Der Frühling steht vor der Tür. Die ersten Sonnenstrahlen sind der Startschuss, sich wieder aufs Rad zu schwingen. Doch davor steht die für viele leidige Radinspektion.
Aber: Der Radputz kann auch Spaß machen und leicht von der Hand gehen. Der pressedienst-fahrrad gibt eine Pflegeanleitung für den Frühjahrs-Check in zehn Stufen.
1) Rechtzeitig beginnen
Start der Tour ist am Sonntagmittag; dann reicht es ja, wenn das Bike um kurz vor zwölf aus dem Keller geholt wird. Schlechte Idee!
Besser: Rechtzeitig mit dem Rad-Check beginnen, damit für unvorhergesehene Reparaturen noch Zeit bleibt. Dazu gehört auch der Blick in den Schrank – sind Putzmittel, Kettenöl und eventuell kleine Ersatzteile vorhanden? Wenn größere Reparaturen in der Werkstatt anstehen, vereinbart man am besten frühzeitig einen Termin im Radladen. Während der Pandemie und im Frühjahr generell haben Werkstätten teils lange Wartezeiten.
2) Handschuhe und Schürze anziehen
Die Reinigung von Fahrrädern ist oft eine dreckige Angelegenheit. Damit Finger und Hände sauber bleiben, lohnt sich das Tragen von Einweg- oder Haushaltshandschuhen. Schutz für die Bekleidung vor Schmutz, Öl und Fett bieten spezielle Werkstatt-Schürzen, z. B. von Pedro‘s für 29,99 Euro.
3) Fahrrad putzen
Gröberen Dreck entfernt man am besten mit Handfeger oder Bürste, an schwer zugänglichen Stellen helfen auch eine alte Zahnbürste oder ein Borstenpinsel. Service-Spezialist Pedro‘s bietet ein komplettes „Bürsten-Set“ (29,99 Euro) mit vier Bürsten für den Einsatz an Rad, Rahmen, Kette und Nabe.
Anschließend mit lauwarmem Wasser und einem strapazierfähigen Lappen das Fahrrad reinigen. Ein spezieller Fahrradreiniger, wie der biologisch abbaubare „Green Fizz“ von Pedro’s (10,99 Euro/1000 Milliliter), hilft, hartnäckige Verschmutzungen zu entfernen.
Um Gummi- und Kunststoffteile zu pflegen und geschmeidig zu machen, eignet sich z.B. das „Silicone Guard Silikonspray“ von M‑Wave (10,90 Euro für 400 ml). Hochdruckreiniger sind beim Radputz übrigens tabu: Sie können Schmutz und Feuchtigkeit in die Lager pressen und diese dadurch beschädigen. Allerdings gibt es mittlerweile spezielle Niedrigdruckreiniger, die extra für die Reinigung des Fahrrads entwickelt wurden.
4) Kette reinigen und schmieren
Zur Reinigung der Kette lässt man sie am einfachsten durch einen trockenen Lappen laufen.
Für gröbere Verschmutzungen nutzt man eine spezielle Kettenbürste, die durch die Form ihrer Nylonborsten das Säubern von Kette, Kassetten und Kettenblättern vereinfacht. Am „Kettenreinigungsgerät WKL32“ von Voxom (22,95 Euro) ist bereits ein spezieller Reinigungspinsel integriert, der den Reiniger direkt in die engen Zwischenräume bringt. Dadurch bleibt die Grundschmierung erhalten.
Vom Schmutz befreit, wird die Kette anschließend geschmiert. Dabei helfen bestimmte auf die Ansprüche der Kette abgestimmte Mittel wie das „Chain Guard Ultra Kettenöl“ von M‑Wave (5,90 Euro/50 Milliliter). Überschüssiges Schmiermittel sollte danach entfernt werden, da es als Schmutzfänger wirkt.
