Ein paar mit je einem Kinderanhänger
Zubehör

Bikeanhänger für Kinder, Teil 4: Tipps für den Kauf eines Kinderanhängers

Lesezeit etwa 6 Minuten

1-Sitzer oder 2-Sitzer, welches Rad ist zum Ziehen geeignet, welche Kupplung brauche ich? Fragen, die in diesem Artikel beantwortet werden.

Ob für den Familienurlaub per Rad oder das tägliche Pendeln: Mit einem Kinderanhänger kann auch der Nachwuchs an den Radaktivitäten teilnehmen. Zum Abschluss der kleinen Serie über Kinderanhänger geht es um die klassischen Fragen vor dem Kauf eines Kinderanhängers. Der pressedienst-fahrrad gibt Tipps für Kaufinteressierte.

Ein Mann und eine Frau jeweils mit einem Kinderanhänger

Kinderanhänger oder Kindersitz?

Der größte Vorteil des Anhängers im Vergleich zum Kindersitz liegt darin, dass der Nachwuchs deutlich besser geschützt ist – sowohl vor Wind und Wetter als auch bei Unfällen.

Ein Kinderanhänger besteht aus einer stabilen Sicherheitsfahrgastzelle, die auch dem Kontakt mit einem Auto standhält. Außerdem sind die üblichen zweirädrigen Kinderanhänger äußerst kippstabil – selbst, wenn das Fahrrad umfällt, bleibt der Anhänger stehen. Falls es doch einmal zu einem Überschlag kommen sollte, dient der Schiebegriff als Überrollbügel. Deshalb sollte er immer montiert sein.

Ein weiterer Vorteil für frischgebackene Eltern: Als Zubehör gibt es bei vielen Modellen spezielle Einsätze für Babys, eine Art Hängematte, die eine Mitnahme ermöglicht, bevor das Kind selbstständig sitzen kann, bei manchen sogar ab dem ersten Monat. Der Anhänger kann somit auch als Ersatz für den Kinderwagen dienen.

babyschale_für_fahrradanhänger
Viele Hersteller von Kinderanhängern haben auch Zubehör für Kleinkinder im Programm.

Die Altersbeschränkung nach oben sind etwa sechs Jahre. Die meisten Hersteller geben dafür eine konkrete maximale Größenangabe bzw. ein maximal zugelassenes Gesamtgewicht („Anhänger + Zuladung, max. 60 Kilogramm“) an.

1- oder 2-Sitzer?

Wer sich einen Fahrradanhänger kaufen möchte, steht sicherlich vor der Frage: Für wie viele Kinder soll er sein? Zur Wahl stehen ein- oder zweisitzige Modelle.

„Auch wenn man selbst nur ein Kind hat, bietet ein Zweisitzer Vorteile, weil man mehr Stauraum für Ausflüge hat oder auch einmal einen Freund oder Freundin mitnehmen kann“, sagt Natascha Grieffenhagen, R&D‑Managerin beim Anhängerspezialisten Croozer.

Ein Fahrrad mit Kinderanhänger
Ein einsitziger Kinderanhänger macht sich hinter dem Rad schön schmal.

Dem gegenüber steht der erhöhte Platzbedarf: Hausverwaltungen können beispielsweise das Abstellen im Treppenhaus untersagen oder Eingangstüren sich in der Praxis als zu schmal für Zweisitzer erweisen. Auch für den Transport im Auto sollte man vorher die Maße des Kofferraums überprüfen.

Welches Zugfahrrad?

Wichtig: Vor der Anschaffung eines Kinderanhängers ist zu klären, ob das Fahrrad oder E‑Bike überhaupt für den Transport des Anhängers ausgelegt ist. In der Regel sind City- oder Trekkingrad die Zugmaschinen, mit und ohne E‑Antrieb.

Bei Rennrädern oder Mountainbikes hingegen wird das Anbringen eines Anhängers in der Betriebsanleitung nicht selten ausgeschlossen. Es handelt sich hier in erster Linie um Sportgeräte, weshalb die Räder nicht auf die Mehrbelastung des Anhängergewichts getestet werden.

Der Flyer Kinderaghänger ist nur für das Flyer Gotour3 zugelassen.

Aber es gibt auch Ausnahmen: Fahrradhersteller Ghost ermöglicht beispielsweise an seinen Mountainbike-Modellen der „Nirvana“-Serie die Montage eines Anhängers. „Immer mehr Radfahrende nutzen Mountainbikes auch im Alltag. Mit der Anhängerfreigabe erweitern wir den alltäglichen Einsatzzweck und ermöglichen die Mitnahme von Anhängern aller Art der Firma Hamax“, erklärt Marketingmanager Felix Pätzold.

