusräder der beiden wurden vom Kieler Unternehmen „my Boo“ speziell entwickelt. Gemeinsam mit einem sozialen Projekt in Ghana stellt my Boo Bambusräder her. Die Rahmen werden in Ghana gefertigt, die Endmontage erfolgt in Deutschland. Die Rahmen sind in Deutschland vom Prüfinstitut „Efbe Prüftechnik GmbH“ nach der geltenden EU-Norm zertifiziert. Auf der diesjährigen Eurobike soll ein Bambus-Pedelec vorgestellt werden.
Bei den Rädern von Karina und Tim Poser handelte es sich allerdings um herkömmliche Räder, die beiden waren nach Angaben von „my Boo“ weltweit die ersten, die mit Bambusrädern von Deutschland nach China gereist sind.
Hier ein paar Infos mit beeindruckenden Bildern aus erster Hand zu den Rädern:
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Über unsere Bambusräder from boo2east on Vimeo.
Die Reise der beiden dauerte vom Oktober 2014 bis Oktober 2015, dass heißt, sie sind schon eine Weile wieder zu Hause. Ich hatte die Gelegenheit, Tim ein paar Fragen zur Reise zu stellen:
Alex: Tim, habt ihr euch zwischenzeitlich wieder eingelebt und hattet ihr dabei Schwierigkeiten?
Tim: Wir haben uns ziemlich gut wieder eingelebt. Karina nahm ihre Arbeit wieder auf, sie hatte ja tollerweise 13 Monate Sonderurlaub. Ich bin ebenfalls recht zügig in einem tollem Unternehmen untergekommen. Zunächst ist es etwas mühsam, 8 Stunden pro Tag in einem Büro zu sitzen wenn man jeden Tag Natur gewöhnt ist. Aber nach einem Jahr ist es schon noch möglich. Wir vermuten, wenn man 5 Jahre reisen würde, könnte man nie wieder in einem Büro sitzen 😉
Alex: Habt ihr auf der Reise das gefunden, was ihr gesucht habt?
Tim: Ja und nein: Wir haben nichts konkretes gesucht. Getrieben hat uns die Neugier. Die Welt ein Stück weit zu entdecken. Die Schönheit der Natur, die spannenden Kulturen. Das haben wir intensiv kennengelernt, und begeistert uns bis heute. Aber durch unsere Reise ist unsere Neugier am Ende eher größer geworden und die Anzahl der offnen Fragen eher gestiegen.
Alex: Hat die Reise noch Auswirkungen auf eurer Leben in Deutschland? Inwieweit hat euch der Trip verändert?
Tim: Ja, wir versuchen nun nachhaltiger und ethischer zu leben. Nicht so leicht, der Alltagstrott verführt einen leicht. In dem Jahr hatten wir viel Zeit über vieles nachzudenken. Ich habe mir ziemlich viel Zeit genommen, über die großen Fragen des Lebens nachzudenken und auch nachzusehen, was die großen Denker in den letzten Jahrtausenden so dazu gedacht haben. Ich glaube, dass diese Reflexionen schon geeignet sind, anders über das Leben und seine Prioritäten nachzudenken. Was heißt, ein gelungenes Leben zu führen? Ich denke nun eine Idee davon zu haben.
Alex: Wem würdet ihr einen solchen oder ähnlichen Trip empfehlen? Und wem nicht?
Tim: Wir würden tatsächlich allen so eine Reise empfehlen. Auf dem Weg haben wir ganz junge Leute getroffen oder auch ältere. Auf dem Pamir trafen wir ein Paar, welches über 60 Jahre alt war. Wir haben sogar Familien mit Kindern getroffen die so gereist sind. Es geht soviel mehr als man denkt. Und oft ist es viel einfacher als man denkt. Als Voraussetzung muss man eigentlich nur eine Portion Neugier mitbringen. Ansonsten gibt es einfach keine Motivation 😉
Die Erlebnisse der Reise haben Karina und Tim auf ihrem Blog boo2east.de geschildert, außerdem berichten sie auf diversen Veranstaltungen persönlich über ihren Trip. Wo und wann ist auf ihrer Facebook-Seite zu lesen.
Näheres zu den Bambus-Rädern ist auf der Website von my-boo.de zu finden.
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