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ZEG: Award-Erfolge und technische Innovationen

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Die ZEG, Europas größter Zweirad-Fachhandelsverband startet mit beeindruckenden Erfolgen beim kürzlich erstmals verliehenen FOCUS E-BIKE Design & Innovation Award und technischen Innovationen in die neuen Radsaison.

Ein Auftakt nach Maß: Die ZEG zeigt mit imposanten Vorstellungen ihre Leistungsfähigkeit.

Bulls_Cross lite EvoDie sportliche Marke BULLS der in Köln ansässigen ZEG stellte mit dem Trekkingrad Cross Lite EVO den Sieger in der Kategorie Trekking beim FOCUS E-BIKE Design & Innovation Award. Das BULLS Cross Lite EVO wurde mit der Höchstzahl an positiven Bewertungen außerdem als Gesamtsieger des Wettbewerbs gekürt.

Das kompakte Faltrad E300 von WANDERER gehörte sicherlich zu den Überraschungssiegern des Abends; es entschied die Kompaktradklasse recht deutlich für sich.

Wanderer-E-300In der Kategorie Speed-Pedelec (bis 45 km/h) kam das BULLS E-Stream Evo 45 AM auf den zweiten Platz; dritte Plätze in der jeweiligen Kategorie erreichten das Urban-Bike BULLS Sturmvogel Evo sowie das E-Rennrad BULLS Harrier Evo.

Ebenfalls aufs Treppchen schafften es zwei E-Bikes der ZEG-Marke FLYER: Das Gotour 6 5.00 wurde drittbestes E-Citybike, das FLYER Uproc3 6.30 kam bei den E-Mountainbikes auf Platz drei.

36 internationale Fahrradmarken hatten für den Wettbewerb ganze 141 E-Bikes eingereicht; die Entscheidung trafen die Focus-Leser, die im Voting-Zeitraum von acht Wochen ganze 882.338 Bewertungen abgaben.

Der von einer Expertenjury in mehreren Kategorien vergebene Innovation Award war für die ZEG ebenfalls erfolgreich.

Der in Kooperation von KETTLER und BMW entwickelte Elektro-Scooter X2City entschied die Innovation-Kategorie Electricity für sich. Jury-Mitglied Benjamin Erhart sagt über den X2City: „Ein aufregendes Mobilitätserlebnis für kurze Strecken – dabei sicher und seit den jüngsten Anpassungen in der StVZO auch legal – der X2City wird zum Baustein zeitgerechter urbaner Mobilität.“

Das Vermiet- und Reiseportal Travelbike.de, das in Deutschland, Österreich und Spanien Miet-E-Bikes für Urlauber und Reisende anbietet, wurde mit „Honorable Mention“ ausgezeichnet. Ebenso der Fußballweltmeiser Bastian Schweinsteiger , der als Botschafter der ZEG-Marke KETTLER mit den neuen Jugendrädern der „Bastian Schweinsteiger Kollektion“ prämiert wurde. Schweinsteiger macht sich gemeinsam mit Kettler dafür stark, Kinder und Jugendliche wieder mehr zum Radfahren zu motivieren – hin zu mehr Eigenständigkeit und weg vom „Mama-und-Papa-Taxi“.

Weltneuheit: Jetzt auch E-Bikes mit ABS – Mit Sicherheit mehr erleben

FLYER_Upstreet4_1Elektroantrieb und Scheibenbremsen, da könnte man doch …? Genau! Was bei Motorrädern inzwischen Pflicht ist, hält nun auch am modernen Pedelec Einzug. Mit dem ersten Antiblockiersystem für E-Bikes wird Radfahren mit Rückenwind deutlich sicherer.

Europas größter Zweirad-Fachhandelsverband – die ZEG – präsentiert mit dem PEGASUS Savona EVO 10 und dem FLYER Upstreet 4 die ersten E-Bikes mit dem von Testern hoch gelobten Brems-Assistenten.

Über Unfälle mit dem Elektrorad wird viel geredet.

Klar ist: Je mehr E-Bikes auf den Straßen unterwegs sind, desto öfter kann etwas passieren. Andererseits kommt es immer wieder vor, dass mit der modernen Technik wenig vertraute Radler die Beherrschung über ihr Gefährt verlieren, und zwar häufig ohne die Beteiligung eines anderen Verkehrsteilnehmers. Meist ist nach so einem „Alleinunfall“ nur das Selbstbewusstsein angeknackst, die Hose zerrissen und die Jacke kaputt, doch natürlich birgt jeder Sturz ein Verletzungsrisiko.

Eine Studie der Schweizer Beratungsstelle für Unfallverhütung in Bern trug 2017 interessante Daten zu diesem Unfalltyp zusammen und befragte dazu mehr als 4.000 Elektroradler. Zum Unfallhergang gaben 51 % an, die Straßenoberfläche sei rutschig gewesen; 37 % waren der Meinung in der jeweiligen Situation zu schnell gewesen zu sein und 26 % gaben an, zu stark gebremst zu haben, wobei Mehrfachnennungen möglich waren.

Daraus lässt sich schließen, dass der Themenkreis „Bremsen“ eine große Rolle beim Alleinunfall spielt, was erst einmal nicht verwunderlich ist: Zahlreiche E-Bikes sind heute mit stark wirkenden Scheibenbremsen ausgestattet. Diese lassen sich zwar gut dosieren, doch bei einer Schreckbremsung oder vermindertem Reifengrip durch Feuchtigkeit oder Straßenschmutz kann es dennoch zum Blockieren der Laufräder kommen. Oft ist dann ein Sturz mit Überschlag über den Lenker unvermeidbar. Die Furcht vor genau diesem Szenario kann dazu führen, dass ein weniger erfahrener Radler aus Angst vor seinen scharfen Bremsen gar nicht erst beherzt genug zugreift.

Sind schwächere Bremsen die Lösung?

FLYER_Upstreet4_bremstSicher nicht – es ist etwas anderes, das in den letzten Jahren bei motorisierten Zweirädern zu einer deutlichen Verringerung des Unfallrisikos beigetragen hat: das Antiblockiersystem, kurz ABS.

Jeder Pkw hat es, dort wird es allerdings nur in Extremsituationen aktiv. Anders bei Motorrädern: Seitliches Wegrutschen oder ein Abheben des Hinterrades bei starkem Verzögern sind typische Unfallhergänge bei PS-starken Zweirädern – wiederum häufig bei Alleinunfällen. Laut ADAC könnten 45 % davon durch den Einsatz eines Antiblockiersystems vermieden werden, wie es seit Januar 2017 endlich bei neu zugelassenen Motorrädern ab 125 ccm Hubraum vorgeschrieben ist.

Die vom Elektronikspezialisten Bosch schon vor Jahrzehnten vorgestellte Technologie ist millionenfach bewährt; zusammen mit der vom Entwicklungspartner Magura gelieferten Bremsanlage lässt sich das System inzwischen auf so kleinem Raum unterbringen, dass der Verwendung am E-Bike nichts mehr entgegensteht – zumal dort, anders als beim normalen Fahrrad, auch die Stromversorgung gewährleistet ist.

Am PEGASUS Savona EVO 10 und dem FLYER Upstreet 4 – zwei der ersten am Markt verfügbaren E-Bikes mit dem neuen System, vom Internetportal Velomotion jeweils mit „Sehr gut“ getestet (Upstreet 4 7.10) – bringt der Bremsassistent gerade mal 800 Gramm Mehrgewicht mit – angesichts von Fahrzeuggewichten um 25 Kilo wahrlich kein Nachteil.

Wie funktioniert das E-Bike-ABS in der Praxis?

LYER_Upstreet4_detail_druckmodulatorAn den Bremsscheiben beider Laufräder sitzen Sensoren, die die Raddrehzahl messen. Kommt es zu einem starken Abfall der Drehzahl bzw. zu einem deutlichen Drehzahlunterschied vorne und hinten, senkt die in der Box am Lenker angebrachte ABS-Kontrolleinheit den Bremsdruck für Sekundenbruchteile, bis das Laufrad wieder rollt; dann wird wieder Bremsdruck aufgebaut.

Dieser Vorgang kann sich etliche Male pro Sekunde wiederholen, sodass man trotz voll durchgezogenem Bremshebel sicher zum Stehen kommt.

Da ein blockierendes Hinterrad kein so großes Problem ist, greift das System beim E-Bike nur in die vordere Bremse ein – und dort ist der Effekt verblüffend: Wer bei Maximaltempo auf gerader Strecke in die Eisen geht, spürt – nichts, jedenfalls nicht, dass das Hinterrad vom Boden abhebt. Dass sich Stürze mit dem E-Bike damit oftmals verhindern lassen, scheint ausgemacht, zumal die Zahlen aus der Motorradbranche für sich sprechen.

Apropos Zahlen:

Das PEGASUS Savona EVO 10 und das FLYER Upstreet 4 sind sehr hochwertig ausgestattete Dauerläufer mit kraftvollem Bosch Performance Line CX Antrieb und 500 Wh Akku für ausgedehnte Touren.

Der Preis für das PEGASUS Savona liegt bei 3.799 Euro. Das FLYER Upstreet 4 lässt sich individuell konfigurieren; dabei startet die ABS-Variante bei 4.299 Euro.

Über die ZEG

Die ZEG Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft eG in Köln ist mit über 1.000 angeschlossenen Mitgliedsfirmen Europas größter Zweirad-Fachhandelsverband und erwirtschaftete 2018 einen Gesamtumsatz von über einer Milliarde Euro. Sie vertreibt die bekannten Exklusivmarken BULLS, PEGASUS und ZEMO sowie die Traditionsmarken HERCULES, WANDERER, KETTLER Alu-Rad und seit Juli 2017 die Marke FLYER. Neben Deutschland ist die ZEG mit ihren Mitgliedern europaweit und mit ihren Handelspartnern weltweit vertreten. www.zeg.de

Die zur ZEG gehörende EURORAD GmbH bietet maßgeschneiderte Mobilitätslösungen für Unternehmen und deren Mitarbeiter; dazu gehören vor allem Dienstrad-Leasing-Angebote, mit denen Eurorad unter anderem Testsieger im
Focus-Money-Vergleich wurde (Ausgabe 18/2017).
Mit Travelbike gehört zu Eurorad außerdem ein auf Benutzerfreundlichkeit optimiertes, flächendeckendes E-Bike-Verleihnetzwerk in Deutschland, Österreich und Spanien. www.eurorad.de | www.travelbike.de

[Text & Fotos: ZEG]

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Kommentar: ABS beim Pedelec – was sich sich zunächst wie ein technischer Overkill anhört, macht durchaus Sinn. Wie ich auf der Eurobike 2018 live erfahren konnte: Pedelec-ABS- braucht’s das?

Alexander Theis
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