5) Reifen prüfen
Ein platter Reifen hat schon so manche Tour ruiniert. Um dem zuvorzukommen, ist eine regelmäßige Kontrolle der Reifen wichtig – natürlich auch beim Frühjahrs-Check. Prüfen Sie ringsum, ob der Reifen an den Flanken brüchig geworden ist und ob er durch Gegenstände wie Glasscherben, Nägel etc. Beschädigungen abbekommen hat. Bei dieser Gelegenheit können auch Felgen und Speichen auf Beschädigungen hin überprüft werden. Wer beim Reifen auf Nummer sicher gehen möchte, der kann zu einem pannensicheren „Marathon Plus“ von Schwalbe (39,90 Euro/Stück) greifen.
6) Richtig aufpumpen
Mit dem richtigen Reifendruck rollt es sich leichter – und mit mehr Pannenschutz. Deshalb nicht auf die gängige „Daumenmethode“ vertrauen, sondern den Reifendruck ordentlich prüfen. Dabei helfen entweder ein präziser Reifendruckmesser wie der „Airmax Pro“ (16,90 Euro) von Schwalbe oder eine Luftpumpe mit Manometer (z.B. Fußpumpe „Airstep Digi“ von SKS Germany für 79,95 Euro). Der zulässige minimale und maximale Reifendruck ist an der Reifenflanke angegeben.
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7) Bremsen kontrollieren
Verschlissene Bremsbeläge verlangen einen rechtzeitigen Austausch. Bei mechanischen Felgenbremsen zeigen Kerben in den Bremsklötzen, ob noch Reserven vorhanden sind. Falls nicht: die Bremsklötze wechseln! Ein weiterer Indikator für einen anstehenden Austausch sind u. a. kratzende Geräusche beim Bremsen.
Scheibenbremsen sind immer verbreiteter und funktionieren wetterunabhängig besser. Mit einem speziellen „Brake Guard Scheibenbremsenreiniger“ (z. B. von M‑Wave für 9,90 Euro/400 Milliliter) können die Bremsanlagen schonend von Bremsstaub, Ölresten und Fett befreit werden. Der Bremsbelag sollte mindestens einen Millimeter dick sein – ansonsten austauschen.
Wer sich unsicher fühlt, lässt lieber den Fachmann einen geübten Blick darauf werfen. Generell ist bei allen hydraulischen Bremssystemen eine regelmäßige Wartung und somit der Gang zum Fachhändler ratsam.
8) Licht checken und einstellen
Die Lichtanlage ist bei Jahresfahrer:innen im Dauereinsatz, da sie morgens und abends immer mit Licht unterwegs sind. Doch auch im Sommer lohnt es sich, für bessere Sichtbarkeit mit Tagfahrlicht unterwegs zu sein.
Falls einem dennoch kein Licht aufgeht, sollte man die Leitungen und Kontakte prüfen. Das durchgebrannte „Birnchen“ ist heute Schnee von gestern. Moderne LED-Leuchten (z. B. „IQ‑X“ von Busch & Müller mit 100 Lux für 139,90 Euro) halten zuverlässig ein Fahrradleben lang.
9) Schraubverbindungen prüfen
Zum Ende des Checks sollten nochmals die Schrauben an allen wichtigen Bauteilen wie Vorbau, Lenker, Kurbel und Kettenblättern auf ihren richtigen Sitz hin überprüft werden. Mit einem Multitool (z. B. „WKL8“ von Voxom für 24,95 Euro) können die lockeren Schraubverbindungen wieder festgezogen werden.
Aber Vorsicht! Erfahrene Schrauber wissen: Nach fest kommt ab. Deshalb immer die Drehmomentangaben der Hersteller beachten.
10) Polieren
Abschließend lässt man das Bike wieder in neuem Glanz erstrahlen, z. B. mit der „Bike Lust Politur“ von Pedro’s (19,90 Euro/500 Milliliter). Die Schutzpolitur pflegt die Oberflächen und schützt vor UV-Strahlen. Zum Abschluss kann man noch mit einem fusselfreien Tuch die restliche Feuchtigkeit entfernen und den Rahmen glänzend polieren.
[Text & Fotos: PD-F, VeloStrom (2)]
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