Welche Kupplung?

Für Natascha Grieffenhagen ist die Vielzahl an unterschiedlichen Hinterradachsen sowie die wachsende Zahl an Schaltungsvarianten aktuell ein spürbares Problem: „Kund:innen und sogar einige Fachhändler:innen haben mittlerweile den Überblick aufgrund der vielen Standards verloren. Das führt schnell zu Verdruss, wenn der Anhänger nicht am Fahrrad befestigt werden kann, weil die passende Verbindung fehlt“, so die Expertin.

Für Anhänger gibt es spezielle Steckachsen.
Für Anhänger gibt es spezielle Steckachsen.

Da Kinderanhänger mittlerweile auch von Babyfachmärkten oder in Online-Shops verkauft werden, fehlt das geschulte Auge von Fachhändler:innen, die die Kompatibilität von Fahrradachse und Anhängerkupplung überprüfen.

Croozer bietet beispielsweise neben der Universalkupplung, die für viele Räder passt, mittlerweile auch integrierte Kupplungen für Räder mit Schnellspann- oder Vollachse. Bei Rädern mit Steckachse, wie sie aktuell immer mehr Verbreitung finden, muss hingegen die vorhandene Hinterradachse gegen eine mit integrierter Kupplung getauscht werden.

„Wir führen dafür ein großes Angebot an unterschiedlichen Steckachsen. Vom Faltrad bis zum Fatbike ist mittlerweile sehr viel möglich“, erklärt Grieffenhagen. Käufer:innen von Kinderanhängern müssen dafür die Achslänge, Gewindesteigung und Kupplungsart bestimmen.


Weiterlesen: Alles über die Steckachse

Steckachse im Fokus

Zur besseren Übersicht stellt Croozer eine Schablone sowie eine Übersicht auf der Webseite zur Verfügung. „Bei der Montage der neuen Achse ist es wichtig, mit einem Drehmomentschlüssel zu arbeiten. So wird der sichere Sitz der Kupplung gewährleistet und Achse und Rahmen werden nicht beschädigt“, erläutert Grieffenhagen.

Anhänger sichtbar machen!

Ein Kinderanhänger fällt im Übrigen auch unter die Regelung der Straßenverkehrszulassungsordnung, die mit §67a sogar einen eigenen Paragraphen für die Beleuchtung an Fahrradanhängern enthält.

„Darin ist geregelt, dass ein Anhänger ein eigenes Rücklicht braucht, wenn er über 50 Prozent des Rücklichts des Fahrrads verdeckt – das ist bei Kinderanhängern in der Regel der Fall“, erklärt Sebastian Göttling, Marketingmanager beim Lichtspezialisten Busch & Müller.

Croozer Fahrradanhaenger
Integriertes Licht bei einem Croozer Kinderanhänger

Möglich sind StVZO-konforme Akku- bzw. Batterie-Rücklichter oder auch in den Schiebegriff integrierte Lichter, wie sie z. B. Croozer anbietet. Zusätzlich brauchen Kinderanhänger zwei weiße Reflektoren nach vorne sowie zwei rote nach hinten. Auch gelbe Speichenreflektoren oder alternativ reflektierende Reifen sind vorgeschrieben.

„Für bessere Sichtbarkeit sollte auch der Sicherheitswimpel immer angebracht werden“, rät Martin Buchta, Pressesprecher beim Importeur Messingschlager, der mit seiner Eigenmarke M‑Wave ebenfalls Kinderanhänger im Programm hat. Speziell bei Fahrten in der Stadt helfe der Wimpel, um den oft hinter Autos versteckten Anhänger sichtbar zu machen. „Vor allem abbiegende Autofahrer können so besser erkennen, dass hinter dem Fahrrad noch etwas kommt“, so Buchta.

[atkp_list id=’27826′ template=’wide‘][/atkp_list]

[Text: PD-F, Fotos: PD-F, Zweipluszwei, VeloStrom]

Werbehinweis für mit Stern (*) markierte Links
Es handelt es sich um Links zu Partnerseiten (sog. „Affiliate-Links“). Kommt nach dem Klick auf den Link ein Kauf zu Stande, erhalten wir eine Provison. Für dich entstehen keinerlei zusätzliche Kosten. Du hilfst uns aber dabei, VeloStrom weiterzuführen. Vielen Dank.

Newsletter-Abo-Motiv-Fatbike
Alexander Theis

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert